CronJob: Typisches deutsches Verhalten?

Hi@all,

ich finde es ja immer wieder Bewundernswert wie Solidarisch unsere Gesellschaft doch ist.

Irgendwo auf der Welt ist Krieg, die Deutschen gehen auf die Strasse und protestieren...

Irgendwo auf der Welt wird ein Junge Erschossen, die Deutschen gehen auf die Strasse .....

Egal wo- und was auch immer Passiert, wir Deutschen gehen auf die Strasse, sprechen unser Mitgefühl aus... oder Protestieren etc.

Aber:

Wieso geht keiner von uns auf die Strasse wenn in unserem Land etwas nicht stimmt?
Alle jammern weil die Benzinkosten zu Hoch sind... warum geht keiner auf die Strasse? Streiken, Autos für ein paar Tage stehen lassen?
Gas/Heizkosten, jeder wird seine Nebenkostenabrechnung bekommen haben und Nachzahlen müssen weil die Konzerne die Preise stark erhöht haben.

Wo bleiben denn dann die achso Solidarischen Deutschen mit den Protesten?

Klar, wenn sich die Jungs vom Gaza anlegen und die Raketen fliegen, da müssen wir ja selbstverständlich "Protestieren", geht uns zwar nichts an aber man fühlt sich dann wichtig....

Typisches blödes Deutsches Verhalten, stecken wir selbst mit dem Hals in der Schlinge jammern alle nur, aber bei allen anderen Dingen können wir den Mund aufmachen... falsche Solidarität.

  1. moin,

    ich finde es ja immer wieder Bewundernswert wie Solidarisch unsere Gesellschaft doch ist.

    Irgendwo auf der Welt ist Krieg, die Deutschen gehen auf die Strasse und protestieren...

    In FFM, B, KA u.a. Städten gabs tatsächlich Demonstrationen. Aber da sind eher weniger die Deutschen auf die Straße gegangen, mehr die es betrifft und in DE im Exil leben.

    Was ich typisch deutsch fand dazu:
    KA meldete Demonstrationen in FFM, FFM meldete Demonstrationen in B, B meldete Demonstrationen in KA. Keiner meldete Demonstrationen in seiner Stadt.

    Und überhaupt: Heute kam wieder eine Meldung in Journalistendeutsch: Irgendsoein Politnik sagte sinngemäß, dass man den Konflikt ohne Waffen lösen sollte.

    Oops, was für ein Konflikt denn!? Worum gehts denn überhaupt? Sollte es darum gehen, die Zivilbevölkerung eines bestimmten Gebietes auszurotten, ja, wie soll denn das ohne Waffen funktionieren!?

    Naja, zufällig wurden ja auch ein paar militärische Ziele getroffen. Gehts darum? Geht auch nicht ohne Waffen.

    Btw., Waffenhandel geht auch nicht ohne Waffen.

    Euch allen einen schönen und friedlichen Sonntag,
    Hotte

    --
    Wenn der Kommentar nicht zum Code passt, kann auch der Code falsch sein.
  2. Hallo :)

    Ob die Demonstranten gegen Vorfälle ausserhalb Deutschlands tatsächlich zur indigenen(*) deutschen Bevölkerung gehörten?

    (*) hoffe das Wort ist annehmbar in diesem Zusammenhang

    mfg
    cygnus

    --
    Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...
    1. Hallo!

      Ob die Demonstranten gegen Vorfälle ausserhalb Deutschlands tatsächlich zur indigenen(*) deutschen Bevölkerung gehörten?
      (*) hoffe das Wort ist annehmbar in diesem Zusammenhang

      Passender wäre vermutlich autochthon.

      mfg
        frafu

  3. Sup!

    Täglich verhungern 50.000 Menschen und keinen interessierts, aber wenn die kleine Jaqueline Knochenkrebs hat, dann haben alle Mitleid.
    Wegen 3.000 toter Leute im WTC werden zwei Kriege für zig Milliarden geführt, aber in die Verkehrssicherheit oder Lebensmittelsicherheit, deren mangelhafte Sicherstellung jährlich mehr Tote fordert, werden keine Milliarden investiert.

    Die Liste der total irrationalen Friktionen in unserer Wirklichkeitswahrnehmung lässt sich ewig fortsetzen.
    Ist alles eine Frage der s.g. "Aufmerksamkeitsökonomie".

    Was nicht im Fernsehen kommt oder auf Spiegel Online steht, gibt es nicht ;-)

    Im Endeffekt reagieren die Leute mehr auf Emotionen als auf Fakten. Mitleid, Wut, Angst - alles wirkt besser als eine Zahl oder logische Überlegungen. Wenn man irgendwas sinnvolles durchsetzen will, braucht man zuallererst ein starkes Bild um das ganze emotional aufzuladen.

    Z.B. die 45-jährige, alleinerziehende Krankenschwester mit 15 Kindern, die durch die neue Steuergesetzgebung schlechtergestellt wird, oder den lungenkranken Kohle-Kumpel. Etc. pp.

    Gruesse,

    Bio

    --
    Never give up, never surrender!!!
    1. Grüße,
      also ich verstehe den Gegenstand der Diskussion nicht - all die beschriebenen Vorgänge passen in den "Dipol der vier Mächte" - wenn man es so nennen darf.
       Also völlig logisch und einfachen Regeln folgend. Dies ist vorhesehbar und leicht zu erklären.

      Oder sind die wenigen sipmlen Gesetze die, grob, das Verhalten der Menge beschreiben hier unbekannt?

      MFG
      bleicher

    2. Hallo :)

      Im Endeffekt reagieren die Leute mehr auf Emotionen als auf Fakten. Mitleid, Wut, Angst - alles wirkt besser als eine Zahl oder logische Überlegungen. Wenn man irgendwas sinnvolles durchsetzen will, braucht man zuallererst ein starkes Bild um das ganze emotional aufzuladen.

      Das hört und liest man immer wieder:
      Die Erde ist so fruchtbar, dass es für 6 Milliarden Menschen gut reichen würde,
      gäbe es nur Gerechtigkeit bei der Verteilung der Ressourcen.

      Das ist noch nicht durchgesickert:
      Es leben derzeit 6,7 Milliarden Menschen, in wenigen Jahren schon 7 Milliarden.

      Verlassen wir uns also darauf:
      Für 6 Milliarden wird es gut reichen, gäbe es nur Gerechtigkeit ...

      mfg
      cygnus

      --
      Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...
      1. Sup!

        Das hört und liest man immer wieder:
        Die Erde ist so fruchtbar, dass es für 6 Milliarden Menschen gut reichen würde,
        gäbe es nur Gerechtigkeit bei der Verteilung der Ressourcen.

        Das Problem ist anscheinend, dass die Verteilung schon nicht mehr (einfach) möglich ist, bzw., die Verteilung würde wieder Energie brauchen, die wir ohne CO2-Erzeugung nicht haben etc.; ich glaube, es wäre besser, wenn wir die Gesamt-Menschheit auf ca. 4 Milliarden reduzieren würden.

        In Deutschland gehen wir ja schon mit gutem Beispiel voran, was die Fertilität angeht. Doch unser Schneeball-Rentensystem erfordert permanente Steigerung der Überbevölkerung...

        Früher hätte ein Krieg oder eine Seuche das "Problem" beseitigt, heute müssen wir das selbst in die Hand nehmen.
        Erstes Problem: Das Problem "problematisieren". Denn Probleme sind heute erst dann Probleme, wenn man sie als Problem definiert hat ;-)

        Gruesse,

        Bio

        --
        Never give up, never surrender!!!
        1. Moin,

          du provozierst mal wieder Missverständnisse.

          [...]ich glaube, es wäre besser, wenn wir die Gesamt-Menschheit auf ca. 4 Milliarden reduzieren würden.[...]
          Erstes Problem: Das Problem "problematisieren". Denn Probleme sind heute erst dann Probleme, wenn man sie als Problem definiert hat ;-)

          Zweites Problem: Besser unterscheiden zwischen Problem und gewünschter Lösung. Wenn 6 Milliarden Menschen da sind, dann suchen Menschen nach einer Lösung der Versorgungsprobleme für 6 Milliarden Menschen. Nur die anderen kommen dann gern mal vorschnell mit einer gewünschten Reduzierung um 2 Milliarden Menschen.

          Grundsätzliches Problem: Die Diskussion über Endlösungen der "Volk ohne Raum"-Fraktion ist schon durchgefallen.

          Grüße

          Swen

  4. Aber:

    Wieso geht keiner von uns auf die Strasse wenn in unserem Land etwas nicht stimmt?
    Alle jammern weil die Benzinkosten zu Hoch sind... warum geht keiner auf die Strasse? Streiken, Autos für ein paar Tage stehen lassen?
    Gas/Heizkosten, jeder wird seine Nebenkostenabrechnung bekommen haben und Nachzahlen müssen weil die Konzerne die Preise stark erhöht haben.

    Wo bleiben denn dann die achso Solidarischen Deutschen mit den Protesten?

    Du hälst also Kapitalismus für einen Grund zu demonstrieren?
    An sich würd ich dich da unterstützen, aber letztlich sind Preiserhöhungen nur ein Teil dieses ganzen System und du würdest dich lächerlich machen, wenn du bei jeder kleinen Preiserhöhung demonstrieren würdest.

    Das Problem bei dem System ist doch, dass der Staat einigen Konzernen die Möglichkeit gegeben hat, eine Art Monopol aufzubauen, auf Gütern die zumindest für uns mittlerweile Lebenswichtig sind. Es gibt einerseits keinen Wettbewerb und anderseits hast du als Verbraucher kaum eine Wahl zu sagen, ich kauf beim günstigsten Anbieter. Was ich im Fall von solchen Gütern (Wasser, Strom, Abwasser, Müllabfuhr usw) auch nicht für sinnvoll halte. Das es ein Grundversorgung geben muss, die aber gleichzeitig auch langfristige Ziele nicht ausser Acht lassen darf.

    Insofern _wären_ Preiserhöhungen für Energie eine gute Sache, da ihre langfristige Verfügbarkeit nicht gewährleistet ist (die Rohstoffe die wir heute verwenden, werden alle in diesem Jahrhundert knapp), d.h. es müßten riesige Summen investiert werden, um die Energieversorgung auf andere Arten zu gewährleisten. Stattdessen dienen diese Summe überwiegend dem Gewinn der Aktionäre.

    Um das zu ändern, müßte man aber das System an dieser Stelle ändern. Aber, um auf deine Ausgangsthese zurück zu kommen, genau dafür gibt es Demonstrationen und Bewegungen die dagegegen etwas tun wollen. Insofern sind deine Beobachtungen falsch und wohl nur aus deinem persönlichen empfinden entstanden.

    Ich rate dir, wenn du dich für dieses Thema so interessierst, dich zu informieren welche Interessengruppen es gibt, die sich für Nachhaltigkeit und gerechte Verteilung der Energie einsetzen. Dort kannst du versuchen etwas in deinem Sinne zu bewegen.

    Vielleicht wären die Grünen ja was für dich, zumindest klingst du so.

    Struppi.

  5. Hallo,

    Alle jammern weil die Benzinkosten zu Hoch sind... warum geht keiner auf die Strasse? Streiken, Autos für ein paar Tage stehen lassen?

    Also gerade bei den Benzinkosten habe ich z.b. eine Protestaktion mitbekommen...irgendein Radiosender hat Unterschriften gesammelt, welche man dann der Politik übergeben wollte.

    Und ehrlich gesagt, ich habe mich masslos drüber aufgeregt:

    Prinzipiell gebe ich Dir zwar recht: es passieren auch bei uns masslose Schweinereien, gegen die man sich auch wehren sollte.
    Aber man muss schonmal die Realitäten sehen: Wir leben in einem Land, in dem keiner verhungern oder erfrieren muss, egal wie schlecht er sozial gestellt ist. Wo man nicht jeden Morgen befürchten muss, beim Spaziergang zum Bäcker von einer Autobombe erwischt zu werden. Wo man nicht die dringend nötige Operation bleiben lässt, weil man das Geld dafür nicht hat.
    Wo Jugendliche nicht mit 12 in die Prostitution gehen müssen, um ihre Familie mit-durchzubringen.
    Nicht zuletzt: Wo man Diskussionen wie diese im Internet führen kann, ohne dass man im nächsten Moment als Staatsfeind verhaftet wird.

    -> Wir gehören zu den paar Prozent auf diesem Planeten, denen es (verglichen mit dem Rest) eigentlich RICHTIG GUT geht! Und dann beschweren wir uns über Benzinkosten!
    Um es mit Volker Pispers Worten zu formulieren: "In einem Land, in dem genügend Geld übrig ist, um Bücher von Dieter Bohlen zu kaufen..." :)

    Schönen Sonntag,
    Jörg

    1. Sup!

      Nicht zuletzt: Wo man Diskussionen wie diese im Internet führen kann, ohne dass man im nächsten Moment als Staatsfeind verhaftet wird.

      Aber vielleicht bist Du jetzt auf irgendeiner Liste... wie leichtsinnig von Dir, mit Real-Name und ohne TOR was zu posten ;-)

      Gruesse,

      Bio

      --
      Never give up, never surrender!!!
      1. Hi,

        Aber vielleicht bist Du jetzt auf irgendeiner Liste... wie leichtsinnig von Dir, mit Real-Name und ohne TOR was zu posten ;-)

        Muss ja nicht *sein* Real-Name sein ...

        MfG ChrisB

        --
        „This is the author's opinion, not necessarily that of Starbucks.“
        1. Sup!

          Muss ja nicht *sein* Real-Name sein ...

          Da muss ich gleich mal beim wahren Jörg nachfragen, ob er hier überhaupt postet... ;-)

          Gruesse,

          Bio

          --
          Never give up, never surrender!!!
      2. Aber vielleicht bist Du jetzt auf irgendeiner Liste... wie leichtsinnig von Dir, mit Real-Name und ohne TOR was zu posten ;-)

        Wer weiß, ob ich das wirklich habe *verschwörerisch-guck* :)

  6. Hi,

    Irgendwo auf der Welt ist Krieg, die Deutschen gehen auf die Strasse und protestieren...

    Alle jammern weil die Benzinkosten zu Hoch sind... warum geht keiner auf die Strasse?

    Vielleicht haben fuer manche Leute Hunderte Tote doch ein andere Relevanz, als ein paar Cent mehr fuer einen Liter Benzin.

    MfG ChrisB

    --
    „This is the author's opinion, not necessarily that of Starbucks.“
    1. Mahlzeit,

      Vielleicht haben fuer manche Leute Hunderte Tote doch ein andere Relevanz, als ein paar Cent mehr fuer einen Liter Benzin.

      Offensichtlich nicht, denn sonst gäbe es wohl auch mal ne Demonstration wegen der vielen Verkehrstoten.
      Dummerweise ist alles, was nicht in der "Bild" steht, für die meisten nicht von Interesse.

      Wer immer noch nicht gemerkt hat, dass Medien und Politik durch Aktionen im Ausland nur über die Probleme hier hinwegtäuschen will, ist schon sehr naiv.

      1. Hi,

        Vielleicht haben fuer manche Leute Hunderte Tote doch ein andere Relevanz, als ein paar Cent mehr fuer einen Liter Benzin.

        Offensichtlich nicht, denn sonst gäbe es wohl auch mal ne Demonstration wegen der vielen Verkehrstoten.

        Die treten nicht derart gehaeuft auf, und haben auch Ursachen, die mehr in der eigenen Verantwortung des Einzelnen liegen.
        Um zu wissen, dass ich weder wie der Henker rasen noch sturzbesoffen fahren sollte, muss ich aber nicht gegen mich selber demonstrieren gehen.

        MfG ChrisB

        --
        „This is the author's opinion, not necessarily that of Starbucks.“
        1. Mahlzeit,

          Um zu wissen, dass ich weder wie der Henker rasen noch sturzbesoffen fahren sollte, muss ich aber nicht gegen mich selber demonstrieren gehen.

          Wenn du einen persönlichen Bezug zu einer Demonstration brauchst, wie ist dieser bei den anderen Themen, die hier angesprochen wurden? Bist du daran etwa mitschuldig?

          Dein Argument liest sich irgendwie so:

          Verkehrstote interessieren mich nicht, da ich damit nichts zu tun habe, Kriegstote sind eher relevant.

          Wie gesagt, ich verstehe das so, deshalb finde ich deinen letzten Post so seltsam.

          Und so nebenbei, ich höre öfter von Unfällen als von Kriegen und Naturkatastrophen.

          1. Hi,

            Dein Argument liest sich irgendwie so:

            Verkehrstote interessieren mich nicht, da ich damit nichts zu tun habe, Kriegstote sind eher relevant.

            Meine Aussage war, dass ich beim Thema Verkehrstote selber einen maszgeblichen Teil dazu beitragen kann, deren Anzahl zu verringern - in dem ich mich im Strassenverkehr verantwortlich verhalte. Um das zu tun, muss ich aber nicht demonstrieren - das ist mir naemlich auch so schon klar

            Beim Krieg in fremden Laendern habe ich aber im Allgemeinen nicht viel mitzureden - die fragen mich einfach nicht, ob sie aufeinander schiessen sollen.

            Und so nebenbei, ich höre öfter von Unfällen als von Kriegen und Naturkatastrophen.

            Und ich hoere in den Medien oefter von Leuten, die im Lotto gewonnen, als von denen, die's nicht haben.
            Daraus moechte ich jetzt aber trotzdem nicht schliessen, in welchem Umfang beide Gruppen in der Gesamtbevoelkerung vertreten sind.

            MfG ChrisB

            --
            „This is the author's opinion, not necessarily that of Starbucks.“
            1. Mahlzeit,

              Meine Aussage war, dass ich beim Thema Verkehrstote selber einen maszgeblichen Teil dazu beitragen kann, deren Anzahl zu verringern

              Das hast du mir was vorraus. Da ich so gut wie gar nicht Auto fahre, ist mein Einfluss darauf sehr gering.

              in dem ich mich im Strassenverkehr verantwortlich verhalte. Um das zu tun, muss ich aber nicht demonstrieren - das ist mir naemlich auch so schon klar

              Das ist auch nicht das Thema, ich glaube wir reden aneinander vorbei.

              Beim Krieg in fremden Laendern habe ich aber im Allgemeinen nicht viel mitzureden - die fragen mich einfach nicht, ob sie aufeinander schiessen sollen.

              Dennoch stellst du mit deiner Aussage in https://forum.selfhtml.org/?t=182037&m=1204391 dioe Behauotung in den Raum, dass du(?) (ich gehe jetzt mal davon aus, du bezeihst eine Aussage auch auf dich und stellst nicht nur eine Hypothese über andere Menschen auf) mehr Relevanz in einem Krieg, der weit entfernt ist, siehst, als für Belange in diesem Land.
              Und so nebenbe, der Iraq-Krieg wurde nur wegen dem Öl geführt, soviel zum Zusammenhang zwischen Toten und "ein paar Cent mehr fuer einen Liter Benzin."

              Und ich hoere in den Medien oefter von Leuten, die im Lotto gewonnen, als von denen, die's nicht haben.

              Wenn du solche Vergleiche aufstellst, stelle ich mir die Frage, wo du generell die Relevanz bei einigen Dingen siehst. Aber das ist hier nicht das Thema.

              Zum Abschluss: Ich verstehe dich so, es ist relevanter, was woanders passiert, nur weil dort mehr Blut fliest, da damit die inländischen Probleme an Bedeutung verlieren und somit nicht mehr "Demonstrationswürdig" sind.
              In diesem Fall halte ich deine Einstellung für Fragwürdig.

              Wenn ich dich falsch verstanden habe, dann trifft  das auch dich nicht zu, aber die Fragwürdigkeit bezieht sich auf z.B. Bild-Leser o.ä.

              1. Hi,

                Dennoch stellst du mit deiner Aussage in https://forum.selfhtml.org/?t=182037&m=1204391 dioe Behauotung in den Raum, dass du(?) (ich gehe jetzt mal davon aus, du bezeihst eine Aussage auch auf dich und stellst nicht nur eine Hypothese über andere Menschen auf) mehr Relevanz in einem Krieg, der weit entfernt ist, siehst, als für Belange in diesem Land.

                Du meinst also herauslesen zu koennen, Krieg im Heimatland waere mir egal, und Verkehrstote in Timbuktistan waeren fuer mich so ziemlich das wichtigste ...?
                Weit gefehlt.

                Und so nebenbe, der Iraq-Krieg wurde nur wegen dem Öl geführt, soviel zum Zusammenhang zwischen Toten und "ein paar Cent mehr fuer einen Liter Benzin."

                Und deshalb soll ich jetzt "gegen hohe Benzinpreise" demonstrieren gehen - weil ich damit klar mache, dass ich den Irakkrieg ablehne?

                Und ich hoere in den Medien oefter von Leuten, die im Lotto gewonnen, als von denen, die's nicht haben.

                Wenn du solche Vergleiche aufstellst, stelle ich mir die Frage, wo du generell die Relevanz bei einigen Dingen siehst.

                Ich bezog mich damit auf deine Aussage bzgl. der Quantitaet, mit der man in den Medien von Kriegen vs. Unfaellen hoert - und wollte damit deutlich machen, dass ich darin absolut keinen Indikator fuer die Relevanz der beiden Themen erkennen kann.

                Zum Abschluss: Ich verstehe dich so, es ist relevanter, was woanders passiert, nur weil dort mehr Blut fliest, da damit die inländischen Probleme an Bedeutung verlieren und somit nicht mehr "Demonstrationswürdig" sind.

                An unseren Tankstellen fliesst kein Blut, nur weil dich der Liter Bezin ein paar Cent mehr kostet - also sehe ich nicht, warum ich jetzt eben *deswegen* demonstrieren sollte. Welche Abhaengigkeit dazu, ob das jetzt in unserem Land passiert oder andernorts, du da hineinlesen moechtest, kann ich nicht nachvollziehen.

                MfG ChrisB

                --
                „This is the author's opinion, not necessarily that of Starbucks.“
  7. Hallo,

    Irgendwo auf der Welt ist Krieg, die Deutschen gehen auf die Strasse und protestieren...

    Ich nicht.

    Irgendwo auf der Welt wird ein Junge Erschossen, die Deutschen gehen auf die Strasse .....

    Ich nicht.

    Egal wo- und was auch immer Passiert, wir Deutschen gehen auf die Strasse, sprechen unser Mitgefühl aus... oder Protestieren etc.

    Ich auch nicht. Muß ich mir jetzt sorgen machen, daß ich mich nicht genug in die Gesellschaft integriere?

    Gruß

    Krueger

  8. hi,

    Klar, wenn sich die Jungs vom Gaza anlegen und die Raketen fliegen, da müssen wir ja selbstverständlich "Protestieren", geht uns zwar nichts an aber man fühlt sich dann wichtig....

    Nur eine Idee: Demonstriere doch einfach gegen Demonstrationen.

    Typisches blödes Deutsches Verhalten, stecken wir selbst mit dem Hals in der Schlinge jammern alle nur, aber bei allen anderen Dingen können wir den Mund aufmachen... falsche Solidarität.

    Keine Ahnung!

    mfg
    P.s.: Rekord: 117 Mio. demonstrieren gegen Armut
    Hätten die für billigere Benzinpreise demonstriert, hätte es vielleicht sogar was gebracht!

    --
    echo '<pre>'; var_dump($Malcolm_Beck`s); echo '</pre>';
    array(2) {
      ["SELFCODE"]=>
      string(74) "ie:( fl:) br:> va:? ls:? fo:) rl:| n4:# ss:{ de:? js:} ch:? sh:( mo:? zu:("
      ["Aight"]=>
      string(?) "I Have a Dream"
    }
  9. Moin,

    Typisches blödes Deutsches Verhalten,

    Mit dieser Formulierung suggerierst Du (mir), dass die Bevölkerung anderer Länder sich anders verhält. Ich habe da zwar keine gesicherten Erkenntnisse, vermute aber, dass Du das Verhalten auch in anderen Gesellschaften finden wirst. Es scheint allgemein verbreitet zu sein, dass wir lieber auf den Dreck der anderen zeigen anstatt vor der eigenen Haustür zu kehren. Das steht schon in der Bibel.

    Wir haben zum einen den Wunsch, unser ohnmächtiges Ungerechtigkeitsgefühl zu entlasten; das schaffen wir z.B. durch eine demonstrative Tat gegen das, was wir nicht unmittelbar ändern können. Mancher muss dafür auf die Straße gehen, andere schaffen das - eher öffentlich unauffällig - in so einer Art Sitzstreik vor dem Fernseher, wieder andere suchen ihre Entlastung in Aktionen.

    Dort, wo unser Ungerechtigkeitsgefühl nicht ohnmächtig sein muss - nämlich dort, wo wir unmittelbar Einfluss nehmen können - wirken wir durch unsere Teilnahme bei Wahlen oder anderen Abstimmungen mit. Sind solche Wahlen fern oder passt das Problem nicht in die Struktur der Parteienlandschaft, sind Demonstrationen auch zu innerdeutschen Themen nicht unüblich - sofern denn der Staatsapparat als Adressat des Protestes taugt. Unüblich sind hingegen Demonstrationen gegen Dinge, die der "Staat" schlechterdings nicht regeln kann oder soll, weil z.B. Einsicht der Mitmenschen gefordert wird oder Kapitalisten zu einem anderen Verhalten auf dem Markt gezwungen werden sollen. Im letzteren Fall sind veränderte Kauf-, Konsum oder Verbrauchsverhalten gefragt. Ansonsten: Wenn in einer Gegend z.B. verdammt viele Fälle von Kindesmisshandlungen bekannt werden und es keinen Anlass gibt, den staatlichen Institutionen (Jugendamt ...) Versagen vorzuwerfen, dann richtete sich eine Demonstration ja "gegen" die Mitbürger. Das erscheint vielen aber anscheinend als zwecklos. Zu Recht, wie ich finde. Denn hier sind andere Maßnahmen gefragt: Das In-sich-kehren, die Reflektion des eigenen Verhaltens, das Gespräch mit den Nachbarn, Freunden oder Verwandten ... das müssen Gesellschaften selbst regeln, Einsicht und Moral kann man nicht staatlich verordnen.
    In bestimmten Zeiten und Schichten hatten in solchen Fragen die Kirchen und vielleicht auch mal die Gewerkschaften moralischen Einfluss und haben so die Gesellschaft jenseits des staatlichen Apparats geprägt. Ich denke, dass wir hier momentan ein Lücke haben, da diese nichtstaatlichen Institutionen tradiert sind, ohne dass schon Nachfolger in Sicht sind. Die wird es aber sicherlich geben, da, jedenfalls gemessen an der Gruppe der Menschen, die zu Wahl gehen, der Wunsch nach liberalen, nichtstaatlichen Entwicklungen groß ist, wie die dauerhaften Wahlerfolge der Grünen und jüngst auch mal wieder der FDP belegen.

    Grüße

    Swen