Moin!
ja ja, ich weiß, es gibt tausende Diskusionen über Bush und seiner Politik vom 9/11/Irak etc.
Eine mehr oder weniger schadet nicht? Nun ja...
Aber jetzt mal ganz ehrlich, ich finde auch nicht _alles_ gut was der Bush so gemacht hat, aber was wäre denn ein richtigs Verhalten nach dem 9/11 gewesen?
Hinterher können alle sagen, dass alles was Bush gemacht hat fürn A**** war, aber keiner war jemals in der Lage von Bush.
Ich finde man sah es Bush regelrecht an, (in der Schule am 9/11) als er die Nachricht bekam, dass sein Arsch auf Grundeis ging.
Am 9/11 war Krieg, es wurde nicht Raketen geschossen sondern Flugzeuge als Bomben genommen.
Erstens: Angst ist immer ein ganz schlechter Ratgeber. Panik sorgt nicht dafür, dass vernünftige Entscheidungen getroffen werden. Entscheidend für die Bewertung der Handlungen der Bush-Regierung ist aber nicht der Gesichtsausdruck, den er machte, als ihn die Nachricht erreichte.
Zweitens: Am 9.11.2001 war kein Krieg. Diese Bezeichnung ist der erste große Fehler von Bush gewesen. Kriegerische Akte werden mit kriegerischen Akten beantwortet. Das Militär ist aber ein höchst ungeeignetes Mittel, um die Täter und Hintermänner dieser höchst kriminellen Aktion zu ermitteln und dingfest zu machen.
Wie hätte Bush sich Verhalten sollen? Hände in den Schoß legen und abwarten?
Vernünftig wäre gewesen, die Geheimdienste und Polizeibehörden werkeln zu lassen. Stattdessen hat er alles daran gesetzt, die öffentliche Panik noch zu verstärken, um die schon lange in den Schubladen befindlichen Pläne zur pauschalen, nationalen Überwachung der eigenen Bevölkerung endlich in Kraft zu setzen - alles unter dem Deckmantel des "Kriegs gegen Terror".
Im Rahmen dieser geplanten, gut vorbereiteten "Abwehrreaktion" sind so viele Bürgerrechte beschnitten und geopfert und so viele unsinnige Maßnahmen in Kraft gesetzt worden, dass es höchst zweifelhaft erscheint, dass eine vernünftige Nachfolgeregierung das alles jemals wieder korrigieren wird können.
Ich finde den darauf folgenden Millitärschlag mehr als gerechtfertigt, da es auch einfach mal Zeit wurde dem Regim etwas entgegen zu setzten. Amerika als Weltmacht wurde Angegriffen und hat sich großkotzig Verteidigt.
Über den Militärschlag in Afghanistan kann man ja durchaus noch geteilter Meinung sein. Anscheinend hat der mutmaßliche Auftraggeber Bin Laden dort seinen Unterschlupf gehabt, und Polizeimaßnahmen dürften angesichts der damaligen Regierung eher schwierig durchführbar gewesen sein.
Das Problem hat aber in Afghanistan angefangen: Die medien-effektvollen Luft- und schließlich auch Bodenangriffe führten zwar recht schnell zum Sturz des Regimes - aber was ist seitdem? Es zeichnet sich im Moment keinerlei Lösung ab, und nichts deutet darauf hin, dass Afghanistan in absehbarer Zeit politisch stabil sein wird und der "Unterstützung durch befreundete Streitkräfte" nicht mehr bedarf. Bush hat seinem Amerika da einen Klotz ans Bein gebunden, den er aufgrund seiner begrenzten Präsidentschaftszeit garantiert nicht mehr los werden mußte. "Soll mein Nachfolger doch damit klarkommen."
Das zweite Problem der Regierung Bush: Sie predigen die hohen Werte der westlichen Lebensweise, und dass die Anschläge genau diese Lebensweise beseitigen sollen - richten dann aber trotzdem das menschenrechtswidrige Lager in Guantanamo ein, in dem den Inhaftierten einerseits keinerlei rechtsstaatliche Behandlung als Privatperson zukommt, noch eine Behandlung nach der Kriegsrechtskonvention (als Erinnerung: Bush führt "Krieg gegen den Terror", warum werden die Inhaftierten dann nicht als Kriegsgefangene behandelt?).
Mit der Einrichtung dieses Lagers hat Bush bewiesen, dass er moralisch keinen Deut besser ist, als die angeblich so schändlichen Islamisten.
Das dritte Problem: Bush hat Beweise gefälscht und gelogen, um einen Vorwand zu haben, auch den Irak anzugreifen. Das Resultat ist die Entfernung einer stabilen Diktatur-Regierung, die Instabilisierung des gesamten Landes und der Region, die Provokation von heftigen Gegenreaktionen durch den Iran (Aufrüstung zur Nuklearmacht), hunderttausende Tote und Verletzte sowie ebenfalls keinerlei Perspektive, wie die Amerikaner sich dieses zweiten Klotzes am Bein wieder entledigen können, ohne als komplette Vollidioten dazustehen und dieses wichtige Ölfördergebiet ins Chaos abgleiten zu lassen.
Bush hatte die Wahrscheinlich schwerste Zeit als President der Vereinigten Staaten, und er hat seinen Job gut gemacht.
Hätte er seinen Job ernst genommen, hätte er mindestens einen Krieg unterlassen und die Menschenrechte geachtet, die für seine westlich orientierte Lebensweise doch so wichtige Werte darstellen sollten.
Wer Provoziert bekommt was auf die Glocke, dass ist auf der Strasse so und es wird auch immer wieder Krieg geben. Das war bei den Wikingern schon so und es wird auch in Tausend Jahren so sein....
Das Problem ist, dass die allermeisten Menschen, die im Krieg "was auf die Glocke" gekriegt haben, die USA in keiner Weise provozierten.
So, eure Meinungen bitte!
Ich bezweifle ja, dass du hier diskutieren willst, angesichts der zahlreichen Reaktionen, die du bislang im Thread hinterlassen hast.
- Sven Rautenberg