Sepp: Webseiten für Kunden selbst hosten oder Kunden hosten lassen

Tach,

ich bin selbständig tätig und habe mir eine kleine Seite für mein Unternehmen selbst gebaut. Ich bin allerdings nicht im Webdesign tätig. Trotzdem hat mich ein Kunde der auch selbständig ist vor kurzen angesprochen und gefragt, ob ich ihm eine Webseite erstellen kann. Nun stellt sich die Frage, ob ich bei meinem Hoster eine weitere Domäne beantrage auf welche ich dann die Webseite meines Kunden lade. Alternativ könnte ich ihn natürlich auch darum bitten, dass er selbst eine Domäne bei irgendeinem Hoster beantragt. Dann würde ich nur die eigentliche Seite erstellen und ihm zeigen wie er das mit dem Hochladen zu machen hat.

Die Frage ist nun was die bessere Variante ist. Hier im Forum sind doch mit Sicherheit einige Leute die mit der Gestaltung von Webseiten ihr Geld verdienen.

Wie macht ihr das, wenn ihr für Kunden Webseiten baut. Last ihr sie selbst die Domäne beantragen, oder übernehmt ihr das, indem ihr eine weitere Domäne bei eurem Hoster anlegt.

Wenn ihr das übernehmt, dann wird der Kunde sicherlich ab und zu einen Änderungswunsch haben bzw. er wird eine neue E-Mail haben wollen, die an die Domäne gekoppelt ist usw.. Was macht ihr in diesem Fall? Berechnet ihr sowas oder macht ihr das kostenfrei?

  1. Moin!

    Wie macht ihr das, wenn ihr für Kunden Webseiten baut. Last ihr sie selbst die Domäne beantragen, oder übernehmt ihr das, indem ihr eine weitere Domäne bei eurem Hoster anlegt.

    Ist es dein Kerngeschäft - oder soll es mal dazu werden - für Kunde Hostingdienstleistungen durchzuführen? Falls ja, kannst du nicht früh genug anfangen, dir eine Schar von zufriedenen Hostingkunden anzuschaffen.

    Falls nein, solltest du sehr streng abwägen, ob es dir das wenige Geld, was du realistisch aus dieser Aktivität gewinnen kannst (schau auf die Preisliste irgendeines beliebigen Hosters, um eine Vorstellung vom möglichen Umsatz zu bekommen) den Streß wert ist, der entsteht, wenn der von dir deinerseits beauftragte Hoster nicht so kann, wie du es dir wünschst, du aber anstelle deiner eigenen Domain auch noch zehn oder zwanzig Kundendomains mit umziehen musst. Und dich die Kunden bei eventuellen zwischenzeitlichen Ausfällen natürlich kontaktieren werden, ohne dass du irgendetwas an der Situation ändern kannst.

    Aus meiner Sicht: Hosting mit zu übernehmen lohnt sich eigentlich nicht. Das können die spezialisierten Unternehmen viel viel besser, als du es je könntest, mit viel besserem Supportlevel, viel schnellerer Reaktionszeit und viel mehr Know-How.

    Wenn ihr das übernehmt, dann wird der Kunde sicherlich ab und zu einen Änderungswunsch haben bzw. er wird eine neue E-Mail haben wollen, die an die Domäne gekoppelt ist usw.. Was macht ihr in diesem Fall? Berechnet ihr sowas oder macht ihr das kostenfrei?

    In der Regel hat ein Hostingkunde ein Administrationsinterface, mit der er die üblichen Bedienungsaufgaben erledigen kann. Wenn er jemanden zum Klicken benötigt, zahlt er ihm natürlich den vereinbarten Stundensatz.

    - Sven Rautenberg

    1. Grundsätzlich hast du mich mit deiner Meinung überzeugt. Die ein oder andere Sache ist mir allerdings noch etwas unklar.

      1.)
      Mal angenommen ich stelle meinem Kunden keine Domäne zur Verfügung sondern bitte ihn darum seine Webseite selbst zu hosten. Der Kunde von mir dem ich eine Webseite erstellen werde hat absolut keine Ahnung von PCs. Der weiß überhaupt nicht was hosten ist geschweige denn wie er ein Administrationstool zum verwalten der Seite bediehnen soll. Trotzdem würde ich gerne deinem Ratschlag folgen und die Seite nicht selbst hosten. So kann ich mir auf Dauer wohl einiges an Ärger und schlecht bezahltem Support ersparen. Die Frage ist nur wie soll ich das mit so einem Kunden anstellen. Der sagt einfach nur das er nicht weiß wie das alles funktioniert und das er es auch nicht wissen will. Demnach bleibt mir wohl als einziger Ausweg den Hosterpart selbst zu übernehmen. Was meinst du? Würdest du versuchen dem Kunden einen Supportvertrag zu verkaufen?

      2.)
      Mal angenommen ich entscheide mich dafür, dass der Kunde seine Seite selbst hostet. Sollte ich den Hoster dann mit seinen Adress und Bankverbindungsdaten für ihn beantragen? So habe ich zumindest die Möglichkeit einen guten Hoster für in auszuwählen der die entsprechenden Funtkionen wie z.b. DB und PHP unterstützt. Außerdem kann ich dann gleich seine Seite nach oben laden. Nach der Übergabe der Seite erhält er dann alle Vertragsunterlagen von dem Hoster den ich für ihn beantragt habe. Bei diesem Vorgehen hätte der Kunde keinen Aufwand und ich später keinen lästigen Support. Außerdem könnte so auch ein Kunden mit mittelmäßigen PC-Kenntnissen zumindest die einfachen Verwaltungsaufgaben komplett selbst übernehmen und könnte bei Problemen auf den Hoster (der ich ja in diesem Fall zum Glück nicht bin) zurückgreifen.

      1. Moin!

        Die Frage ist nur wie soll ich das mit so einem Kunden anstellen. Der sagt einfach nur das er nicht weiß wie das alles funktioniert und das er es auch nicht wissen will. Demnach bleibt mir wohl als einziger Ausweg den Hosterpart selbst zu übernehmen. Was meinst du? Würdest du versuchen dem Kunden einen Supportvertrag zu verkaufen?

        Nein, ich würde ihm Unterstützung beim Finden, Beauftragen und in-Arsch-treten eines Hosters verkaufen.

        Mal angenommen ich entscheide mich dafür, dass der Kunde seine Seite selbst hostet. Sollte ich den Hoster dann mit seinen Adress und Bankverbindungsdaten für ihn beantragen? So habe ich zumindest die Möglichkeit einen guten Hoster für in auszuwählen der die entsprechenden Funtkionen wie z.b. DB und PHP unterstützt. Außerdem kann ich dann gleich seine Seite nach oben laden. Nach der Übergabe der Seite erhält er dann alle Vertragsunterlagen von dem Hoster den ich für ihn beantragt habe. Bei diesem Vorgehen hätte der Kunde keinen Aufwand und ich später keinen lästigen Support. Außerdem könnte so auch ein Kunden mit mittelmäßigen PC-Kenntnissen zumindest die einfachen Verwaltungsaufgaben komplett selbst übernehmen und könnte bei Problemen auf den Hoster (der ich ja in diesem Fall zum Glück nicht bin) zurückgreifen.

        Insbesondere bist du dann aus den Zahlungsverkehrproblemen heraus, die sich potentiell einstellen können. Der Hoster wird ja von dir immer sein Geld fordern und ggf. alle deine Domains abstellen, egal ob es nur dein einer Kunde ist, der dir die Hoster-Rechnung nicht zahlt.

        - Sven Rautenberg

        1. Einmal muß ich noch fragen...

          bei meinem Hoster zahle ich 4,95 Euro im Monat. Hier habe ich sowohl Datenbank- als auch PHP-Unterstützung. Wenn ich auf das nächst billigere Angebot wechseln würde, hätte ich keine PHP Unterstützung mehr. Das würde allerdings nur 1,95 Euro kosten. Das doofe ist, dass ich mein Kontaktformular per PHP realisiert habe.

          Hierzu zwei Fragen:

          1.) Ich glaube meine Kunde würde meckern wenn ich ihm sage er muß 4,95 Euro statt 1,95 Euro zahlen nur damit der ein PHP Kontaktformular in seiner Seite hat. Was würdet ihr tun?

          1.1) dem Kunden klar machen das er kein PHP Kontaktformular braucht
          1.2) dem Kunden davon überzeugen wie wichtig ein PHP Formular ist
          1.3) für den Kunden einen Alternativen Anbieter suchen der möglichst billig PHP Unterstützung anbietet.

          Ist das eigentlich normal, das PHP soviel mehr im Monat kostet?

          2.) Suchst du für jeden Kunden den optimal passenden Hoster raus bzw. hilfst ihm dabei oder versuchst du ihn von dem Hoster den du auch nutzt zu überzeugen.

          1. Moin!

            1.) Ich glaube meine Kunde würde meckern wenn ich ihm sage er muß 4,95 Euro statt 1,95 Euro zahlen nur damit der ein PHP Kontaktformular in seiner Seite hat. Was würdet ihr tun?

            Im Monat? Wie teuer wird nochmal der Gesamtauftrag? Mehr als 36 Euro? Vermutlich. Du diskutierst gerade mit dir selbst die völlig falschen Fragen. Dein Kunde wird kaufen, was du ihm sagste, weil er dir vertraut, dass du der Fachmann bist.

            1.1) dem Kunden klar machen das er kein PHP Kontaktformular braucht

            Der Kunde ist König, wenn er die Entscheidungsgewalt an sich zieht, muss er mit den Konsequenzen leben. Wenn er also verlangt, den billigeren Webspace zu nehmen, muss ihm klar sein, dass er dann sein Kontaktformular knicken kann.

            1.2) dem Kunden davon überzeugen wie wichtig ein PHP Formular ist

            Nein, diese Diskussion würde ich nicht anfangen, wenn der Kunde plötzlich die Kostenfrage in den Vordergrund stellt. Lohnt sich einfach nicht. Denn wenn ihm drei Euro im Monat Mehrkosten bei einem Gesamtvolumen von fünf Euro im Monat zuviel Geld sind, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass er den Wert dessen, was er sich da gerade in Form einer Webseite anschafft, gar nicht realistisch einschätzen kann und dementsprechend auch keinerlei Argumenten zugänglich ist.

            1.3) für den Kunden einen Alternativen Anbieter suchen der möglichst billig PHP Unterstützung anbietet.

            Es ist immer gut, wenn man den Markt etwas beobachtet und Vergleichspreise kennt, allerdings hat Webhosting ja nicht nur den Preis als Komponente, sondern auch noch so Dinge wie Zuverlässigkeit und Erreichbarkeit. Die Geschichte hat bislang gezeigt, dass alle extrem billigen Hoster zu irgendeinem Zeitpunkt von einer Welle von Billigsuchenden Kunden überrollt wurden, mit der Konsequenz, dass einerseits die vorher prima funktionierenden Server überlaufen waren, andererseits der Support nicht mehr ansprechbar war.

            Wenn dein Kunde so einen Billighoster will, zu dem du ihm nicht rätst, dann möge er doch den Vertrag einfach alleine dort abschließen und dir einfach nur die Zugangsdaten zum Webspace mitteilen.

            Ist das eigentlich normal, das PHP soviel mehr im Monat kostet?

            PHP kann ganz schön Serverressourcen verbrauchen, außerdem erfordert es als zusätzliche Komponente mehr Aufmerksamkeit vom Serveradmin.

            2.) Suchst du für jeden Kunden den optimal passenden Hoster raus bzw. hilfst ihm dabei oder versuchst du ihn von dem Hoster den du auch nutzt zu überzeugen.

            Meine Kunden haben alle bestehende Webpräsenzen mit bestehenden Hostingverträgen und eigenen Servern.

            Ich würde meine Dienstleistung in so einem Fall aber nicht unendlich ausdehnen. Wenn der Kunde Alternativangebote wünscht, dann finde zwei zusätzlich zu dem von dir präferierten Hoster. Einmal ein verantwortlich benutzbares Billigangebot, und einmal den Marktführer ("nobody ever got fired for choosing IBM...").

            - Sven Rautenberg

  2. Hallo,

    Wie macht ihr das, wenn ihr für Kunden Webseiten baut. Last ihr sie selbst die Domäne beantragen, oder übernehmt ihr das, indem ihr eine weitere Domäne bei eurem Hoster anlegt.

    normalerweise ist die Registrierung der Domain und die Auswahl des Hosters Sache des Kunden. Selbstverständlich bin ich ihm dabei behilflich, wenn der das möchte; ggf. übernehme ich auch in seinem Namen(!) die Formalitäten der Anmeldung und Domainregistrierung.

    Wenn ihr das übernehmt, dann wird der Kunde sicherlich ab und zu einen Änderungswunsch haben bzw. er wird eine neue E-Mail haben wollen, die an die Domäne gekoppelt ist usw..

    Das soll er dann bitte selbst tun. Wie Sven schon erwähnte, haben ja fast alle Hoster ein mehr oder weniger überschaubares Konfigurations-Interface, über das man solche Dinge leicht erledigen kann. Natürlich bin ich dem Kunden auch dabei behilflich, wenn er möchte, aber das stelle ich dann auch in Rechnung (wenn es nicht als "Peanuts" gilt: Was für mich in 10min erledigt ist, geht auch mal so nebenher).

    So long,
     Martin

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    Zwei Mäuse treiben's miteinander. Sagt der Mäuserich: "Hoffentlich ist nicht wieder alles für die Katz."