Re:
mir ist in der Thematik an sich auch nicht nach witzereißen. Das sollte bereits klar geworden sein. Ganz im Gegenteil sehe ich die tatsächliche Kluft des betroffenen, "besonderen" Schülers und rücke sie sehr bewusst an ihre Grundlagen: Tiere versus Menschheit / Gaskammer versus Förderung
Mir ist dein gesamter Umgang mit der Diskussion, wenn ich ehrlich bin, wirklich gar zu polemisch...
An welchen Punkten genau?
...nicht genauso drauf...
- Ost-West-Konflikt
- Piefke-Nazi-Komplex
- Legasthenie
[Andere Betrachtung]
Dann streich doch bitte mal das raus und sag mir, was sonst noch drinsteht.
Dann sieht es aber schwer aus, mit dem sich in der Mitte treffen, oder? Mal darüber nachgedacht, dass hinter
- Ost-West bereits zwei Bildungssysteme stehen, aus denen man das Beste hätte herausnehmen können,
- Föderalismus hier als Gegenmaßnahme möglicher Diktaturen installiert ist, aber hinderlich wirken kann,
- Förderung von Besonderheiten durch ein dreigliedriges Schulsystem Humbug ist?
Zur Kenntnis genommen habe ich deine Beiträge, ich sehe nur den Beitrag zur tatsächlichen gesellschaftlichen Veränderung nicht. Viellecht magst du das ja verdeutlichen.
Warum erwartest Du so einen Beitrag von mir? Ich habe nur auf dünne Argumentationen reagiert. Dieses setzt mich aber nicht deswegen schon in Zugzwang eine andere Lösung vorlegen zu müssen, weil ich einen Ansatz zu einer Lösung angreife. Das ist ein gern rhetorisch ausgenutzter Trugschluss. (Da ja alle meine Beiträge mit einer ungefährlichen Überlegung als Signatur bezüglich der Bundesregierung vorsorglich nicht archiviert wurden, muss ich hier eben nochmals Nietzsche auftippen, statt einfach nur aus dem Archiv darauf zu verlinken.*)
Schlechte Gewohnheiten im Schließen.
Die gewöhnlichsten Irrschlüsse der Menschen sind diese: eine Sache existiert,
also hat sie ein Recht. Hier wird aus der Lebensfähigkeit auf die Zweckmäßig-
keit, aus der Zweckmäßigkeit auf die Rechtmäßigkeit geschlossen. Sodann: eine
Meinung beglückt, also ist sie die wahre, ihre Wirkung ist gut, also ist sie
selber gut und wahr. Hier legt man der Wirkung das Prädikat beglückend, gut,
im Sinne des Nützlichen, bei und versieht nun die Ursache mit demselben Prä-
dikat gut, aber hier im Sinne des Logisch-Gültigen. Die Umkehrung der Sätze
lautet: Eine Sache kann sich nicht durchsetzen, erhalten, also ist sie un-
recht; eine Meinung quält, regt auf, also ist sie falsch. Der Freigeist, der
das Fehlerhafte dieser Art zu schließen nur allzu häufig kennenlernt und an
ihren Folgen zu leiden hat, unterliegt oft der Verführung, die entgegenge-
setzten Schlüsse zu machen, welche im allgemeinen natürlich ebensosehr Irr-
schlüsse sind: Eine Sache kann sich nicht durchsetzen, also ist sie gut; eine
Meinung macht Not, beunruhigt, also ist sie wahr.
Deine Logik bedeutete: Bloß weil ich ein Gerät vom Händler nicht kaufe, dies auch begründen kann, müsse ich ein besseres oder ähnliches Gerät im Hausrat vorhalten können.
Was die Art, in der die Diskussion zwischen euch beiden geführt wurde, anbelangt: Schnoddrig-stur ist schon eine ganz gute Beschreibung. Das ist nicht mein Stil und das wollte - und will - ich mir auch nicht aufzwingen lassen. Deswegen habe ich dir schlicht gesagt, dass _ich_ mit dir auf diese Weise nicht reden möchte.
Da frage ich mich dann, warum ich mir nachsagen lassen muss, ich sei polemisch, während andere ihre eigene Realsatire tagtäglich leben. Ganz ehrlich: Ja, ja; die Ingenieure, die nicht schreiben können - die können aber logisch denken. ;-P
So eine Einstellung, wie sie Roland zeigte, hat menschenverachtende Züge, vertut aber obendrein Chancen des Bildungsmonopols.
Ja, und diese Chancen solltest du beim Namen nennen. Welche sind das deiner Ansicht nach? Wie sollte denn der Staat (beziehungsweise die Länder) dieses Bildungsmonopol nutzen? Wie sollte Schule aussehen? Was muß passieren, damit AD(H)Sler, Legastheniker, Dyskalkuliker, Dysgrammatiker, Hochbegabte und alle anderen, die ihre mehr oder weniger kleinen "Macken" haben, die gleiche Chance haben, zu begreifen, dass der Wissenserwerb Freude macht?
Wenn ich hier von Chancen schreibe, habe ich vordringlich die Ziffern 90.000 vor Augen. Es gibt ca. 90.000 Paragraphen in Gesetzen, die unser tägliches Miteinander Bestimmen. Keine Mutter, kein Vater oder Lehrer werden die ihrem Schößling vermitteln. Jedoch muss ein Jugendlicher bereits mit 21 Jahren ein gefestigtes Rechtsempfinden entwickelt haben. Dieses kann nur mittels Bildungsmonopol und didaktisch ausgerichteten Lehrplänen ausgeprägt werden. Dies aber ist die Grundlage des Neins zur alleinigen Erziehungshoheit der Eltern, was Gegenstand des bisher sehr polemisch geführten Abkanzelns seits Rolands war.
Das Bildungssystem muss als Keim der Richtung für die zukünftige Generation und somit als Richtung der Zukunft endlich verstanden werden. Somit ist natürlich ein Blick auf das Schulsystem immer ein Blick auf die werdende Gesellschaft. Das birkt abzuwägende Gefahren bei Veränderungen in sich und verlangt daher äußerste Behutsamkeit. Ich glaube also schon, sehr sehr ernsthaft an die Problematik, die eins der Gesellschaft ist, heranzugehen.
Du willst damit aber nicht sagen, dass du die Schule als Indoktrinationseinrichtung für zukünftige Staatsbürger siehst? Das wäre so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich wollte.
So, Stonie, nun sind wir an einem diese Schlagworte: Ost-West-Konflikt.
Glaubst Du allen Ernstes, Du oder Deine Kinder wurdest oder werden nicht indoktriniert? Bevor mir jetzt wüste Verschwörungstheorien im Hinterkopf unterstellt werden, bitte ich genau mit mir auf den selben Standpunkt übereinzukommen, den Detlef Graff klipp und klar darlegte: "Jeder, wirklich jeder, der mit meinem Kind Kontakt hat, oder den mein Kind auch nur wahrnimmt, wirkt mehr oder weniger bei der Erziehung mit..."
Ein in einem Lehrplan festgesetztes Ziel, sind dazu geeignet Kinder und später (unreflektierte) Menschen zu lenken. Ostler, die mit den Worten "Wir sind das Volk" damals auf der Straße waren, ist dies klar. Während Du Konjunktiv in der haltlosen Annahme schreibst, Du seist die einzige erzieherische Autorität für Deine Kinder bzw. Deine Eltern für Dich damals.
Man darf also auf die kommenden Dissertationen von Psychologen, Pädagogen und Soziologen gespannt sein, die anhand von alten Lehrplänen und den daraus geformten/gelenkten Gesellschaftsmitgliedern Handwerksfehler vergangener Bildungspolitik aufzeigen könnten. Und in dem Sinne, der ich ringsum in meiner Altersstufe von einer Reihe Peter-Lustig-Kindern umgeben bin, habe ich es längst hingenommen, dass, sehr oft sogar ungewollt, indoktriniert wird. Ich verschließe mich aber auch nicht davor und bin der Meinung, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Es ist aber bei aller möglichen Leugnung dieses Standpunkts hoffentlich das jedenfalls existierende Potential der Lenkung erkennbar.
Noch ein Wort zu den Chancen, die ich teilweise damit bereits schrieb, aber von Dir immer noch konkretisiert werden wollen: Neben dem Ausprägen eines Rechtsempfindens ist es doch vordringlichste Aufgabe die kommenden Generationen zum freien, gleichberechtigten und brüderlichen Umgang miteinander zu erziehen. Erst danach kann die Wirtschaft mit ihrem erwarteten Mindesterwartungen kommen, die ebenso erzielt werden wollen - jedoch für mich eindeutig nachrangig. Gerade dies aber störte mich ganz besonders, dass über das Bildungssystem von seiten der Wirtschaft geredet wird und auf einmal Handlungsbedarf besteht, während man z. B. hier in Berlin jahrelang Migrantenkinder in eine B-Klasse steckte, wo sie schön unter sich waren. Vermutlich weil sie in diesem sozialen Verband "besser" Deutsch lernen würden. Ich sehe dort eben ein negatives Beispiel, wie man eine Chance zur Integration staatlich gewollt unterband.
Neben dem, dass ich Ostler bin, habe ich, so muss ich dies mir leider eingestehen, alle Vorzüge des ostdeutschen Systems genossen, ohne deren Schrecken kennengelernt zu haben, was mit meinem Alter zusammenhängt. Selbst bin ich Legastheniker, war aber dennoch aufgrund von Leistungen, und nicht weil meine Eltern Geld hatten oder in der Partei waren, an einer staatlichen Eliteschule der DDR. Gibt es jetzt vergleichbares? Nein.
Stonie, es ist einfach eine Frage des Umgang hier im Forum - des Miteinanders, das unter Deiner Leitung stattfindet und erhebliche Defizite aufweist:
Du kannst davon ausgehen, dass jemand, der im Personalwesen einer Firma tätig ist, psychologische Schulung hinter sich hat, und sicher nicht grundlos einen Legastheniker versucht mit dessen unüberwindliche Schwäche zu kränken: "Außer die einer orthographischen Unzulänglichkeit manifestiert sich hier keine Demonstration." Weiterhin darfst Du davon ausgehen, dass ebenso wenig grundlos ein Ende der Debatte erklärt wird, wenn derjenige dann mit "Selektion (huch! ;-))" weiter mit seinem Standpunkt stichelt, den er eben nicht mit Argumenten gedenkt darzulegen sondern nur durch Polemik dahinschnoddert, beharrt und somit reizt.Ui, ganz toll! Was, bitte, hat der Umgang hier im Forum mit deinen, meinen, Rolands, Christians, ats, Martins, Detlefs... Ansichten über den Schulunterricht in Deutschland zu tun? Was soll diese Bemerkung an dieser Stelle? Willst du mich ärgern?
Wenn du dich reizen läßt... - Ich habe den gesamten Zweig der Diskussion zwischen Roland und dir gelesen und mich entschieden, euch da mal in Ruhe zu lassen. Warum hätte ich auch etwas dazu sagen sollen? Wer mit Allgemeinplätzchen um sich wirft, der wird dann schon den richtigen Kaffee dazu kriegen.
Dann wird Dir der Zusammenhang eben nicht klar; auch egal.
Mir geht es um die Sache, nicht ums Rechthaben.
In dem Du rechts und links über den Tellerrand Deutschlands guckst und in den Unterschieden blätterst wie in einem Versandhauskatalog, statt merklich von einer ordentlichen Bestandsaufnahme als Ausgangspunkt dessen auszugehen, was man zu welchen Konditionen geändert sehen will, was ein Spiegel-Artikel nicht leisten kann, lässt mich daran zweifeln, dass es Dir um die Sache tatsächlich geht. Das es Dir gar nicht ums Rechthaben geht kann, ergibt sich aus Deinen ersichtlichen Ansätzen. *scnr* ;)
########################################################################
* Wäre es nicht sinnvoller gewesen, mich darauf _direkt_ hinzuweisen,
mit mir darüber zu reden - also die Kommunikation zu suchen?
Gruß aus Berlin!
eddi
Könnte bitte jemand mal langsam dafür sorgen, dass da draußen nicht dauernd die Filmrolle "Planet der Affen" abgedudelt wird? Danke!