Hallöle Martin!
Hallo,
Was wird denn da verglichen? Die Leistung des einzelnen Schülers im Verhältnis zu einem Standard? Nein!
etwa nicht? [...]
Nein. Siehe auch diesen Artikel. Das ist nicht nur in der Grundschule so, das zieht sich durch die gesamte Schullandschaft - einer der Punkte, die viele Lehrer so gewaltig frustriert.
[...] Die Notenskala für Prüfungen und Klausuren müsste doch vorher festgelegt werden, die Anforderungen sind doch vom Lehrplan her vorgegeben. Ob man die Korrelation zwischen erreichter Punktzahl (oder Fehlerzahl) und der Note dann linear oder progressiv oder logarithmisch macht, ist noch eine andere Frage. Aber man muss sie zumindest festlegen - unabhängig davon, was die Schüler dann wirklich leisten.
Und wenn dann tatsächlich ein Großteil der Klasse nur eine Drei oder noch schlechter schreibt, dann muss man sich im Nachhinein fragen: War die Aufgabenstellung zu schwierig? Das sollte dann ein anderer Lehrer beurteilen (vielleicht sogar noch ein dritter). Kommt der dann auch zu der Ansicht, dass die Aufgaben und der Schwierigkeitsgrad angemessen waren, muss man wohl die Realität akzeptieren: Ein großer Teil der Klasse ist den Anforderungen nicht gewachsen.
Natürlich besteht dann Handlungsbedarf - nicht nur bei jedem einzelnen Schüler, sondern auch seitens der Schule oder des Lehrers, um die Defizite aufzuholen.
Ich sehe das ganz genau so. Noten sind nicht nur ein Schülerbeurteilungsinstrument, sondern eben auch eine wirklich gute Möglichkeit für Lehrer, ihre eigene Leistung einzuschätzen. Nur scheint niemand das wirklich als Chance zum Besserwerden zu begreifen.
Genauso, wie der Lehrer angehalten ist, seinen Notenschlüssel (also Punkte:Notenstufe) mächtig anzuziehen, wenn die Leistungen der Klasse zu gut sind, muß er, wenn die Leistungen der Klasse zu schlecht sind, lockerlassen.
Von wem wird ein Lehrer dazu angehalten? Das ist für mich ein neuer Aspekt. [...]
Willkommen im deutschen Schulalltag! Von der Schulleitung, vom Schulamt, vom Ministerium. Der Witz ist: Wenn der Notenschnitt deutlich unter 3 ist (und das über einen längeren Zeitraum), dauert es wesentlich länger bis jemand etwas sagt - dann ist die Klasse halt schlecht, unruhig, unaufmerksam, ununterrichtbar (alles schon so gehört). Ist er zu gut, gibt's deutlich schneller Ärger, denn der Lehrer gerät sofort in Verdacht, "es seinen Schülern zu leicht zu machen". Toll, nicht wahr?
Problematisch ist die Vergleichbarkeit von Zensuren nur dort, wo es kein eindeutiges "richtig" oder "falsch" gibt - etwa bei Aufsätzen, wo sehr viel persönliche Wertung sowohl des Schülers als auch des Lehrers hineinspielt.
Man kann auch Standards definieren, die unabhängig von Meinungen sind, denke ich - im Schulalltag ist aber auch das nur sehr selten gegeben. Leider!
File Griese,
Stonie
It's no good you trying to sit on the fence
And hope that the trouble will pass
'Cause sitting on fences can make you a pain in the ass.
Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.