Hallo,
[...] Content-Management-Systeme sollen immer mehr die Funktionen und das Feeling von normalen PC-(Textverarbeitungs)-Programmen erhalten
Dieser Meinung schließe ich mich nicht an.
Es mag seit langem ein _Trend_ sein, CMS-Oberflächen das Look-and-Feel einer Officeanwendung zu geben und clientseitig ein großes Brimborium zu veranstalten. Ob man dem Endanwender eines solchen CMS damit etwas Gutes tut, bezweifle ich. Man gaukelt ihm "What You See Is What You Get" vor, dabei ist vielmehr "What You See You Might Not Get" gültig. Das WWW findet eben nicht nur auf Computermonitoren statt.
Meiner Ansicht nach ist der minimalistische Weg auf der Clientseite, so wie ihn etwa die Wikipedia geht, die bessere. Man editiert die Texte in einem herkömmlichen Textarea und hat simple Platzhalter und Muster zur Verfügung, die das Schreiben eines Textes sehr einfach machen. Außerdem läßt sich mit einem solchen Konzept sehr einfach gültiges Markup generieren.
Ich habe ein kleines CMS für den Eigenbedarf geschrieben, das sich weitgehend an den Wikipedia-Formatierungen orientiert und clientseitig wenig technische Voraussetzungen erfordert. Mit dem Resultat, dass ich sogar von meinem webfähigen Handy aus das Backend bedienen und Texte veröffentlichen kann.
Welche Standards und Konzepte muss man können?
HTML - man sollte auf jeden Fall HTML gut beherrschen. Das hört sich zwar banal an, ist es aber nicht wirklich.
CSS - ebenfalls eine Grundlage.
Man sollte ein guter Programmierer sein und diese Programmierkenntnisse vor allem auf der Serverseite einsetzen.
Man sollte die technischen Fähigkeiten der Clientsoftware nicht auf Teufel komm raus ausreizen. Es reicht, wenn der Cleint in der Lage ist, valides HTML korrekt zu interpretieren (denn viele wichtige Clients können nicht mehr).
Alles andere ist Draufgabe und in jedem Fall optional.
lg
Martin Dunst
Do what I say, not what I do.
--Tim Berners-Lee