Hallo :)
nun sind die Zeiten, wo man auf Darwin herumhackte (zumindest hierzulande) längst vorbei. Es ist richtig, auch der Mensch ist nur ein Tier. Dieses hat nur noch seine eigene Art als einzigen natürlichen Feind. Mir rollen sich aber die Fußnägel bis zur Kinnlade hoch, wenn ich Deinen Worten indirekt "Selektion" entnehme.
Ja aber Selektion - das ist Darwin pur.
Darwins Evolutionstheorie (nicht seine Beobachtung des gemeinsamen Stammbaumes aller Lebewesen) durch Selektion und seine Theorie vom "Kampf ums Dasein" ist inzwischen auch schon wieder überholt.
Und statt Dawkins "egoistischem Gen" gibt es neue Forschungen und Beobachtungen zum "kooperativen Gen", und diese Theorie beruht auf Forschungen an Genen und der Entschlüsselung der Genome einiger Spezies.
Jedem muss doch einleuchten, dass "Gewinner" zwangsläufig "Verlierer" bedingen. Willst Du einem Vater oder einer Mutter dessen legasthenisches Kind täglich als Verlierer deprimiert von der Schule nach hause kommt, erzählen: Das muss so sein, weil man Gaskammern für unwertes Leben angeschafft hat?
Ja, Darwins Theorien wurden auch vom Nationalsozialismus begeistert aufgegriffen und an Schulen gelehrt. Aber auch schon vorher waren Deutsche Intellektuelle bzw. Wissenschaftler von der Unmenschlichkeit begeistert, überall wurde seine Idee aufgenommen und durchzog die Institutionen.
<zitat>
Der Mensch prüft mit skrupulöser Sorgfalt den CHarakter und den Stammbaum seiner Pferde, Rinder und Hunde, ehe er sie paart. Wenn er aber zu seiner eigenen Heirat kommt, nimmt er sich selten oder niemals solche Mühe ... Doch könnte er die Auswahl (selection) nicht bloss für die körperliche Konstitution und das Aussehen seiner Nachkommen, sondern auch für ihre intellektuellen und moralischen Eigenschaften etwas tun. Beide Geschlechter sollten sich der Heirat enthalten, wenn sie in irgendeinem besonderen Grade an Körper und Geist minderwertig (inferior) wären ... Alles was uns diesem Ziele näher bringt, ist von Nutzen ... Wenn die Klugen das Heiraten vermeiden, während die Sorglosen heiraten, werden die minderwertigen Glieder der menschlichen Gesellschaft die besseren zu verdrängen streben. Wie jedes andere Tier ist auch der Mensch ohne Zweifel auf seinen gegenwärtigen Zustand durch einen Kampf um die Existenz in Folge seiner rapiden Vervielfältigung gelangt, und wenn er noch höher fortschreiten soll, so muss er einem heftigen Kampf ausgesetzt bleiben ... Es muss für alle Menschen offene Konkurrenz bestehen, und es dürfen die Fähigsten nicht durch Gesetze oder Gebräuche daran gehindert werden, den größten Erfolg zu haben.
</zitat>
Dies schrieb nicht HItler, sondern Charles Darwin.
(Gefunden im Buch "Prinzip Menschlichkeit" von Joachim Bauer
Jetzt kannst du auf deine hochgerollten Fußnägel auch noch kotzen.
In Darwins Buch Entstehung der Arten von 1859 kommen lt. Lynn Margulis Worte wie Kooperation, Zugehörigkeit, Gemeinschaft nicht vor, aber Worte wie Zerstörung, Auslöschung, Tötung, Rasse oder Selektion dutzend- bis Hundertfach (auch ein Hinweis von Joachim Bauer).
Aber es wird besser, das steht uns bevor (wieder ein Zitat aus dem o. g. Buch):
--
Wir dürfen beginnen, über die Evolution im Sinne der Entwicklung von Systemen zu denken, anstatt sie als eine Wanderung mit verbundenen Augen durch das Dickicht der reinigenden Selektion anzusehen.
(James A. Shapiro)
--
Wenn sich das in den Köpfen durchsetzt, wird auch unsere Gesellschaft und werden auch unsere Schulen ebenfalls anders aussehen als heute.
mfg
cygnus
Die Sache mit der Angel und dem ><o(((°> hat immer einen Haken ...