Hallo,
Mein Sohn hatte von Anfang an Schwierigkeiten mit Mathematik, weshalb er zunächst nur die Realschule besuchte. Nach einem Jahr fragte ich den dortigen Mathematiklehrer nach der Notwendigkeit von Nachhilfeunterricht. Ich bekam vom Mathelehrer die Antwort, dass manche Kinder eben einfach schwach in Mathe seien und eine Förderung nichts bringe.
dieser Einstellung würde ich mich bis zu einem gewissen Grad anschließen. Wenn der Bub keine Ambitionen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich hat, dann hat er sicher Stärken und Qualitäten in anderen Disziplinen. Und dann finde ich es falsch, trotzdem auf Deubel-komm-raus Fachwissen in ihn hineinzustopfen, das er vermutlich mangels Interesse schnell wieder vergessen hat und nie anwenden wird. Christian Seiler hat das Thema vor einigen Tagen mal in der Lounge angesprochen; ich stehe immer noch zu meiner dort geäußerten Meinung.
Auf dem Gymnasium kam dann die Quittung in der 11. Klasse, er blieb sitzen mit einer 5 in Mathe und in Physik. Hoffnungsloser Fall?
Ja - des Bildungssystems, das mit Gewalt und Zwang Wissen vermitteln will, das für den Einzelnen vielleicht völlig unnütz ist.
Spät aber nicht zu spät entschieden wir uns für eine Radikalkur: Nachhilfe in Mathe bei einer professionellen Nachhilfeeinrichtung.
Lücken bis zurück zum Dreisatz wurden festgestellt
Okay, das ist natürlich extrem; die Grundrechenarten, einfache Methoden wie Dreisatz oder auch die Grundzüge der Prozentrechnung halte ich schon für wissenswert.
Die Lücken wurden innerhalb eines Jahres gründlich behoben, die Lehrerin war eine nicht einmal ganz einwandfrei Deutsch sprechende Estländerin.
Deutschkenntnisse haben ja auch weder etwas Mathematik zu tun, noch mit der Fähigkeit, das Wissen zu vermitteln. :-)
Die 11. Klasse beendete mein Sohn mit einer 2 in Mathe.
Nur ein Jahr verloren und mit einem blauen Auge davongekommen, kann ich dazu nur sagen.
Und natürlich: Ganz billig war das nicht.
Und wie steht er selbst dazu? Betrachtet er die viele Zeit und Mühe, die er in diesem Jahr investieren musste, denn als sinnvoll? Oder sieht er es eher als Verschwendung oder gar Schikane?
So long,
Martin
Viele Fachleute vertreten die Ansicht, jedes Feature eines Programms, das sich nicht auf Wunsch abstellen lässt, sei ein Bug.
Außer bei Microsoft. Da ist es umgekehrt.