Du oder Sie? Wie spreche ich meine Kunden an?
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- meinung
0 Alexander (HH)0 Beat0 Der Martin
1 Schuer0 hotti0 ChrisB0 18271 Steel
Hallo.
Ich habe gerade ein Gewissenskonflikt ob ich meine Besucher dutzen oder sietzen soll.
Ich wäre fürs Dutzen.
Greetz ihr Ganoven...
Moin Moin!
Ich finde es als Kunde allgemein ziemlich respektlos und unprofessionell, geduzt zu werden. In meinem Stammlokal ist das nach ein paar Monaten in Ordnung, vielleicht auch beim Stammfriseur, aber sonst nicht. Ich mag auch das dämliche Geduze der Werbetreibenden nicht, nicht von den Schwedischen Möbelteile-Dealern, nicht von hippen Agenturen, und schon gar nicht von "jugendlichen" Unternehmen.
Umgekehrt ist das z.B. hier im Forum und in sehr vielen anderen Foren, da hat sich seltsamerweise das Du durchgesetzt.
Im Laufe meines Berufslebens wurden Kollegen irgendwann mal zu Kunden, da ist es dann ausnahmsweise(!) beim Du geblieben. Alle anderen Kunden wurden gesiezt.
Also: Im Real Life und auf der Webseite erstmal Sie, das Du kommt vielleicht irgendwann mal, wenn man sich näher kennt und eine gewisse Vertrauensbasis aufgebaut hat.
Alexander
Umgekehrt ist das z.B. hier im Forum und in sehr vielen anderen Foren, da hat sich seltsamerweise das Du durchgesetzt.
Es hat sich, ausgestattet mit Pseudonymen und Unverbindlichkeit, wie selbstverständlich breit gemacht.
Man sehe sich die Anmeldeformulare an, und streiche das Wort "seltsamerweise".
mfg Beat
Hallo,
Ich finde es als Kunde allgemein ziemlich respektlos und unprofessionell, geduzt zu werden.
ja, soweit stimme ich zu. Wenn ich mit jemandem eine rein berufliche Beziehung habe (und dazu gehört auch Kunde vs. Dienstleister), halte ich das "Sie" für angebracht - aber nicht weil ich das gut finde, sondern weil es ein Ausdruck der Achtung und Höflichkeit ist, weil es üblich ist und vielfach erwartet wird.
Ich mag auch das dämliche Geduze der Werbetreibenden nicht, nicht von den Schwedischen Möbelteile-Dealern, nicht von hippen Agenturen, und schon gar nicht von "jugendlichen" Unternehmen.
Das sehe ich anders: Grundsätzlich ziehe ich es vor, geduzt zu werden, vorausgesetzt mein Gegenüber findet das auch in Ordnung. Ich mag die Nähe, die das unterschwellig vermittelt. Ich sehe auch kein Problem, keinen Autoritätsverlust beim "du" zwischen Chef und Angestelltem, aber es gibt nur wenige Chefs, die das mitmachen. Wenn ein Chef durch das Duzen einen Autoritätsverlust befürchtet, kann es mit der Autorität IMHO nicht weit her sein.
Und es gibt nur ganz wenige Personen, von denen ich mich nicht duzen lassen möchte, gerade um auszudrücken: Der ist mir suspekt, da halt ich mal lieber Abstand. Das setzt aber voraus, dass ich mit dieser Person schon unangenehme Erfahrungen machen musste.
Im Laufe meines Berufslebens wurden Kollegen irgendwann mal zu Kunden, da ist es dann ausnahmsweise(!) beim Du geblieben. Alle anderen Kunden wurden gesiezt.
Für mich gilt: Einmal "du", immer "du". Ich fand es ebenso merkwürdig, wenn Nachbarn, die mich schon als kleinen Bub kannten, mich plötzlich siezten, als ich erwachsen war.
Schönen Abend noch,
Martin
Moin Moin!
»» Ich mag auch das dämliche Geduze der Werbetreibenden nicht, nicht von den Schwedischen Möbelteile-Dealern, nicht von hippen Agenturen, und schon gar nicht von "jugendlichen" Unternehmen.
Das sehe ich anders: Grundsätzlich ziehe ich es vor, geduzt zu werden, vorausgesetzt mein Gegenüber findet das auch in Ordnung. Ich mag die Nähe, die das unterschwellig vermittelt.
Genau deswegen mag ich es nicht, insbesondere nicht in der Werbung. Es schafft eine aufgedrängte Nähe, die ich da nicht haben will.
Ich sehe auch kein Problem, keinen Autoritätsverlust beim "du" zwischen Chef und Angestelltem, aber es gibt nur wenige Chefs, die das mitmachen.
Tja, da kenne ich beides, und ich komme mit beidem zurecht. Bislang war es mehr oder weniger zufällig so, dass ich den direkten Vorgesetzten geduzt habe, und alles über seiner Ebene gesiezt.
Wenn ein Chef durch das Duzen einen Autoritätsverlust befürchtet, kann es mit der Autorität IMHO nicht weit her sein.
Richtig.
Und es gibt nur ganz wenige Personen, von denen ich mich nicht duzen lassen möchte, gerade um auszudrücken: Der ist mir suspekt, da halt ich mal lieber Abstand. Das setzt aber voraus, dass ich mit dieser Person schon unangenehme Erfahrungen machen musste.
Genau deswegen fange ich mit dem Sie an und wechsele ggf. erst später zum Du: Es wahrt eine gewisse Distanz. Insbesondere zu Leuten, die ich nicht mag.
»» Im Laufe meines Berufslebens wurden Kollegen irgendwann mal zu Kunden, da ist es dann ausnahmsweise(!) beim Du geblieben. Alle anderen Kunden wurden gesiezt.
Für mich gilt: Einmal "du", immer "du".
Für mich auch. Deswegen die Ausnahme von der Regel, Kunden zu siezen.
Ich fand es ebenso merkwürdig, wenn Nachbarn, die mich schon als kleinen Bub kannten, mich plötzlich siezten, als ich erwachsen war.
Seltsam, das ist bei mir nicht passiert. Allerdings war die Nachbarschaft "schon immer" auf Du eingestellt, über alle Altersgrenzen hinweg. Die Nachbarn waren eher so was wie eine erweiterte Familie, vor allem, weil sie seit Jahrzehnten nebeneinander wohnen.
In der Schule ist es mir aufgefallen, dass die Lehrer mit dem "Sie" angefangen haben, als das Durchschnittsalter an der 18 kratzte. Das haben wir ihnen aber schnell wieder abgewöhnt.
Im Studium gab es unter den Studenten und zwischen Studenten und (den kaum älteren) Lab-Ings das Du, zwischen Studenten und Profs sowie Verwaltungsleuten das Sie.
Alexander
Hi,
»» Ich sehe auch kein Problem, keinen Autoritätsverlust beim "du" zwischen Chef und Angestelltem, aber es gibt nur wenige Chefs, die das mitmachen.
Tja, da kenne ich beides, und ich komme mit beidem zurecht. Bislang war es mehr oder weniger zufällig so, dass ich den direkten Vorgesetzten geduzt habe, und alles über seiner Ebene gesiezt.
ungefähr von 2000 bis 2002 hatte ich einen Chef, der wie ich gleichzeitig auch Funkamateur war. Bei den Funkamateuren ist "du" und Vorname aber üblich (außer bei den Schweizern, die halten's mit "Sie" und Vorname), und so war es völlig klar, dass wir uns duzten, wenn wir uns auf dem Band mal begegnet sind. Irgendwann habe ich ihn mal gefragt, wie er das denn sehe: Im AFu-Kontext "du", bei der Arbeit "Sie". Nach kurzem Zögern meinte er dann: "Hast eigentlich Recht, das ist Unsinn. Wenn schon DU, dann konsequent." Ein paar Tage später hat er dann bei einer Teambesprechung den restlichen Kollegen auch das "du" angeboten.
Leider hat er einige Monate später das Unternehmen verlassen, und da ich laut Organigramm der Stellv. war, habe ich das Team einige Zeit geleitet (auch mit allen per DU).
Der Nachfolger, der nach über einem Jahr kam, war da nicht so leicht zu durchschauen: Natürlich war "Sie" angesagt. In etwas gelockerter Umgebung (Betriebsfeiern, Raucherpause usw.) ist ihm aber öfter mal das "du" einfach rausgerutscht, und er hat es seinen Leuten auch nicht übel genommen. Besonders wenn er mit einem seiner Mitarbeiter sprach und einen weiteren aus dem Team erwähnte, benutzte er meistens dessen Vornamen (so wie wir uns gegenseitig angesprochen haben), obwohl er selbst diesen Mitarbeiter nur mit Sie und Nachnamen anredete: "Ja, wissen Sie, der Richard sieht das etwas anders."
Offiziell haben wir uns aber dennoch nie geduzt.
»» Und es gibt nur ganz wenige Personen, von denen ich mich nicht duzen lassen möchte, gerade um auszudrücken: Der ist mir suspekt, da halt ich mal lieber Abstand. Das setzt aber voraus, dass ich mit dieser Person schon unangenehme Erfahrungen machen musste.
Genau deswegen fange ich mit dem Sie an und wechsele ggf. erst später zum Du: Es wahrt eine gewisse Distanz. Insbesondere zu Leuten, die ich nicht mag.
Klar, aber ich mache den Schwenk vom "Sie" zum "du" recht schnell mit, wenn nicht gewichtige Gründe dagegensprechen.
»» Ich fand es ebenso merkwürdig, wenn Nachbarn, die mich schon als kleinen Bub kannten, mich plötzlich siezten, als ich erwachsen war.
Seltsam, das ist bei mir nicht passiert. Allerdings war die Nachbarschaft "schon immer" auf Du eingestellt, über alle Altersgrenzen hinweg.
Das ist ein wesentlicher Unterschied: Die Erwachsenen waren einander überwiegend fremd. Ja, man kannte einander, so wie man sich als Nachbarn halt kennt: Man weiß, wie die Leute heißen, man grüßt einander freundlich, aber viel mehr war da halt nicht. Die Kids haben untereinander aber teils sehr enge Freundschaften gepflegt.
In der Schule ist es mir aufgefallen, dass die Lehrer mit dem "Sie" angefangen haben, als das Durchschnittsalter an der 18 kratzte. Das haben wir ihnen aber schnell wieder abgewöhnt.
Bei mir auch. Die Lehrer fingen -wohl von höherer Stelle dazu angehalten- damit an, als wir von der 11. in die 12. Klasse versetzt wurden.
Im Studium gab es unter den Studenten und zwischen Studenten und (den kaum älteren) Lab-Ings das Du, zwischen Studenten und Profs sowie Verwaltungsleuten das Sie.
Das kommt mir bekannt vor. :-)
Ciao,
Martin
Ich habe gerade ein Gewissenskonflikt ob ich meine Besucher dutzen oder sietzen soll.
Was bietest Du denn an, Webdesign oder sowas?
Ohne die Hintergründe zu kennen würde ich zum »Sie« tendieren.
Im direkten Gespräch und am Telefon mag ich auch gerne das Hamburger Sie.
Viele Grüße
_Dirk
Lieber Schuer,
das Hamburger Sie
ich liebe das "Hamburger Sie" als Zwischenstufe der Vertraulichkeit, wenn das "Du" zu vertraulich und das reine "Sie" zu unpersönlich ist. Als Student habe ich es immer sehr geschätzt, wenn mich meine Professoren mit dem Vornamen ansprachen, ansonsten aber beim Sie blieben. In diesem Kontext fand ich das die perfekte Lösung, denn immerhin ist mein Prof für mich soetwas wie eine Vertrauensperson in Studienfragen.
Was die Anrede von Kunden angeht, so betrachte ich ein "Sie" als die seriöseste aller möglichen Anreden. Das Hamburger Sie wäre mir in einer rein geschäftlichen Beziehung zu persönlich. Zu der Kassiererin im Supermarkt sage ich ja auch nicht, "Sabine, ich danke Ihnen" - es sei denn, es handelt sich um eine Schülerin von mir, die dort gerade "jobt". ;-)
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.
Das Hamburger Sie wäre mir in einer rein geschäftlichen Beziehung zu persönlich.
Es ist auch sehr persönlich, aber in einem Agenturumfeld, in dem das Duzen üblich ist, schlägt es eine Brücke zum Kunden und versucht, ihn höflich einzubeziehen und die Distanz zu verringern. Denn letztendlich geht es ja immer darum, dass Webprojekte Teamprojekte sind, in denen der Kunde genauso im Boot sitzt wie der Dienstleister.
»Kunde« bedeutet dabei übrigens nicht zwangsläufig die Person des Chefs eines Unternehmens, sondern häufig (eigentlich fast immer) eine Gruppe von Ansprechpartnern auf Kundenseite.
Den Chef selbst, ja, den duzt und hamburger siezt man sicherlich nur selten.
Viele Grüße
_Dirk
Hallo.
Ich habe gerade ein Gewissenskonflikt ob ich meine Besucher dutzen oder sietzen soll.
Auf der Website?
Ich wäre fürs Dutzen.
Hab ich anfangs auch so gehalten und so gibt es noch ein paar Artikel, in denen das Wort "Du" vorkommt. Sachartikel zum Thema Perl o.ä. schreibe ich so, dass überhaupt kein Personenbezug dabei ist, "man" schon gar nicht. Und wenn ich heute ein Kochrezept auf meiner WebSite veröffentliche, was den Besucher direkt anspricht, benutze ich die "Sie"-Form.
Btw., Sätze in der Werbung mit "man" finde ich grottenschlecht, wenn ich z.B. lese oder höre
"man kann damit auch Petersilie schneiden..."
geht mir das glatt am Arsch vorbei. Lese ich jedoch
"Sie können damit auch Petersilie schneiden"
werde ich neugierig.
Beim Kunden:
Ja, es gibt Kunden, die reden mich mit "Du" an. Bis jetzt habe ich es in diesen Fällen jedoch immer geschafft, alle weiteren Gespräche auf das "Sie" umzubiegen. Wenn mich jedoch ein Kunde direkt fragt: "Wie heißt Du", sage ich
Horst
Grüße,
Btw., Sätze in der Werbung mit "man" finde ich grottenschlecht, wenn ich z.B. lese oder höre
"MIt unseren messern kann man köpfe abschneiden" würdest du also mit "mit unseren messern können SIe köpfe abschneiden" ersetzen ^^?
MFG
bleicher
Grüße,
»» Btw., Sätze in der Werbung mit "man" finde ich grottenschlecht, wenn ich z.B. lese oder höre
"MIt unseren messern kann man köpfe abschneiden" würdest du also mit "mit unseren messern können SIe köpfe abschneiden" ersetzen ^^?
Auf jeden Fall. "Man kann..." ist Politikerdeutsch.
Machen Sie nicht den Fehler und ziehen eine Zigarre rein wie eine Zigarette, nehmen Sie sich Zeit. Das beginnt bereits mit dem Anzünden, besser noch mit der Platzwahl: Sie brauchen ein windstilles Eckchen, damit das Streichholz nicht vorzeitig ausgeht. Paffen Sie die ersten Wölkchen weg, eine Zigarre schmeckt erst nach einigen Zügen so richtig gut. Machen Sie kurze Züge, tun Sie so, als würden Sie nur versuchen, die Glut am Leben zu erhalten. Lassen Sie den Rauch durch Mund und Nase gleiten, genießen Sie es und selbstverständlich dürfen Sie auch mal einen Hieb auf die Lunge nehmen. Den optimalen Geschmack erreichen Sie kurz vor der Bauchbinde...
Klingt doch gut, oder? Freilich gänge das auch in "Du" aber die "man"-Form in dieser Werbung kann ich mit beim besten Willen nicht vorstellen, geschweige denn, auszusprechen oder aufzuschreiben.
Viele Grüße,
Horst Haselhuhn
Hi,
Ich habe gerade ein Gewissenskonflikt ob ich meine Besucher dutzen oder sietzen soll.
Engländer* müsste man sein.
* Oder anderes mit Englisch als Geschäftssprache.
MfG ChrisB
Schönen restlichen Geburtstag von Igor Stravinsky,
Ich habe gerade ein Gewissenskonflikt ob ich meine Besucher dutzen oder sietzen soll.
Bevor man nicht weiss auf welche Dienst o.g. Besucher gehen macht es keinen Sinn weiter darüber zu diskutieren.
Ist es ein Dienst (ob kommerziell oder nicht ist in meinen Augen irrelevant) wo Besucher täglich aus Spaß dahingehen? Wo die Besucher sich wohl fühlen sollen? Dann würde ich zum duzen (ohne t http://de.wikipedia.org/wiki/Duzen) tendieren. Ist es ein Dienst wo Besucher zum Beispiel etwas kaufen können und sich eher mit einem "System" rumschlagen müssen würde ich zum siezen (auch ohne t http://de.wikipedia.org/wiki/Siezen tendieren.
Hola!
Ich habe gerade ein Gewissenskonflikt ob ich meine Besucher dutzen oder sietzen soll.
Ich wäre fürs Dutzen.
Was dazu fuehren wuerde dass Du fuer mich als Dienstleister nicht in Frage kommst.