Der Martin: Kalte Enteignung!?

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Hallo Daniel,

Jedes Käseblatt, jede Tageszeitung, die meisten Verlage, Kunstgalerien, etc. führen eigene Archive. Da braucht es nicht nochmal eine zentral verwaltete Stelle, die die Rechte und Wünsche der Urheber untergräbt.
Solche Archive sind nicht zentral Organisiert, ...

eben, und das ist auch gut so.

Es ist von großem, gesamtgesellschaftlichem Interesse, dass Werke erhalten bleiben.

Manche Werke, ja. Welche das sind, beurteilt aber jeder anders.

Vor diesem Interesse müssen die Wünsche der Urheber eben zurücktreten. Für den Urheber entsteht ja auch im Grunde kein Schaden.

Soweit würde ich -wenn auch widerwillig- zustimmen. Nur ist das meiner Ansicht nach eine Holschuld dessen, der solche Werke erhalten und archivieren will, und nicht eine Bringschuld des Urhebers.
Die Einreichung der Werke beim Zentralarchiv dem Herausgeber aufs Auge zu drücken und sogar eine gesetzliche Verpflichtung daraus zu machen, halte ich für unerhört, einen Skandal!

Müssen Prominente demnächst auch täglich einen Bericht über ihre Tätigkeiten beim Zentralarchiv einreichen? Könnte ja später mal jemanden interessieren.
Müssen wir alle ab 2009 eine Stuhlprobe an ein Zentrallabor einschicken? Vielleicht will ja in 200 Jahren mal jemand wissen, was ich Weihnachten 2011 gegessen habe.

Nee, ich bin generell der Ansicht: Wer Informationen haben und konservieren will, soll sie sich bitte selbst beschaffen. Aus Quellen, die öffentlich und damit allen zugänglich sind.

Urheberrechte sind auch nicht mit materiellem Besitz direkt vergleichbar.

Ja, das ist ein schwieriges Kapitel, ist klar.

So long,
 Martin

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Der Mensch denkt, Gott lenkt.
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