Es scheint mir heute für einen Gelegenheits-Webdesigner nicht mehr möglich, halbwegs state-of-the-art-Webprojekte von Grund auf selbst zu realisieren.
Ich denke, es kommt darauf an, aus welcher Sichtweise man "State-of-the-art" erreichen möchte.
Allein auf die technische Qualität (also auch Konzept, Design, etc) bezogen sollte naheliegend sein, dass eine Person alleine im Regelfall niemals das leisten kann, was eine ganze Gruppe von Professionellen erreicht. Es gibt Ausnahmen, wenn beispielsweise ein hochgradig erfahrener Webentwickler einer Gruppe von Laienspielwebdesignern entgegensteht, die es aus irgendwelchen Gründen in eine Agentur geschafft und einen Pitch gewonnen haben. Aber im Regelfall: no way, Webentwicklung ist zu komplex, um von einem alleine durchgängig perfekt geleistet werden zu können. Ich stimme dir also voll zu, wenn du sagst, dass man als Webentwickler das Gefühl bekommt, dass es immer anstrengender und komplexer für uns wird.
Wenn es aber darum geht, ob eine Website funktioniert oder nicht und ob sie Relevanz erhält oder nicht, dann ist es durchaus möglich, dass jeder von uns in der Lage wäre, die oben genannte Gruppe von Professionellen in den Sack zu stecken. Und im Gegensatz zu früher ist sowas heute meiner Meinung nach nicht schwerer zu erreichen, sondern viel leichter. Ganz einfach deshalb, weil uns inzwischen eine Vielzahl von Tools und technischen Erweiterungen das abnehmen können, was wir uns früher mühsam aus den Fingern (oder aus Frontpage) ziehen mussten.
Reduziert gesagt: wer heute Inhalte ins Netz bringen will, der kann dafür Angebot wie MySpace nutzen, erhält kostenfreie Webeditoren für eigene Websites aus dem Netz, kann bei einem der vielen Bloganbieter ein Weblog einrichten und weiß der Geier, was er noch alles kann. Inhalte ins Netz zu bringen muss jedenfalls keine Entwicklersache mehr sein - damals war es das beinahe zwangsläufig - sondern kann von der großen Masse betrieben werden und dabei deutlich mehr Relevanz erhalten als noch vor einiger Zeit.
Auch eine MySpace-Seite kann also State-of-the-art sein, wenn sie funktioniert.
Viele Grüße!
_ds
Überhaupt gibt es immer nur ein echtes Heimspiel: Joe Cocker damals beim Woodstock, die Türkei neulich gegen die Schweiz, oder eben Travis, als es (laut Überlieferung) pünktlich zu »Why does it always rain on me« anfing zu regnen, als sie das Lied zum ersten Mal in ihrem Leben richtig groß und laut spielten.
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