Arbeiter: Chef ist ganz nett aber auch sehr Frech... (OT)

Hallo liebe leute,

ich habe da so ein zwischenmenschliches Problem.
Ich bin Azubi in einer Agentur, diese Agentur wird vom Chef selber und seiner lebensgefährtin geführt. Der Chef an sich ist eigentlich ein guter Kerl, auch Persönlich treffen wir uns bei Ihm und trinken mal einen oder Grillen auch. Natürlich sind wir schon lange "perdu" (schreibt man das so??). Doch ab und dan oder besser gesagt täglich hat er auch seine phasen und Mault im Büro nur rum. Seine lebensgefährtin bekommt desöfteren einen beilang wie ich auch, komischerweise ist alles total unbegründet. Wenn er mal vergisst etwas zu bearbeiten sagt er dem Kunden "dass haben die wiedermal verschlampt, die sind nicht fähig", ok , mir ist schon echt ein dickes Fell gewachsen und mir geht es auch am Arsch vorbei aber trotzedem finde ich es unverschämt da die Kunden uns dann böse anschauen. Aber wie soll man sich verhalten? Soll man dass einfach hinnehmen und ignorieren?

ps: es kommt auch mal vor das er uns Lobt und einem Kunden auch mal sagt:" ohne diesen Mitarbeiter wär ich verloren... dass ist der beste".

  1. Hallo Arbeiter!

    Natürlich sind wir schon lange "perdu" (schreibt man das so??)

    Nein, getrennt: »per du«. Sonst könnte man denken, Du meinst das frz. Partizip »perdu« (verloren), nun ja, fühlst Du Dich so? ;)

    Doch ab und dan oder besser gesagt täglich hat er auch seine phasen und Mault im Büro nur rum. Seine lebensgefährtin bekommt desöfteren einen beilang wie ich auch, komischerweise ist alles total unbegründet.

    Ein kleiner Choleriker?
    Wenn seine Lebensgefährtin es nicht schafft, ihm seine Charackterschwächen zu zeigen, so dass er sich (vielleicht) bessern kann, was für Chancen rechnest Du Dir?

    ok , mir ist schon echt ein dickes Fell gewachsen und mir geht es auch am Arsch vorbei

    ...»und das is auch gut so!« (diesmal richtig? <- Insider *g*).

    Wenn Du Dir nichts vorzuwerfen und weißt, dass Du Deine Arbeit richtig gemacht hast, kann Dich das nicht ankratzen. Klar ist es ärgerlich, wenn der Chef zu feige ist, seine eigenen Fehler einzugestehen, aber viele Chefs verhalten sich leider genau so.

    Aber wie soll man sich verhalten? Soll man dass einfach hinnehmen und ignorieren?

    Du kannst allenfalls in den gutgelaunten Phase den Chef darauf ansprechen, dass Dir das nicht so gefällt. Auf eigenes Risiko, allerdings... siehe oben, wenn die Freundin, die ihn vermutlich länger kennt, als Du, es nicht geschafft hat...

    Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
    Patrick

    --

    _ - jenseits vom delirium - _
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    Nichts ist unmöglich? Doch!
    Heute schon gegökt?
    1. Hallo Patrick,

      ok, ich danke dir für deine Antwort.
      Mal schauen was sich so ergibt, habe auch Angst (wenn ich Ihn anspreche) das ich meine stelle verliere.... naja wird schon klappen.

      Bis dann!

      1. Mal schauen was sich so ergibt, habe auch Angst (wenn ich Ihn anspreche) das ich meine stelle verliere.... naja wird schon klappen.

        Der Ton macht die Musik. Dem Chef/Vorgesetzten noch vor dem ersten Kaffee zusammenstauchen, dass jeder Spieß beim Bund neidisch wird, und dabei Schimpfworte verwenden, dass jedem Gangsta-Rapper die Schamesröte ins Gesicht steigt, ist der beste Weg, dem einen oder anderen Arbeitsrechtler seinen Job zu sichern.

        Alexander

        1. Mal schauen was sich so ergibt, habe auch Angst (wenn ich Ihn anspreche) das ich meine stelle verliere.... naja wird schon klappen.

          Der Ton macht die Musik. Dem Chef/Vorgesetzten noch vor dem ersten Kaffee zusammenstauchen, dass jeder Spieß beim Bund neidisch wird, und dabei Schimpfworte verwenden, dass jedem Gangsta-Rapper die Schamesröte ins Gesicht steigt, ist der beste Weg, dem einen oder anderen Arbeitsrechtler seinen Job zu sichern.

          Alexander

          dreh den Spieß um und sag den Kunden, daß der Chef was versemmelt hat.
          Besonders freuen sich Chefs, wenn man Callcenter, die einem irgendeinen Quatsch verkaufen wollen, direkt - ohne Nachfrage - durchreicht. :-)

          Gruß
          Reiner

  2. Was bist Du denn für ne Duckmaus? Man lebt nur einmal!!! Ich würde
    ihm klipp und klar sagen, daß seine "Anfälle" vollidiotisch sind,
    wenn er Dich dann kündigt, dann war es sowieso höchste Zeit aus
    diesem Scheißunternehmen auszusteigen.

    1. Hi,

      Was bist Du denn für ne Duckmaus? [...]
      wenn er Dich dann kündigt, dann war es sowieso höchste Zeit aus
      diesem Scheißunternehmen auszusteigen.

      Das ist mal eben so leicht dahingesagt. Aber einen Ausbildungsplatz zu finden,
      soll heute ja nicht mehr so einfach zwischen Frühstück und Zähneputzen zu erledigen sein.
      Was ich unter aller Sau finde, ist dass Dein Chef Euch vor Kunden bloßstellt. Jemand mit
      Führungsqualität stellt sich vor seine Mitarbeiter und übernimmt vor den Kunden die
      Verantwortung, selbst, wenn seine Angestellten tatsächlich etwas verbockt haben. Die
      Standpauke dafür findet intern statt.
      Motivation, Engagement und Loyalität seiner Untergebenen sichert man sich mit dem
      Verhalten Deines Chefs garantiert nicht.

      LG

  3. Ahoi Arbeiter,

    Der Chef an sich ist eigentlich ein guter Kerl, auch Persönlich treffen wir uns bei Ihm und trinken mal einen oder Grillen auch.

    na das spricht doch schonmal für ein gutes arbeitsklima.

    Doch ab und dan oder besser gesagt täglich hat er auch seine phasen und Mault im Büro nur rum.

    das hat glaub ich jeder selbstständige oder privat Unternehmer oder
    wie auch immer. Chefs halt. solch ein verhalten finde ich ist normal.
    zwar nicht nett, aber normal.

    Seine lebensgefährtin bekommt desöfteren einen beilang wie ich auch, komischerweise ist alles total unbegründet.

    untschuldigt er sich dann auch später mal für seine "Ticks"?

    Wenn er mal vergisst etwas zu bearbeiten sagt er dem Kunden "dass haben die wiedermal verschlampt, die sind nicht fähig"

    solang du und er wissen das es nicht stimmt sehe ich da kein problem.

    da die Kunden uns dann böse anschauen.

    ja und? lass sie kucken, weisst wieviele leute mich täglich böse oder
    komisch anschauen und das obwohl sie nichtmal etwas mit mir zu tun haben?

    Aber wie soll man sich verhalten? Soll man dass einfach hinnehmen und ignorieren?

    würd ich da wohl ein gutes arbeitsklima herscht machen. denn schließlich

    kommt auch mal vor das er uns Lobt und einem Kunden auch mal sagt:" ohne diesen Mitarbeiter wär ich verloren... dass ist der beste".

    von daher würde ich da kein riesen fass aufmachen. Klar ist es
    unschön, aber so etwas wie den perfekten arbeitsplatz zu finden ist
    IMHO so gut wie unmöglich. Wäre es dir lieber weder lob noch
    (unnötige) Tadel zu kassieren und Chef immer mit sie ansprechen zu
    müssen? Ich finde es ganz normal das Einzelunternehmer mal
    "austicken" und sehe da kein großes problem solange das arbeitsklima
    nicht leidet.

    MfG

  4. Ich bin Azubi in einer Agentur, diese Agentur wird vom Chef selber und seiner lebensgefährtin geführt. Der Chef an sich ist eigentlich ein guter Kerl, auch Persönlich treffen wir uns bei Ihm und trinken mal einen oder Grillen auch. Natürlich sind wir schon lange "per Du".

    Öhm, schlechte Idee. Ich habe den Eindruck, zwischen Euch ist jegliche Distanz verloren gegangen. So lange alles rosarot ist, ist das kein Problem. Doch früher oder später kommt der Tag, an dem eine der beteiligten Parteien die rosarote Brille absetzt. Sei es, weil zusätzliche Arbeit zu erledigen ist, Zahlungen ausbleiben, oder das gegenseitige Verhalten nicht mehr stimmt. Damit befindet ihr Euch in einer sehr unangenehmen Situation: Das menschliche Verhältnis ist sehr persönlich bis familiär, eine Abmahnung oder Klage oder auch nur die gerechtfertigte Forderung nach Geld oder Freizeitausgleich erscheint wegen des persönlichen Verhältnisses unhöflich bis unmöglich. Letztlich wird eine Seite kneifen -- und das bist vermutlich Du. Du hast Dich um den Finger wickeln und in eine extrem abhängige Situation drängen lassen. In diese Situation willst Du als Arbeitnehmer / Azubi gar nicht kommen.

    Um's mal etwas drastischer und amerikanisch auszudrücken: "Don't f***BEEEEP*** in the factory!", wo das ausgebeepte nicht unbedingt nur biologisches meint.

    Doch ab und dan oder besser gesagt täglich hat er auch seine phasen und Mault im Büro nur rum. Seine lebensgefährtin bekommt desöfteren einen beilang wie ich auch, komischerweise ist alles total unbegründet.

    Was sich seine Lebensgefährtin gefallen läßt/lassen muß, ist erstmal nicht Dein Problem. Was Dir Dein Chef an den Kopf wirft, dagegen schon. Wenn es wirklich ungerechtfertigt ist (ist es wirklich nicht Deine Schuld?), bitte Ihn sachlich und höflich aber bestimmt, damit aufzuhören. Am besten zunächst unter vier Augen. Der nächste Schritt wäre eine Wiederholung vor versammelter Mannschaft. Wenn auch das nichts hilft, mache es schriftlich (Rechtschreibkontrolle nicht vergessen!). Notfalls laß einen Anwalt Ihm einen Schuß vor den Bug setzen, das wirkt oft Wunder.

    Wenn er mal vergisst etwas zu bearbeiten sagt er dem Kunden "dass haben die wiedermal verschlampt, die sind nicht fähig", ok , mir ist schon echt ein dickes Fell gewachsen und mir geht es auch am Arsch vorbei aber trotzedem finde ich es unverschämt da die Kunden uns dann böse anschauen. Aber wie soll man sich verhalten? Soll man dass einfach hinnehmen und ignorieren?

    Nein. Wenn es nicht gerechtfertigt ist (Du es also nicht vergeigt hast), stell den Chef zur Rede, sobald kein Kunde mehr in Reichweite ist. NIEMALS vor dem Kunden! Auch NIEMALS ungefragt den Chef vor dem Kunden korrigieren oder gar eine Diskussion anfangen. Bleib ruhig und sachlich, auch wenn Dein Chef explodiert. (Bedenke: Im Gegensatz zu Spongebob hast Du ein Rückgrat. Nutze es.)

    Wenn Dein Chef seinen Laden nicht organisiert bekommt, ist das primär sein Problem. Dein Problem als Azubi ist, dass Du so wohl kaum lernen wirst, wie man organisiert arbeitet.

    Es wirft auch kein gutes Licht auf Deinen Chef, wenn er seinem Kunden allen Ernstes erzählt, dass die Mitarbeiter, die er selbst ausgesucht und eingestellt hat, unfähig sind. Das bedeutet nämlich im nächsten, sehr kleinen Schritt, dass Dein Chef offensichtlich keine Ahnung von Personalführung hat.

    Kreativer Vorschlag: Schlag Deinem Chef kreativere Ausreden vor, die die Angestellten und Azubis nicht wie die letzen Deppen aussehen lassen. Die Standard-Ausreden ("Ersatzteil ist bestellt", "Lieferant hat's vergeigt", "Kurier hat sich verfahren", "Hund hat's gefressen", "Lokführer streiken") tun's meistens auch schon.

    ps: es kommt auch mal vor das er uns Lobt und einem Kunden auch mal sagt:" ohne diesen Mitarbeiter wär ich verloren... dass ist der beste".

    Das ist ja auch ok. Es rechtfertigt das andere Verhalten aber trotzdem nicht.

    Ehrlich gesagt würde ich schleunigst einen anderen Ausbildungsplatz suchen, wenn der Chef sich dermaßen unprofessionell verhält. Mehr als Kaffee kochen und Schläge einstecken wirst Du so nicht lernen. Und glaub mir, das dicke Fell wird mit der Zeit sehr, sehr löcherig, bis Du sehr dünnhäutig wirst. Je nach dem, wie Du tickst, wird das üble Auswirkungen auf Deine Gesundheit und/oder Dein Privatleben haben.

    Ich hab mir ähnlichen Stress, allerdings nach der Ausbildung in einem bestehenden Angestelltenverhältnis, etwa ein Jahr angetan, dann habe ich einem Aufhebungsvertrag zugestimmt. Mein Bruder hat seine handwerkliche Ausbildung bei drei verschiedenen Betrieben gemacht, er hat im ersten Lehrjahr zwei Ausbildungsverträge wegen sachlichen und personellen Differenzen gekündigt -- in einer Region mit wenigen Ausbildungsstellen und hoher Arbeitslosigkeit. Gebracht hat es ihm den zweiten Platz im Landesvergleich, eine gesponsorte Meisterausbildung, einen sicheren Arbeitsplatz und extrem gutes Fachwissen.

    Alexander