Dem Kunden gefällt seine Webseite nicht mehr, also muss was neues her.
Im großen kommerziellen Bereich ist häufiger ist der Grund: die aktuelle Website kann die Anforderungen an neue Inhalte oder Funktionen nicht mehr erfüllen, bzw eine Erweiterung der bestehenden Website wäre aufwendiger - aufgrund der Komplexität, die viele unterschiedliche Entwickler und Dienstleister im Laufe der Zeit eingebracht haben - als eine schnelle Neuentwicklung durch einen einzigen Dienstleister.
Absicht ist also: neue Anforderungen erfüllen können.
Im kleineren Bereich trifft das aber sicherlich zu, was du sagst: der Kunde will was Neues.
Etwas frisches, etwas was modern ist, aber doch seriös ... und das gewisse Etwas hat. Und mit dieser Vorstellung geht er zum Desingner.
Im Großen: nein, er wendet sich an einen Dienstleister, der in der Lage ist, die technischen Anforderungen zu erfüllen. Das Design ist erstmal nicht sonderlich relevant, falls die Website aufgrund ihrer Ausrichtung nicht gerade besondere Ansprüche daran stellt.
Im Kleinen: ja, vielleicht wendet er sich an einen Designer.
Das ist natürlich nicht viel, auf der andern Seite hat so der Designer freie Hand.
Im Großen: no way. Zum einen gibt es fast immer feste Vorgaben, zum anderen ist da im Regelfall ein Haufen von Leuten, die mehr oder minder intensiv mitreden und ihre Ansprüche geltend machen wollen. Diese Ansprüche sind deutlich relevanter als irgendwelche Schriftgrößen.
Im Kleinen: je nach Einfluss ist er in der Lage, durchaus viele Freiheiten zu entwickeln.
Dann setzt er sich an seinem Rechner und hat eine 900 Pixel breite, schön gerasterte Fläche vor sich [..]
Ab hier sind wir tief im Klischée :) Wenn du auf Designer hinaus möchtest, denen die Erfahrung im Web fehlt, weil sie noch nicht lange dabei sind oder aus einem anderen Medienbereich kommen: ja, die fangen vielleicht so an. Alle anderen tun dies sicherlich nicht und befinden sich selten in Agenturen, die große kommerzielle Projekte mit gewissem Anspruch an Form und Struktur entwickeln. Natürlich gibt es sie, klar, und es gibt sie auch in großen Agenturen - aber sie sollten nicht als Grund für ein Klischée herhalten.
Und da haben wir dann das Problem: ich habe das Gefühl, dass sich so mach einer Web-Desinger als vollendeter Künstler sieht und auch so arbeitet und alles was außerhalb seiner künstlerischen Welt/Wahrnehmung liegt, einfach nicht existiert.
Klar, du hast recht: solche gibt es. Aber wie ich vorher schonmal sagte: es gibt in gleichem Maße Webautoren oder Entwickler, die auf gleichem Niveau arbeiten.
Ich habe weder gegen Desinger noch gegen Desing was, aber ich würde mir schon wünschen, dass _auch_ solche Desinger mal ihr Blick vom Rand des Farbmischers heben und sich zumindest mal umgucken, was sich in der Online-Welt, für die sie die Seiten designen, tut.
Das würde ich mir in gleichem Maße aber auch von Webautoren wünschen, die ihren Tabellenekel und ihre Webstandardspredigten laut in die Welt rufen, weil sie seit 3 Monaten ohne Dreamweaver schreiben können, die aber sonsten - wie schon erwähnt - keine wirkliche Vorstellung davon haben, welche Anforderungen an Webprojekte sonst noch bestehen.
Ich denke, sie sollten sich dann mit Pauschalisierungen über Bereiche, von denen sie keine Ahnung haben, eher zurückhalten.
Viele Grüße!
_ds
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Weil ich für lange Zeit treuer Fan der Lindenstraße war, erschrecke ich mich noch heute enorm, wenn Dr. Dressler in einer anderen TV-Produktion plötzlich durchs Bild läuft. Seit ich den Mann kenne, sitzt er im Rollstuhl. Also warum lässt man ihn laufen?
Medienrauschen,
Freigang: Henne. Hahn.