snorri: DSL: Zwei Modems an einem Splitter möglich?

Hi alle,

ich habe derzeit den DSL-Splitter im Keller hängen, von dem aus ein Kabel in den zweiten Stock führt, wo dann ein Speedport W 701V neben dem PC steht.

Nun überlege ich, in einem Kellerraum einen zweiten PC aufzustellen. WLAN reicht nicht bis in den Keller, dazu ist zu viel Stahl in den Zwischendecken. Ein Netzwerkkabel vom zweiten Stock in den Keller zu legen wäre recht aufwändig. Also kam mir der Gedanke, dass ja eigentlich der DSL-Splitter nur einen Kellerraum entfernt liegt. Ich hätte sogar noch ein einfaches DSL-Modem herumliegen. Aber kann man überhaupt zwei DSL-Geräte an einen Splitter hängen?

-- snorri

  1. Hallo,

    Aber kann man überhaupt zwei DSL-Geräte an einen Splitter hängen?

    Nein, zumindest nicht mit Consumer-Hardware, die man bei sich so rumliegen hat. Kann sein, dass es extrem teure spezifische Profilösungen gibt, die sowas ermöglichen/benötigen (aber selbst da wäre ich mir nicht so sicher, ein DSL-Modem alleine nutzt ja idR. schon einen riesigen Teil des nutzbaren Frequenzbandes), aber im Consumerbereich ist sowas nicht drin. Und selbst wenn die Hardware bei DIR das mitmachen würde, müsste Dein Provider bei seiner Gegenstelle das auch (hardwaremäßig) mitmachen - und DAS ist bei den normalen Tarifen, die man als Privatmensch bekommt, definitiv nicht möglich.

    Viele Grüße,
    Christian

    1. Hmpf, hatte ich schon befürchtet. Also doch alles umverkabeln ...

      Danke!

      -- snorri

  2. Hi snorri,

    Es gäbe da noch eine "Zwischenlösung" die ein wenig teurer als Netzwerkkabel ist(kommt natürlich darauf an, wie lang die zu überbrückende Strecke ist).

    Es gibt von Devolo (z. B. Conrad) ein Gerätepaar, das in eine normale Strom-Steckdose eingesteckt wird. Dort werden die Datenpakete auf das Hausstromnetz aufgelagert, und and der anderen Stelle, wo sich ebenfalls ein Devolo befindet wieder ausgefiltert. Das funktioniert in beide Richtungen.

    Diese Geräte gibt es in einer USB- Version und in einer Ethernet- Version. Wenn Devolo würde ich dir die zweite Version empfehlen.

    Einziger Knackpunkt: Die Steckdose in deiner Wohnung sollte die gleiche Phase haben wie der betreffende Kellerraum (Gleiche Phase bedeutet nicht zwangsläufig gleiche LSS). Da muss man halt probieren.

    Der Preis liegt etwa bei 80,00 Euro, je nachdem welche Übertragungsgeschwindigkeit ich haben möchte. Es ist wie gesagt nicht ganz billig, aber es gibt manchmal Fälle, da kann man kein Kabellegen und dort sind diese Dinger gar nicht schlecht.

    Gruss gary

    1. Hallo gary,

      coole Idee, das muss ich mir mal genauer ansehen. Der Rechner im Keller müsste ohnehin nur ausnahmsweise ins Internet (für Updates usw.)

      -- snorri

    2. Hallo,

      Es gibt von Devolo (z. B. Conrad) ein Gerätepaar, das in eine normale Strom-Steckdose eingesteckt wird.

      ja, auch als PLC (Power Line Communication) bekannt.

      Einziger Knackpunkt: Die Steckdose in deiner Wohnung sollte die gleiche Phase haben wie der betreffende Kellerraum (Gleiche Phase bedeutet nicht zwangsläufig gleiche LSS). Da muss man halt probieren.

      Nicht nur das. Die Dinger machen auch in der näheren Umgebung jeglichen Funkbetrieb auf Kurzwelle unmöglich. Falls du also Funkamateure in der Nachbarschaft hast, werden die plötzlich nicht mehr deine Freunde sein.

      Übrigens betreibt der deutsche Amateurfunkverein DARC derzeit eine Kampagne gegen PLC und ist damit teilweise erfolgreich. Es sind schon in einigen Fällen PLC-Modems von der BNetzA (früher RegTP) aus dem Verkehr gezogen worden - das heißt, dem Anwender wurde der weitere Betrieb untersagt und dem Hersteller der Vertrieb.

      Der Preis liegt etwa bei 80,00 Euro, ...

      Das reicht für einen anständigen Switch und/oder jede Menge CAT5-Kabel.

      So long,
       Martin

      --
      Zum Glück ist alles nur halb so doppelt.
      1. Hi zusammen,

        Nicht nur das. Die Dinger machen auch in der näheren Umgebung jeglichen Funkbetrieb auf Kurzwelle unmöglich. Falls du also Funkamateure in der Nachbarschaft hast, werden die plötzlich nicht mehr deine Freunde sein.

        Den Spies kann man auch locker umdrehen, denn oft ist es der Fall, dass die Amateurfunker mit überhöhter Leistung senden und quasi alles in der Nachbarschaft stören (war selber lang Opfer).

        Die Zulassungskriterien in Deutschland sind derart hoch, dass in der Regel nur geprüfte Geräte eine Zulassung bekommen (mal von den schwarzen Schafen abgesehen). Somit müssten Funkwellen,wenn sie denn abgegeben werden a)in einem niedrigen Bereich liegen und b) gibt es für Funkfrequenzbereiche vorschriften, wer was nutzen darf.

        Laut Herstellerangaben ist, was jetzt die Paketdatenübertragung betrifft, spätestens am Stromzähler Schluss. So dass Nachbarn normalerweise nicht tangiert werden.

        Übrigens verursacht bereits ein ganz normaler Lichtschalter elektromagnetische Sörungen.

        Zum Betrieb dieser geräte würde ich sagen:
        Was ich in Deutschland kaufen kann, und eine Zulassung hat, darf ich als customer benutzen. Und zwar so lange, bis ein Gericht irgend etwas anderes sagt. Und dann werden diese Geräte komplett vom Markt genommen - was momentan noch nicht der Fall ist.

        Grüsse Gary

        1. Hi,

          [PLC] Die Dinger machen auch in der näheren Umgebung jeglichen Funkbetrieb auf Kurzwelle unmöglich. Falls du also Funkamateure in der Nachbarschaft hast, werden die plötzlich nicht mehr deine Freunde sein.
          Den Spies kann man auch locker umdrehen, denn oft ist es der Fall, dass die Amateurfunker mit überhöhter Leistung senden und quasi alles in der Nachbarschaft stören (war selber lang Opfer).

          das darf ebensowenig sein. Wir Funkamateure unterliegen auch einer ziemlich genauen Kontrolle. Und wer auffällt, muss mit Sanktionen rechnen.

          Die Zulassungskriterien in Deutschland sind derart hoch, dass in der Regel nur geprüfte Geräte eine Zulassung bekommen (mal von den schwarzen Schafen abgesehen).

          Das ist richtig, nur hat im Fall der PLC-Modems das Vorschriftenwerk versagt. Man ist davon ausgegangen, dass überlagerte hochfrequente Signale auf der Netzleitung keine Störungen verursachen. Das ist soweit richtig.

          Man hat dabei aber übersehen, dass das Stromversorgungsnetz selbst innerhalb des Gebäudes ein weitverzweigtes Netz _ungeschirmter_ Leitungen ist. Da findet sich für nahezu jede Frequenz ein passendes Stück Leitung, dessen Länge für die Abstrahlung dieser Frequenz geeignet ist.

          Somit müssten Funkwellen,wenn sie denn abgegeben werden a)in einem niedrigen Bereich liegen und b) gibt es für Funkfrequenzbereiche vorschriften, wer was nutzen darf.

          Ich weiß. Ich kenne die einschlägigen Vorschriften; ich bin nicht nur Funkamateur, sondern arbeite außerdem in einem Prüflabor für elektromagnetische Verträglichkeit. Das Problem ist, wie gesagt, dass die Normen und Vorschriften nicht alle Eventualitäten abdecken. Es gibt immer mal wieder Störphänomene, die in diesen Regelwerken nicht erfasst sind, und die dann, wenn sie zum Problem werden, von der BNetzA gezielt untersucht werden.

          Laut Herstellerangaben ist, was jetzt die Paketdatenübertragung betrifft, spätestens am Stromzähler Schluss. So dass Nachbarn normalerweise nicht tangiert werden.

          Genau hier liegt der Denkfehler, dem viele Experten erlegen sind. Deine ganze Hausinstallation wirkt da nämlich als gigantische Kurzwellenantenne.

          Übrigens verursacht bereits ein ganz normaler Lichtschalter elektromagnetische Sörungen.

          Stimmt, vor allem wenn er schon etwas abgenutzt ist; vor allem, wenn er NV-Halogenleuchten mit konventionellem Trafo oder Leuchtstoffröhren schaltet. Aber hier gilt: Das sind einzelne, manuell ausgelöste "Knackstörungen", die nicht berücksichtigt werden. Dass sie trotzdem einzelne Beteiligte beim Radiohören stören können, ist unbestritten.

          Zum Betrieb dieser geräte würde ich sagen:
          Was ich in Deutschland kaufen kann, und eine Zulassung hat, darf ich als customer benutzen. Und zwar so lange, bis ein Gericht irgend etwas anderes sagt.

          Gericht muss nicht sein - die BNetzA hat selbst die Befugnis, den Betrieb und das "Inverkehrbringen" bestimmter Geräte zu untersagen.

          Und dann werden diese Geräte komplett vom Markt genommen - was momentan noch nicht der Fall ist.

          Genau das beginnt aber bei den PLC-Modems gerade.

          Schönen Tag noch,
           Martin

          --
          Frauen sind wie Elektrizität: Fasst man sie an, kriegt man eine gewischt.
        2. Hallo Gary,

          Die Zulassungskriterien in Deutschland sind derart hoch, dass in der Regel nur geprüfte Geräte eine Zulassung bekommen (mal von den schwarzen Schafen abgesehen). Somit müssten Funkwellen,wenn sie denn abgegeben werden a)in einem niedrigen Bereich liegen und b) gibt es für Funkfrequenzbereiche vorschriften, wer was nutzen darf.

          Das Problem bei Powerline sind ja nicht die Geräte selbst. Denn man kann die Geräte noch so gut konstruieren, wenn die Daten dann durch das Stromkabel wandern, dann wirkt das ja wie eine Antenne - und Stromkabel sind in der Regel nur unzureichend oder gar nicht gegen höherfrequente Strahlung geschirmt.

          Die Vorschriften für Powerline sind nun derart, dass ein Gerätehersteller sicherstellen muss, dass Strahlung, die über Stromkabel abgegeben wird, einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten darf - und dieser Grenzwert liegt so niedrig, dass theoretisch andere Funkanwendungen auf der gleichen Frequenz nicht beeinträchtigt werden _sollten_. Das Problem ist jedoch, dass kein Hersteller das garantieren _kann_, da er die Stromkabel der Kunden nicht kennt. Also kann das eine Gerät in dem einen Haus wunderbar die Grenzwerte einhalten, in dem anderen Haus sie jedoch um das zig-fache überschreiten. Und bei einem anderen Gerät kann es umgekehrt sein.

          Daher ist die Aussage "Wenn ein Gerät zugelassen ist, überschreitet es auch nicht die Grenzwerte" bei Powerline nicht richtig. Lediglich die Aussage "Wenn ein Gerät zugelassen ist, hat es in der Testumgebung die Grenzwerte nicht überschritten" kann man als korrekt betrachten.

          Zudem: EM-Abstrahlungen an die Umwelt sind nicht die einzigen Probleme, die mit Powerline auftreten können: Da ja das Signal über die Stromkabel übermittelt wird, kann es andere angeschlossene elektrische Geräte stören. Nicht umsonst müssen Computernetzteile z.B. so gebaut werden, dass keinerlei Störungen zurück ins Stromnetz gespeist werden dürfen, weil es damit in der Vegangenheit bereits Probleme gab.

          Zwar sind Kritikpunkte immer nur spekulativ, d.h. es _kann_ etwas schiefgehen, _muss_ aber nicht, d.h. es kann durchaus alles glatt gehen, aber für ich persönlich würde lieber die Finger von Powerline lassen. Ist aber nur meine Meinung.

          Laut Herstellerangaben ist, was jetzt die Paketdatenübertragung betrifft, spätestens am Stromzähler Schluss. So dass Nachbarn normalerweise nicht tangiert werden.

          Das stimmt nicht, siehe http://www.heise.de/newsticker/meldung/89015 Zwar bekommt man den Sicherheitsaspekt durch Konfiguration in den Griff; die Tatsache, dass der Stromzähler keine ausreichende Barriere für das Signal darstellt, ändert dies jedoch nicht.

          Übrigens verursacht bereits ein ganz normaler Lichtschalter elektromagnetische Sörungen.

          Ja, für Sekundenbruchteile beim Ein- und Ausschalten. Das ist mit Netzwerk-Dauerbetrieb nicht wirklich zu vergleichen. ;-)

          Viele Grüße,
          Christian

          1. Hi Christian,

            http://www.heise.de/newsticker/meldung/89015 Zwar bekommt man den Sicherheitsaspekt durch Konfiguration in den Griff; die Tatsache, dass der Stromzähler keine ausreichende Barriere für das Signal darstellt, ändert dies jedoch nicht.

            Interessanter Link, dann hab ich hier noch alte Daten. Die Abgrenzung am Zähler wird zumindest in den Bedinungsanleitungen der Gerätehersteller als Fakt beschrieben. Dann ist das wohl nicht immer so.

            Ich selber habe mein Büro im Keller eingerichtet und nutze zur Kommunikation mit der Wohnung im 3. OG ein Intercom (für Sprache). Auch da steht das mit dem Stromzähler drin...

            Man sieht - Papier ist geduldig.

            Danke für die aktuellen Daten

            Gruss gary

            --
            Ich weiss, das ich weiss, das ich nichts weiss ;-)
  3. Hi,

    warum hängst du nicht unten im Keller an den Splitter einen handelsüblichen Kabel-Only Modem-Router (SMC, ASUS, DLINK, NETGEAR), wo du einen normalen PC anschliessen kannst und führst von diesem aus ein Kabel hoch in den 2. Stock, wo du einen WLAN Accesspoint installierst. Der Rest sollte eine Sache der Konfiguration werden, soweit deine T-Online Hardware das unterstützt, ansonsten brauchst du evt. alternative (i.e. bessere) Hardware. :)

    Gruss, Frank