Robert Bienert: Windows und Kompatibilität

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Moin!

Aber wenn schon der Bootmanager davon ausgeht, dass es nur Windows gibt …

Windows hat einen Bootmanager? Ich würde das Ding bestenfalls Bootloader nennen.

Nein, nein, das ist schon ein Bootmanager, der technisch durchaus auch Linux booten könnte, was aber „politisch“ nicht gewollt ist. Ich glaube, dass der NT-Bootmanager sogar Linux starten konnte und mit XP die Einschränkung auf WinDOSen hereinkam.

Oder es einen starken Konkurrenten gibt. Ich weiß nicht, ob es die Windows-NT-Linie (eigentlich ja VMS) z.B. ohne OS/2 je gegeben hätte.

OS/2 und NT basieren auf dem selben System. Microsoft hat OS/2 zusammen mit IBM entwickelt, an IBM übergeben und auf der Basis NT gebaut.

Hm, auffällig und konträr dazu ist allerdings, dass M$ für die NT-Entwicklung Entwickler von VMS eingestellt hat. Soweit ich weiß, basiert NT gerade unter der Haube sehr stark auf VMS. NTFS könnte allerdings vom OS/2-Dateisystem „inspiriert“ worden sein.

OS/2 hatte sicherlich viele gute neue Ansätze, aber es war nicht ähnlich genug zu DOS oder Windows. Es war robuster, aber deswegen nicht kompatibel genug zu DOS und Windows.

Ironischerweise hatte NT anfangs eine Unterstützung für OS/2-Programme.

Der Schnitt war zu radikal für den Markt. Der viel schleichendere Übergang über Win 3.x im "386-Mode", Win95/98, Win2000/XP hat DOS schließlich ausgerottet (2000 basiert auf NT, nicht auf 95), ohne das die Mehrheit der Benutzer das auch nur bemerkt hat.

Mit dem Resultat, dass Otto Normal nun als Superuser arbeitet – auch, weil einige Programmhersteller nicht wissen, dass man Konfigurationsdateien bspw. im Home-Verzeichnis des Benutzers speichert.

Viele Grüße,
Robert