Hallo,
du meinst, autoren, die sich keine "komplizierten regeln" merken wollen oder können
wenn man syntaktisch richtiges html oder xhtml schreibt, spielt das keine rolle
Nein! Bitte lies Gunnars Postings nochmal. Man kann völlig korrektes HTML schreiben und es ist mitunter praxisuntauglich. Und dass HTML lasch bzgl. optionale Tags ist und dadurch Fehler schwer zu finden sind, hat auch wenig mit »komplizierten Regeln« zu tun, die man sich einfach so merken sollte. Die »Einfachheit« von XHTML bedeutet nicht nur, dass weniger Regeln existieren, sondern vor allem, dass diese konsequent sind.
Der Witz ist doch, dass sich niemand beim Schreiben von HTML dieser komplizierten Regeln bedient und die Möglichkeiten auseizt, sondern z.B. alle Tags explizit notiert. Also automatisch XHTML-ähnliche Syntax schreibt. Das gilt als guter Stil, ist aber kein technisches Erfordernis und deswegen ist es superschwer, Fehler zu finden, wenn man »aus Versehen« ein abseitiges HTML/SGML-Feature nutzt. XHTML verhindert genau dies, indem es die Möglichkeiten auf genau eine begrenzt, die Regel damit vereinfacht und Alternativen »verbietet«.
Dass du dich also so despektierlich über die als faul oder unfähig angenommenen Autoren äußerst, ist völlig fehl am Platze. Es wäre überhaupt nicht erstrebenswert, dass Webautoren obskure SGML-Regeln, HTML-Ausnahmen und -Alternativschreibweisen lernen. Kein Lehrbuch lehrt dies und ich würde es auch niemandem zumuten. Aber man kommt ab und zu mit ihnen in Konflikt und es ist in HTML schwer, einen guten Stil durchzuhalten. Denn die Tag-Soup-Parser der Browser sind fehlertolerant, HTML/SGML wiederum ist lax und inkonsequent und lässt praxisuntaugliche Schreibweisen als korrekt durchgehen.
Mathias