Moin,
Carlo hat eine Taverne: Carlos Taverne
Carlos hat eine Taverne: Carlos' Taverne
Ob ich als Regel festlege, dass das Apostroph vor dem einen "s" oder hinter dem anderen "s" ist eigentlich schnurzpiepegal. Man sollte die Mezhoden daran messen, dass sie Mißverständnisse ausschließen. Die einen finden, dass Carlos' toll ist, die anderen finden, dass Carlo's toll ist. Wenn nun in der Schriftsprache immer mehr dahin tendieren, das Apostroph vor das "s" zu setzen, dann ist das halt so. Der Rechtschreibrat hat sich daher auf Carlo's geeinigt. Wer das nicht will, kann ja eigene Rechtschreibregeln veröffentlichen; ist ja nicht verboten. Bei der Gelegenheit fällt mir noch ein, dass ich es ziemlich blöd finde, in diesem Zusammenhang von einen Deppen-Apostroph zu sprechen. Damit begründet man unausgesprochen eine Kluft zwischen Volkssprache und Gelehrtensprache. Ich finde mittlerweile, das man bei der ganzen Regeldiskussion mehr Langmut haben sollte. Sätze wie "Die Reform ist ... ein Paradebeispiel dafür, wie eine kleine änderungswütige Gruppe ihr Steckenpferd einer Allgemeinheit aufdrücken will, die kaum einen Bedarf dafür sieht" sind in beide Richtungen benutzbar.
Ersteres würde ich zudem mit langem o, zweiteres mit kurzem o und scharfem s sprechen.
Das ist okay, aber in diesem Zusammenhang ein Scheinargument, dass auch de.etc.sprache.deutsch wider besseren Wissens benutzt, denn das Apostroph ist Schriftsprache. Die Frage, wie ich Carlos oder Carlos' oder Carlo's ausspreche, ist für die Standort des Apostroph unerheblich. Niemand, der "Carlo" oder "Carlos" liest, kann aufgrund der Schreibweise wissen, wie irgendwer das ausspricht.
Viele Grüße
Swen Wacker