Hallo,
Zu diesem Thema habe ich demletzt eine sehr interessate Fernsehreportage gesehen. Dort ging es um ein relativ junges Mädchen - ich glaube um die 18, 19 - die Aussteigerin war. Sie verfolgte eine ähnliche Argumentation wie ich und sprach in diesem Zusammenhang von einem m.M.n sehr eindrucksvollen Wort, der "Ellenbogengesellschaft".
Sie versuchte sich jedwedem Konsumzwang zu entziehen, stellte keine [1] Ansprüche. Um Missverständnissen vorzubeugen, nein, sie war keine "meine alten könn´ mich ma am arsch lecken, alter"-Tussi. Sie übte sehr überzeugende Gesellschaftskritik und machte einen gebildeten Eindruck.
[1] mit 'keinen Ansprüchen' meine ich selbstredend keine außer den Grundbedürfnissen
Es tut mir zwar Leid, aber ich muss deine Illusion zerstören.
Das was sie gemacht hat ist kein Ausstieg, das ist eine Mutation zu einer parasitäter Lebensform.
Soetwas wie ein "Austieg" ist nur in zwei Formen möglich:
- Erstens Selbstmord
- Zweitens, und dies ist die kompliziertere: um wirklich aussteigen zu können, müsste unsere junge Dame ein vollkommen autarkes (d.h. ein wirtschaftlich unabhängiges, selbständiges) Leben führen. Das tut sie aber in keinem Fall.
Entweder geht sie betteln um sich dann Essen etc. kaufen zu können oder sie Lebt vom Abfall der Gesellschaft, die sie Ablehnt. In beiden Fällen führt sie ein parasitäres Leben.
Wollte sie wirklich aussteigen und autark sein, müsste sie sich ein Fläckchen auf dem Globus suchen, das niemand als sein Eigentum bezeichnet und dort sich ein selbstversorgendes Leben aufbauen. Um ihre Grundbedürfnisse (Essen, Trinken (Bekleidung zählt nur bei entsprechenden Witterungsverhätnissen als solches)zu befriedigen, kann sie das in Form vom Sesshaftigkeit oder nomadisierend tun.
Ich glaube kaum, dass wenn sie im Fernsehen Interviews gibt, wirklich ausgestiegen ist. Oder war sie in den Fällen von sträunenden Hunden und Katzen und Raten, die sie zu diesem Zweck (und zum Essen) selbst erlegt hat bekleidet?
Grüße
Thomas