... kann ich sehen, daß es kein Zehner-Nonius ist sondern ein Zwanziger.
Darüber kann man streiten; für mich ist das ein Zehner mit Zwischenmarken. Aber die Schätzablesung geht natürlich im Prinzip ebensogut ohne die zusätzlichen Teilstriche.
Das ist eine Illusion.
Da ist es schon müßig über Zehntel zu reden.
Keineswegs. Einen Ausrichtungsfehler von einem Zehntel zwischen zwei Kanten (z.B. zwischen der Messspitze und dem Kamm des Gewindes) erkennt man ja schon mit dem bloßen Auge, mit einer Lupe allemal. ...
Du willst, mehr oder weniger frei Hand*, eine Schiebelehre (mit den Spitzen oder in die "Schlucht" zwischen den Meßflächen schauend?) an die Kämme von einem Gewinde halten, dabei den Meßschieber verfahren und das auf ein Zehntel genau (eigentlich je auf ein halbes Zehntel)? Viel Spaß. Selbst wenn man mal von den vielfältigen Fehlerquellen absieht (wie optische Täuschung, falsche (nicht vorhandene) Anpreßkraft), bei einem Meßabstand von 10 mm schaffst Du das nicht an zwei Stellen gleichzeitig. Der Vergleich mit dem Leiterbahnabstand ist da auch nicht sinnvoll.
*Jetzt kannst du natürlich Gewinde und Meßschieber einspannen (und mit Feinschrauben positionieren?!), so gelingt es Dir vielleicht auch dafür zu sorgen, daß Gewinde und Meßschieber (während des Äugens auf die Spitzen) parallel liegen, aber warum das ganze nicht gleich im Elektronenmikroskop veranstalten? Mit Messen mit einem Meßschieber hat das nicht mehr viel zu tun.
Um Mess- und Ablesefehler zu minimieren, kann man übrigens noch ein ganz nützliches Prozedere anwenden: Messobjekt und Schieblehre nehmen, ansetzen, messen, notieren, dann die Schieblehre wieder zusammenschieben. Das ganze mehrmals wiederholen. Weicht einer der notierten Werte deutlich von den anderen ab, hat man da wohl schief geguckt oder angesetzt und kann diesen Wert ignorieren.
Und das läßt man dann noch von mehreren Personen machen. Was solls.