Hellihello Swen,
wir hatten neulich im privaten Kreis eine längere Diskussion über die (moralisch-ethische) Verantwortlichkeit von Musikproduzenten. Anlass war Amy Winehouse' Song "Rehab", in dem es im Refrain recht trotzig heißt, dass ihr Vater wohl schon versucht habe, sie in eine Entzugsklinik zu bringen, sie aber halt nicht gehen wolle. Die These war, dass man als Musikproduzent schon ziemlich moralfrei sein müsse, wenn man solche Songs produziere und so doch billigend in Kauf nehme, dass Horden von Teens diese Zeilen fröhlich mitgröllten und im Zweifel nicht wirklich reflektierten, was sie da so gerade sängen. Verharmlosung von Drogen dürfe halt nicht verharmlost werden. So.
Nun,
I aint got the time,
And if my Daddy thinks im fine,
He’s tried to make me go to rehab,
I wont go, go, go.
Das ist mal schlicht eine Aussage und keine Verharmlosung aus meiner Sicht. Als Vater hast Du da u.U. eben keinen Einfluss mehr, und dass sie sich aus Trotz und aus Suchtgründen weigert - keine Verharmlosung von Drogen, würde ich sagen. Vielmehr zeigt sich, wie schlimm sowas werden kann. Im übrigen ist der Urheber ja nicht der Produzent, sondern Amy W. selbst.
Ich hatte in der Diskussion die These vertreten, dass Musikproduzenten in der Regel weder die Welt revolutionieren noch gute Musik veröffentlichen wollen sondern Geld verdienen wollen. Wenn die so moralinsauer denken würden, dann würde überhaupt nichts mehr veröffentlicht werden.
Wäre mir zu pauschal und radikal argumentiert.
Ziel von uns Eltern - und davon könnten wir uns nicht befreien durch Moralfragen in Richtung der Produzenten - unseren Kindern Medienkompetenz und Selbstvertrauen zu vermitteln. So gehe das.
Aufpassen muss ich als Elter immer, was sie hören, was sie aus dem Netz grabbschen.
Im Nachhinein, als ich am nächsten Tag noch mal so darüber nachdachte, stimmte ich mir nicht mehr so ganz zu. Es ist nämlich schon was dran an der Frage nach der eigenen Verantwortung, an der Suche nach der Balance zwischen Gemeinwohl und Eigennutz.
Naja, aber was im Rahmen des gesetzlichen ist, da hat wohl jeder seine eigenen moralischen Ansätze. Zigaretten darf man ja auch verkaufen und bewerben und Lobbyarbeit treiben etc. pp. Gut find ichs nicht.
Ich halte es für gut, Dinge nicht allein nach Vorschriften zu beurteilen sondern Sinn- und Verantwortungsfragen nie auszublenden.
Ja.
In dem gleich Sinne, wie hier im Forum kaum jemand Frames schon allein deshalb als gut und richtig bezeichnet, nur weil "die Vorschrift" sie erlaubt :-)
Doch, ich (;-). Ich finde es schon relevant, ob sie w3c-konform und barrierefrei sind.
Zu Recht wird dann auch ungefragt gern darauf hingewiesen, dass man sich seiner Verantwortung gegenüber den Frame-benutzen-müssenden klar sein müsse :-)
Ich sehe es so, dass Du mein Frameset benutzen darfst, wenn Du magst. Niemand zwingt Dich, Amy Winehouse Klagelieder zu singen. Wobei ich schon überlegt habe, meinen Sohn zu zwingen, _nicht_ LinkinPark zu hören. Also soweit soll es dabei nicht kommen. Abgesehen davon merkt doch kein Schwein, ob die Seite ein Frameset ist oder nicht, es sei denn es handelt sich um einen bookmarkwütigen Quelltextbeschauer.
Solche Sachen gingen mir durch den Kopf, als ich über die Frage der oP stolperte und mich fragt, ob man solche Fragen nur "nach Vorschrift" abarbeiten sollte ;-)
Nun, deshalb ja auch meine Reaktion. Zwischen Kapitalverbrechen und ordnungswidrigkeitsnahen eventuellen Urheberrechtsverletzungen klafft ja nun wahrlich eine rasant große Kluft.
Dank und Gruß,
frankx