Hallo,
Aber ich habe schon Mühe, den Anfang der Kette zu finden: Woher die Begeisterung für Fußball an sich, abgesehen von der Kommerzialisierung? Ich kann sie nicht teilen.
Weil man sich darüber erfreuen kann dass ein Team durch eine gemeinsame Leistung gewinnt. Die Begeisterung gab es schon in den 20'ern, also lange vor einer Kommerzialierung.
da kann und will ich dir nicht widersprechen - aber es erklärt das Phänomen für mich nicht. Wenn man sich für einen Mannschaftssport oder Mannschaftskult begeistern soll, muss erstmal eine grundlegende Begeisterung für die Tätigkeit der Mannschaft an sich da sein. Und schon da fehlt es bei mir. Ich finde Fußball rein als als Sport oder Freizeitbeschäftigung sowas von öde.
Dieses Mannschaftsgefühl geht mir völlig ab.
Genau, das ist der Unterschied zu dir und einem Fußballfreund (viele Fußballfans sind keine Fußballfreunde). Gerade das agieren im Team ist das Besondere an einem Teamsport an sich und die Siege von vermeintlichen Aussenseitern, zeigt immer wieder wie wichtig es ist gemeinsam zu spielen.
Wenn ich Teil des Teams bin, könnte ich mir eine solche Denke vorstellen. Aber als Unbeteiligter? Als Zuschauer? Nö, da lässt mich das ebenso kalt, als wenn der Musikverein der Gemeinde auf dem Marktplatz tutet und bläst.
Das kann ich. Aber ich kann mich vor allem für die Leistung eines Einzelnen freuen.
Das kann ich auch bei z.b. Leichtathletik.
Genau. Das ist ein gutes Beispiel.
Ich kann nur für mich sprechen: Die Begeisterung für eine Leistung oder gar einen Sieg kann ich für Tennis- oder Golfspieler ansatzweise empfinden, oder auch für Formel1-Fahrer - obwohl ich weiß, dass gerade auch im Rennsport der Fahrer nur dann seine Leistung umsetzen kann, wenn das ganze Team "passt".
Mir ist es ein Rätsel, wie du in einem Posting von Kommerzialisierung des Fußballs sprechen kannst und gleichzeitig Sportarten aufzählst, die was das angeht, sich kaum hinter dem Fußball verstecken müssen.
Warum? Ich habe die Kommerzialisierung ja nicht verteufelt, sondern nur wertneutral festgestellt.
Gerade Formel 1 ist für mich der Inbegriff der Kommerzialisierung
Volle Zustimmung. Und doch ist die Begeisterung für die Sache da so groß, dass mir der Kommerz drumherum egal ist.
und ich bin mir sicher Joseph Blatter wäre gerne so (reich) wie Bernie Ecclestone.
Ich glaube, es sagt viel aus, wenn ich jetzt gestehe, dass ich erst recherchieren musste, wer Joseph Blatter ist. Der war mir nämlich fremd.
Und gerade bei Formel1 zählt nur die Kohle oder erwartest du ernsthaft, dass Sauber (in absehbarer Zeit) ein Rennen gewinnt oder gar Weltmeister werden könnte?
In den letzten ein, zwei Jahren erkennt man, dass Kohle zwar eine große Rolle spielt, die richtigen (fähigen) Leute und deren geniale Einfälle oder Fähigkeiten aber ebenso wichtig sind. Anders ist es nicht zu erklären, dass ein Team wie Red Bull, 2008 noch belächelt, jetzt den Ton angibt. Oder dass gute Fahrer inzwischen auch bei den kleinen Teams für überraschende Ergebnisse sorgen.
Damit habe ich kein Problem - solange ich die Leistung oder den Respekt konkret einer Person zuordnen kann. Zurück zum Fußball: Ich kann es verstehen, wenn nach dem Spiel diejenigen gefeiert werden, die die Tore erzielt haben.
Naja, sowas würde man heute als Modefan bezeichnen. Die Fokusierung auf einzelne herrausragende Spieler, ist eher pupertierenden Teenagern vorbehalten oder eben Leuten die das Spiel nicht wirklich verstehen
Oder besser gesagt: Die das Spiel noch wirklich als Spiel sehen und nicht als Kampf. Für mich ist das Wichtigste beim Sport, dass man Spaß daran hat. Und Spaß kann ich nur empfinden, wenn ich nicht gegen jemand anderen *kämpfen* soll.
Klar, beim Tischtennis hau ich meinem Gegenüber auch gern mal eine rein. Aber ebenso oft lass ich bewusst die Chance aus, damit der Ball nicht schon wieder ins Aus geht. Erst wenn ich ziemlich sicher bin, dass der Mitspieler den Ball noch kriegt, zieh ich genussvoll durch. Und mit jemandem, der das nicht ebenso macht, würde ich nicht spielen wollen. Das macht einfach keinen Spaß.
Für Fußball brauchst du nur ein paar Freunde und einen Ball.
Und die Fähigkeit, einen Lustgewinn dabei zu empfinden, auf dem Rasen rumzurennen, sich womöglich auch noch im Dreck zu wälzen oder zu verletzen. Bitte, gern. Ich halt mich da raus. Ich käme ebensowenig auf die Idee, selbst Rennen zu fahren, obwohl man dafür ja nur ein Auto und ein Stück freie Straße braucht.
Ciao,
Martin
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