Hi,
Wer heute im Web publizieren will, installiert sich Wordpress, Joomla oder ein Shopsystem (je nach Absicht), schnappt sich eins der vielen frei verfügbaren Templates und begibt sich allenfalls mal wegen einiger individueller Anpassungen auf die Code-Ebene. Andere installieren gar nichts und sind nur noch auf gehosteten Web-Plattformen präsent, und es reicht und passt ihnen so auch bestens.
Das ist ja auch schön und gut.
Aber wer dann "mehr" will, als nur das fertige Template für Plattform XY nutzen und die paar Einstellungen zur individuellen Konfiguration, die das Backend hergibt - der muss sich halt nach wie vor auch ein bisschen mit der Technik "im Hintergrund" auseinandersetzen.
[D]as Thema dieses Forums war früher, wie man selbt im Web publizieren, dort präsent, sich profilieren und Ideen realisieren kann. Das machte die Sache irgendwie spannend und allgemein. Zunächst war dazu erst mal das Erlernen von HTML angesagt, und wer ambitionierter war, musste sich auch mit Programmiersprachen und Schnittstellen im Web befassen. Das alles hat sich in den letzten Jahren stark geändert.
Dass sich das gar nicht so sehr geändert hat, zeigen die Fragen hier.
Das Standard-Template anpassen will jeder irgendwann, weil die eigene Seite halt etwas individueller werden soll, und ein bisschen neue Funktionalität soll das Blog-/Foren-/Shop-System auch bekommen.
Aber die Bereitschaft, oder auch überhaupt nur die Erkenntnis, dass man sich dafür dann halt auch ein bisschen mehr mit der Materie beschäftigen muss - die scheint immer weiter zu sinken.
Selber was nachlesen, selber kleinere Funktionalitäten hinzuprogrammieren - alles so anstrengend; was über das Herunterladen von "Skins" und Plug-Ins für die genutzten Systeme hinausgeht, ist vielen Leuten schon zu viel Mühe.
Wo soll da noch irgendwas von "SELF" sein, wenn viele Fragende es schon als Zumutung empfinden, wenn ihnen zwei, drei Links gegeben werden, wo sie sich hinsichtlich ihrer Problematik informieren könn(t)en - und nicht gleich die fertige Lösung in Form von "ändere dies dort, füge hier das hinzu" präsentiert wird?
Diese ganzen Veränderungen hat das SELFHTML-Forum nicht wirklich mitvollzogen, und dadurch hat es seine ursprüngliche Zielgruppe verloren.
Hat es das?
Wer sich mit der Technik beschäftigen will, findet hier immer noch kompetente Hilfe, gute Ratschläge und wertvolle Tipps.
Wer aber nicht einsehen kann oder will, dass nicht jedes mit drei Mausklicks installierte Standard-System für Web-Publishing unbedingt jeden Anspruch an Individualität erfüllen kann, und nach wie vor Beschäftigung und eigene Initiative erforderlich sind, wenn man "mehr" als das will - ja, der kann hier durchaus schon mal "auflaufen".
Aus meiner Sicht geht es darum, dass "SELF" heute etwas völlig anderes ist als vor 10, 15 Jahren. Nicht mehr die Kunst, selber HTML zu können, befähigt heute zum erfüllten (erfolgreichen oder sonstwie erwünschten) Leben im Web, sondern die Kenntnis der Kommunikationskanäle, der Verlinkungs-Sphären, und die Kenntnis von Webanwendungen, ihren Erweiterungs- und Anpassungsmöglichkeiten.
Das mag auch "SELF" sein, auf einer anderen Ebene.
Wer möchte, dass diese Ebene hier stärker präsent ist, müsste aber dann auch was dafür tun, und in diese Richtung arbeiten.
Und es wurmt mich einfach, wenn ich hier immer wieder mal lese, wofür "SELF" hier angeblich steht.
Auf der einen Seite wird den Leuten hier vorgeworfen, zu den "ewig Gestrigen" zu gehören;
Wenn diese aber bspw. wiederholt darauf hinweisen, dass bspw. Frames eine uralte Technik sind, deren Einsatz es heutzutage in den allermeisten Fällen deutlich an Berechtigung fehlen dürfte, dann ist es auch wieder nicht Recht.
SELFHTML als Dokumentation ist selber auf einem Stand von vor mehreren Jahren stehen geblieben. Wenn dem "Forum zur Dokumenation" selbiges vorgehalten wird, obwohl dort auch teilweise deutlich aktuellere Themen diskutiert werden, erscheint mir das schon ein wenig absurd.
MfG ChrisB
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