Hallo,
Du wirst dein Kind also nicht zur Schule lassen, weil du ja nicht jeden einzelnen Lehrer selbst aussuchen kannst?
das scheitert leider an der Schulpflicht. Dass man als Eltern (und damit Erziehungsberechtigte) kein Mitspracherecht an der Zulassung bzw. Auswahl der Lehrer hat, halte ich für ein weiteres gravierendes Problem unseres Schulsystems.
Aber ich wäre zumindest bestrebt, die Lehrer, denen mein Kind ausgesetzt ist, persönlich kennenzulernen und einzuschätzen, und ich würde mein Kind ermutigen, nicht alles hinzunehmen, was der Lehrer sagt, nur weil er der Lehrer ist. Damit meine ich nicht Renitenz um der Renitenz willen, sondern nur Beharrlichkeit, wenn man sich in der Sache im Recht fühlt.
Du wirst jede Person, mit der dein Kind Kontakt haben könnte genau aussuchen?
Du wirst dein Kind ununterbrochen und lückenlos überwachen, damit es nicht zufällig in Kontakt zu Personen kommen könnte, die nicht deinen Richtlinien entsprechen?
Nein. Problematisch sehe ich nur Personen, die sich einbilden, gegenüber meinem Kind eine Weisungsbefugnis zu haben. So wie zum Beispiel Lehrer. Die dürfen meinetwegen in der Schule eine Art Hausrecht ausüben, damit endet aber IMO ihre Befugnis.
Die Aussage, Schule bzw. Lehrer hätten nichts zur Erziehung beizutragen, führt dazu, dass die unvermeidliche Erziehung durch die und in der Schule negiert wird. Also reicht es, wenn Lehrer Fachidioten sind, keine Pädagogen.
Richtig. Das entspricht ja auch in der Mehrheit der Fälle der Praxis. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke - da war's etwa vier von fünf Lehrern sch***egal, was die Kids treiben. Das hat aber nichts zu tun mit der eigentlich wichtigen Fähigkeit eines Lehrers, Wissen zu vermitteln - das konnten die meisten ganz gut, solange man als Schüler einigermaßen aufgepasst hat.
Der unvermeidliche Erziehungsanteil innerhalb der Schule wird damit vollständig den Schülern selbst überlassen, wobei dann oft nicht gerade die Schüler mit eher positivem Einfluss die dominanteren sind.
Das ist wohl richtig. Aber wenn Lehrer in das Gerangel um die soziale Rangfolge der Schüler untereinander eingreifen und beispielsweise die dominanten Schüler maßregeln und die Schwächeren verteidigen, schaden sie den Schwachen damit mehr, als sie ihnen nützen. Denn durch solches Eingreifen verschärft sich der Konflikt zwischen den Schülern nur und wird dann außerhalb der Schule umso heftiger ausgetragen.
Kannst du jeden Mitschüler deiner Kinder selbst aussuchen?
Nein. Aber die Mitschüler haben auch nicht die Befugnis, meinem Kind Vorschriften zu machen.
Schönen Sonntag noch,
Martin
Die letzten Worte des Polizisten:
Ich hab mitgezählt: Sechs Schuss, jetzt hat er keine Munition mehr!