Manuels Aussage erinnert auch daran, daß manche Leute Musik- oder Filmkritikern deren Kritik erst dann gestatten wollen, wenn sie es selbst besser können.
Völlig falscher Vergleich.
Da muss man differentieren:
1.) Wenn bspw. bestimmte linke Journalisten den Afghanistan-Krieg und den Irak-Krieg als völlig verfehlt bezeichnen, wenn der typisch moslemische Terror bekämpft werden soll. Wenn diese immer nur kritisieren und herummäkeln und ihr hässliches antiamerikanisches Gesicht zeigen, dann ist schon irgendwann mal die Frage berechtigt: "Herr Mascolo, wie hätte Amerika denn richtigerweise reagieren sollen?" bzw. "Herr Mascolo, wie soll Amerika denn jetzt ihrer Meinung nach reagieren?" (worauf dann ein "Öhh, öhh, ... öhh, verhandeln ... öhh,öhh ... an einen Tisch setzen, aller ivolvierten Parteien Interessen abgleichen ... öh,öh" kommen dürfte)
2.) Wenn aber bestimmte Sachverhalte Mängel aufzeigen, die der gesunde Menschenverstand nicht übersehen kann, wenn in einem Lokal mittlerer Güteklasse bspw. der halbe Liter Pilsner Urquell 4,70 EUR kostet oder wenn moslemische Kinder in der Schule von bestimmten Schulstunden auf Wunsch "einfach so" freigestellt werden oder wenn Ausländer diskrimisiert werden, eben ohne individuell auffällig geworden zu sein, dann kann man nicht pauschal-formal die Kritik zurückweisen und bessere Vorgehensweisen fordern, dann muss man erst den Mangel beseitigen. (Sofern es geht. Viele Mängel sind nicht ohne weiteres zu beseitigen - vgl. auch den sog. Nahost-Konflikt)
Erinnert mich an ein Gespräch, das ich vor einigen Jahren mit der Frau eines guten Bekannten geführt habe. Die dicke Frau war Lehrerin und jaulte und jammerte über die Belastung (zweifache Mutter war sie auch). Dann gab sie an nur 8 Wochenstunden zu geben, das sei normal für eine Berufseinsteigerin, ihre Bezüge wären aber ganz OK. Als dann noch rauskam, dass sie auf irgendeiner Berufsschule desinteressierte junge Leute bearbeitete und das Erbringen echter fachlicher Leistung nicht erforderlich war, da kam es mir hoch. Ich erwähnte "beiläufig-nicht beiläufig", dass ich bei einer Wochenarbeitszeit von 50 Stunden nicht viel mehr als das Doppelte ihrer Bezüge nach Hause bringe - wenn ihre Angaben stimmten und dass meine Arbeitsbelastung vermutlich um den Faktor 3-5 höher sei.
Und dann kam das Gegacker: Ich hätte ja selbst auf Lehramt studieren können (und wie die Dicke mit Mitte 30 in den Beruf einsteigen können).
Überflüssig zu sagen, dass ich die Dicke dann zusammen mit ihrem Mann bald allein liess bei ihrem permanenten Gummibärfressen (die hatten in der ganzen Wohnung Näpfe mit Gummibären LOL) und dass ich das Verhältnis zu meinem guten Bekannten abkühlen liess. ;)