Robert M.: Muss man als Profi Adobe beherrschen ?

Hallo,

ich beschäftige mich seit 2002 nebenberuflich recht intensiv mit Webentwicklung. Inzwischen habe ich ca. 20 Seiten neu entworfen oder überarbeitet. Ich würde mich jetzt gerne mal bei professionellen Agenturen bewerben, habe jedoch das Problem, daß ich noch nie mit Adobe Produkten gearbeitet habe, die im Profibereich anscheinend sehr verbreitet sind.

Ich habe von Anfang an Arachnophilia & GIMP verwendet, inzwischen kam noch Firebug dazu. Mit diesen Programmen kann ich gut und schnell umgehen.

Habe ich auch ohne Adobe-Kenntnisse eine Chance oder macht man sich da lächerlich oder behindert gar den Workflow der Kollegen ?

  1. Heyho!

    Habe ich auch ohne Adobe-Kenntnisse eine Chance oder macht man sich da lächerlich oder behindert gar den Workflow der Kollegen ?

    Was verstehst du unter Adobe-Kenntnisse?
    Photoshop? Flash/Flex? Dreamweaver? PDF-Bearbeitung?

    MMn gibt es Alternativen die nicht unbedingt schlechter sind (z.B. Gimp vs Photoshop).
    Bei Flash müsste ich raten aber da wäre eine Adobe-Lösung wohl zu bevorzugen.
    Ich lass mich aber auch gern vom Gegenteil überzeugen.

    Ferris

  2. Hi,

    Ich würde mich jetzt gerne mal bei professionellen Agenturen bewerben, habe jedoch das Problem, daß ich noch nie mit Adobe Produkten gearbeitet habe, die im Profibereich anscheinend sehr verbreitet sind.

    ja, der Eindruck entsteht.

    Ich habe von Anfang an Arachnophilia & GIMP verwendet, inzwischen kam noch Firebug dazu. Mit diesen Programmen kann ich gut und schnell umgehen.

    Ich kenn Arachnophilia nicht, nie gehört. Aber ich bin der Meinung, dass für Webentwicklung ein guter Editor, solides Fachwissen und einige repräsentative Testbrowser völlig ausreichend sind. Ausgefeilte Tools, die in manchen Browsern integriert (oder integrierbar) sind, wie etwa Dragonfly oder Firebug, machen die Arbeit teilweise erheblich leichter. Wenn man nicht alle grafischen Bestandteile von einem Designer geliefert kriegt, sollte ein gutes Grafikprogramm noch zur Ausrüstung gehören. GIMP ist da sicher nicht übel, wenn auch gewöhnungsbedürftig.

    Habe ich auch ohne Adobe-Kenntnisse eine Chance oder macht man sich da lächerlich oder behindert gar den Workflow der Kollegen ?

    Kommt drauf an, ob du zwischen "professionell" und "fachkundig" unterscheiden willst und kannst.

    So long,
     Martin

    --
    Treffen sich zwei Holzwürmer im Käse: "Na, auch Probleme mit den Zähnen?"
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  3. Tippfehler: Es sollte 2004 nicht 2002 heissen, also etwa 6 Jahre Erfahrung. :-)

  4. Lieber Robert,

    Habe ich auch ohne Adobe-Kenntnisse eine Chance oder macht man sich da lächerlich oder behindert gar den Workflow der Kollegen ?

    das solltest Du einfach ausprobieren. Mit soliden Kenntnissen bist Du grundsätzlich "der richtige Mann" und hast nicht den geringsten Grund, Dich für irgendetwas zu schämen. Gibt es den Photoshop und seine Adobe-Kollegen denn auch für Linux? Und wer sollte Dir diese Software bezahlen? Immerhin sind Deine Alternativen kostenfrei!

    Mit welcher Software Du arbeitest, und mit welcher Software Deine Kollegen arbeiten, ist dann eine Frage, die man im Bewerbungsgespräch erörtern kann - wenn sie es denn wert ist.

    Liebe Grüße,

    Felix Riesterer.

    --
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  5. Hallo,

    Die Adobe Creative Suite ist schon Standard in Webagenturen. Wenn du Frontend-Entwicklung machst, solltest du zumindest Photoshop beherrschen. Manche Agenturen verwenden für Teile des Designprozesses zudem vektorbasierte Programme wie Fireworks oder Illustrator. Auch wenn du kein Designer bist, solltest du mit solchen Vorlagen arbeiten können.

    Du wirst diese Programme also brauchen, d.h. dein Arbeitgeber sollte sie dir zur Verfügung stellen und du damit umgehen können. Wenn firmenintern diese Formate verwendet werden, dann behinderst du mit Alternativen wie GIMP oder Inkscape tatsächlich den Workflow, so gut du darin auch sein magst.

    Einfache Sachen sind in Photoshop nicht kompliziert. Die Komplexitätsskala ist allerdings nach oben offen - Photoshop zu beherrschen ist eine Kunst für sich. Kaufe dir eine ältere Version und arbeite dich in die Grundlagen ein.

    Mathias

  6. Hello,

    wenn Du meine Meinung dazu auch hören willst:

    Gibt es denn in der IT-Branche überhaupt Profis?
    Schau Dir doch die Entwicklungen von Microsoft an. Die verschlimmbessern ihre diversen Standardprogramme jedes Mal. Sie bauen die gesamte Optik und Funktionsweise um, anstatt dass die die Programme endlich mal von fast 20 Jahre alten Fehlern befreien, die Micky-Maus-Fenster beseitigen bei den diversen Dialogen, bei Word, Excel, Powerpont vom Administrator festlegbare Speicherpfadvorgaben in Dokumentvorlagen einbauen und z.B. dem Dukumentenmanagement (automatische Dateinamenvergabe, usw.) mehr Aufmerksamkeit widmen.

    Die Leute haben einfach keine Bezug zur Praxis! Die Bedienung der Software wird jedes mal umständlicher.

    Bei Adobe ist das auch nicht anders.

    Micrografx hatte schon 1989 tolle Grafiksoftware, mit der man in ganz kurzer Zeit ganz tolle Ergebnisse erzieken konnte, sogar auf einem Pentium 120 mit 512MB Arbeitsspeicher und Win98SE als OS.

    Wenn man die Programme von damals heute nochmal zum Laufen bringen würde auf den leistungsstarken Maschinen, dann müsste das Arbeiten damit eigentlich richtig Spaß machen.

    Um ein guter Webdesigner nebst Webprogrammierer zu sein, musst Du viiiiel mehr können, als nur ein bisschen Grafikbearbeitung mit einem hippen Tool. Aber leider kann man Dein Wissen nicht sehen, aber die Ergebnisse mit dem Grafiktool...

    Ich meine daher, Du musst dich leider durch das CS3 oder eine neuere Version einmal durchquälen, damit Du mitreden kannst bei den Schleimern und Augenverblendern. Die wahre Leistung steckt aber nachher darin, dein gesamtes Wissen "zu Geld" zu machen, ohne Ärger anzufangen.

    Ich habe hier auch eine Lern-DVD auf dem Tisch liegen für die Adobe-Programme und irgendwann die nächstegn Tage werde ich mich dazu zwingen, sie zu benutzen. Ich rechne mit ca. sechs bsis sechzig Wochen, die ich brauchen werde ;-))

    Also stelle den Leuten Fragen:
    Können Sie meine Kenntniss in

    • Linux
    • Windows
    • Mac OS (BSD)
    • Netzwerktechnik
    • HTML
    • CSS
    • JavaScript
    • PHP
    • Client-Server-techniken
    • MySQL
    • ...
    • ...

    verwenden?

    Wenn nein, sind SIE nicht die richtige Firma für mich, denn ich wäre dann unterbezahlt!

    Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

    Tom vom Berg

    --
     ☻_
    /▌
    / \ Nur selber lernen macht schlau
    http://bergpost.annerschbarrich.de
    1. Hallo,

      Gibt es denn in der IT-Branche überhaupt Profis?

      jede Menge, wenn man "Profi" als jemand versteht, der damit sein Geld verdient.
      Ein paar wenige, wenn man "Profi" als jemand versteht, der die Materie perfekt beherrscht.

      Schau Dir doch die Entwicklungen von Microsoft an. Die verschlimmbessern ihre diversen Standardprogramme jedes Mal. Sie bauen die gesamte Optik und Funktionsweise um, anstatt dass die die Programme endlich mal von fast 20 Jahre alten Fehlern befreien, die Micky-Maus-Fenster beseitigen bei den diversen Dialogen, bei Word, Excel, Powerpont vom Administrator festlegbare Speicherpfadvorgaben in Dokumentvorlagen einbauen und z.B. dem Dukumentenmanagement (automatische Dateinamenvergabe, usw.) mehr Aufmerksamkeit widmen.
      Die Leute haben einfach keine Bezug zur Praxis! Die Bedienung der Software wird jedes mal umständlicher.

      Full ACK, aus tiefstem Herzen. Ich verwende aus der MS Office-Suite eigentlich nur Word und Excel regelmäßig (für den Rest habe ich keine Verwendung). Und zwar bis heute noch in Version 97!
      Warum? Nein, nicht weil ich mir das Geld für eine 2003er- oder 2007er-Lizenz sparen möchte - sondern weil seit 97 nichts wirklich Brauchbares an Funktionalität dazukam, dafür aber die Komplexität und der Ressourcenbedarf des Pakets stetig angewachsen ist, und etliche Dinge dazukamen, die ich nur als Ärgernis sehe.

      Bei Adobe ist das auch nicht anders.

      Adobe ist für meine Wahrnehmung eigentlich nur der Acrobar PDF Reader bzw. der PDF Writer. Und da haben andere Anbieter seit einigen Jahren deutlich bessere Produkte zu bieten.

      Micrografx

      Jaaa, genialer Laden!

      Micrografx hatte schon 1989 tolle Grafiksoftware, mit der man in ganz kurzer Zeit ganz tolle Ergebnisse erzieken konnte, sogar auf einem Pentium 120 mit 512MB Arbeitsspeicher und Win98SE als OS.

      Der gute alte MGX Picture Publisher, damals in Version 6, lief unter Win98 (nicht SE!) sogar schon mit 128MB Arbeitsspeicher tadellos. Und Micrografx hat damals schon verstanden, dass nicht jeder immer die neueste Version braucht: Dieses Unternehmen hat die nicht mehr ganz aktuelle Vorversion regelmäßig für'n Appel und'n Ei angeboten! So bin ich seinerzeit zu Picture Publisher 8 gekommen, ganz regulär im Fachhandel für 30 EUR.

      Wenn man die Programme von damals heute nochmal zum Laufen bringen würde auf den leistungsstarken Maschinen, dann müsste das Arbeiten damit eigentlich richtig Spaß machen.

      Das ist so!

      Ich meine daher, Du musst dich leider durch das CS3 oder eine neuere Version einmal durchquälen, damit Du mitreden kannst bei den Schleimern und Augenverblendern.

      Davon bin ich gar nicht mal überzeugt. Ich glaube, es macht viel mehr Eindruck, wenn man den Jungs zeigen kann, dass man mit einem Lowcost- oder sogar Freeware-Programm ebenso gute Ergebnisse erzielt wie die Photoshop-Jünger mit ihrer Tausend-Euro-Software.

      Also stelle den Leuten Fragen:
      Können Sie meine Kenntniss in

      • Linux
      • Windows
      • Mac OS (BSD)
      • Netzwerktechnik
      • HTML
      • CSS
      • JavaScript
      • PHP
      • Client-Server-techniken
      • MySQL
      • ...
      • ...
        verwenden?
        Wenn nein, sind SIE nicht die richtige Firma für mich, denn ich wäre dann unterbezahlt!

      Super. Das knallt!

      So long,
       Martin

      --
      Eine Nonne kommt in den Himmel. An der Pforte fragt Petrus: "Wer bist du?" - "Ich bin die Braut Jesu." Petrus stutzt einen Moment, ruft dann nach hinten: "He Freunde, habt ihr schon gehört? Der Juniorchef will heiraten!"
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      1. Davon bin ich gar nicht mal überzeugt. Ich glaube, es macht viel mehr Eindruck, wenn man den Jungs zeigen kann, dass man mit einem Lowcost- oder sogar Freeware-Programm ebenso gute Ergebnisse erzielt wie die Photoshop-Jünger mit ihrer Tausend-Euro-Software.

        Entweder man ist Designer von Weltklasse, dann ist man so gut, dass man mit Stiften und Papier genauso gut Websites gestalten kann wie andere mit PS/AI/FW. Das nötige Wissen über seine individuelle Werkzeugkiste und die nötige Kreativität sind Voraussetzung. Siehe etwa: http://24ways.org/2009/make-your-mockup-in-markup, http://24ways.org/2009/ignorance-is-bliss

        Dann sollte man sich (mit entsprechender Agenturerfahrung) vielleicht auf eine Stelle als Leiter einer UI-/UX-Design-Abteilung bewerben, der auf einer entsprechenden Ebene arbeitet und koordiniert, sodass er seine Tools frei wählen kann. Wenn man sich dermaßen hoch einschätzt, sollte man sich nicht als Frontend-Entwickler mit Designkenntnissen bewerben. Wer als Designer Frontendern konkret zuarbeiten muss oder wenn Frontend-Entwickler mit Designvorlagen arbeiten: Dann ist die Schnittstelle zumeist die Creative Suite. Das ist halt eine andere Arbeit als die von selbstständigen Einzelkämpfer-Alleskönnern.

        Also stelle den Leuten Fragen:
        Können Sie meine Kenntniss in (...) verwenden?

        Entweder man ist der Überflieger, dann werden solche Fragen gar nicht mehr diskutiert, weil man davon ausgeht, dass derjenige eigene Tools mitbringt oder sich selbstverständlich einarbeiten kann und wird.
        Andernfalls wird der Arbeitgeber fragen, »sind Sie mit unserer Toolchain vertraut«, und wenn du nein sagst, dann ist man eben raus.

        Mathias

        1. Hello,

          Andernfalls wird der Arbeitgeber fragen, »sind Sie mit unserer Toolchain vertraut«, und wenn du nein sagst, dann ist man eben raus.

          Und wo hat man Gelgenheit bekommen, diese kennenzulernen?

          Bis Du z.B. in dre Uni durch bist durch die Werkzeugkiste, ist sie schon wieder veraltet. So zumindest im Verständnis der Agenturen, die immer nur machen wollen, wa Hip ist.

          Dabei wollen die Menschen draußen oft gewohntes wiederfinden und nur wenig Neuerungen zur selben Zeit. Einige Firmen haben das schon verstanden, das "konservativ sein" nicht unbedingt das Gleiche ist, wie "borniert sein".

          Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

          Tom vom Berg

          --
           ☻_
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          1. Andernfalls wird der Arbeitgeber fragen, »sind Sie mit unserer Toolchain vertraut«, und wenn du nein sagst, dann ist man eben raus.

            Und wo hat man Gelgenheit bekommen, diese kennenzulernen?

            Natürlich gibt es unzählige Stellen, bei denen man kein spezifisches Vorwissen haben muss und die Toolchain eines Unternehmens bzw. gängige Werkzeuge wie Photoshop kennenlernen kann. Aber das stand hier ja nicht zur Debatte. Soweit ich das verstanden habe, sucht Robert, der OP, keinen Ausbildungsplatz, kein Praktikum und keine Trainee-Stelle, sondern will als voller Webentwickler einsteigen. Es liegt auf der Hand, dass Unternehmen in dem Fall jemanden einstellen, dem sie nicht mehr die Grundlagen von z.B. Photoshop erklären müssen.

            Mathias

        2. Hallo,

          Ich glaube, es macht viel mehr Eindruck, wenn man den Jungs zeigen kann, dass man mit einem Lowcost- oder sogar Freeware-Programm ebenso gute Ergebnisse erzielt wie die Photoshop-Jünger mit ihrer Tausend-Euro-Software.
          [...]
          Dann sollte man sich (mit entsprechender Agenturerfahrung) vielleicht auf eine Stelle als Leiter einer UI-/UX-Design-Abteilung bewerben

          wenn ich aus meiner persönlichen Sicht antworte: Nein, vielleicht *möchte* man ja gerade nicht Koordinierungs- und Führungsaufgaben übernehmen. Ich habe das immer abgelehnt, weil mich das nicht interessiert. Vielleicht möchte man ja gerade in seinem speziellen Fachgebiet tätig sein, aber bei technischen Entscheidungen *innerhalb* dieses Gebiets freie Hand haben.

          Andernfalls wird der Arbeitgeber fragen, »sind Sie mit unserer Toolchain vertraut«, und wenn du nein sagst, dann ist man eben raus.

          Das ist dann auch besser so. Ich finde, man darf seinen Mitarbeitern, die auf ihren Gebieten Fachleute sind, nicht vorschreiben, WIE und WOMIT sie ihre Aufgaben erreichen sollen. Die Vorgabe darf und soll lauten: Schau'nse her, das muss am Ende rauskommen, und es muss an diesen oder jenen Schnittstellen innerhalb des Prozesses passen. Bei der Wahl der Arbeitsmittel (auch Software) sollte man den Leuten dann aber freie Hand lassen.
          Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich meinen früheren Arbeitgeber davon überzeugt hatte, aber irgendwann haben sie das begriffen. Und das Motto hält sich nach meinem Weggang. Ich habe ja mit den Kollegen immer noch regen Kontakt - inzwischen ist es sogar so, dass die Mitarbeiter angehalten sind, sich auf dem Markt selbst schlau zu machen, was für ihre Arbeit notwendig oder geeignet ist, und wenn sie ihren Vorgesetzten dann auch davon überzeugen können, haben sie gute Chancen, das zu bekommen, was sie wollen.

          Ciao,
           Martin

          --
          Wenn Zeit das Kostbarste ist, was wir haben, dann ist Zeitverschwendung die größte aller Verschwendungen.
            (Benjamin Franklin, amerikanischer Tüftler und Politiker)
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          1. auf ihren Gebieten Fachleute sind, nicht vorschreiben, WIE und WOMIT sie ihre Aufgaben erreichen sollen.

            Firmen verwenden eben bestimmte Werkzeuge, seien es Programmiersprachen, Bibliotheken, Webserver-Software, Design-Anwendungen usw. Wenn es beispielsweise darum geht, an einer Anwendung mitzuarbeiten, die in Python und Django geschrieben ist, dann wird natürlich spezifisch nach jemanden gesucht, der entsprechendes Know-How hat. Man bewirbt sich doch nicht auf dedizierte Java-Jobs, wenn man nur JavaScript kann. Bei Frontendern ist es nicht viel anders. Wenn die Design-Abteilung allesamt die Creative Suite lizensiert hat, dann - und das war die Ausgangsfrage - behindert eine andere Software, die nicht oder nur schlecht diese Dateiformate lesen und produzieren kann, selbstverständlich den Workflow. Dass eine Firma ab und ab diese Toolchain ändert, ist natürlich möglich, erfordert aber genauso, dass die Mitarbeiter kompatible Werkzeuge verwenden. Im Designbereich gibt es nicht viele breit unterstützte Formate (neben statischen Bitmap-Formaten wie PNG vielleicht EPS und PDF).

            Die Vorgabe darf und soll lauten: Schau'nse her, das muss am Ende rauskommen, und es muss an diesen oder jenen Schnittstellen innerhalb des Prozesses passen. Bei der Wahl der Arbeitsmittel (auch Software) sollte man den Leuten dann aber freie Hand lassen.

            Das mag alles sein, nur ging es mir nicht um eine Diskussion darüber, wie es ideal sein sollte. Die »Schnittstelle«, das sind eben manchmal offene und manchmal proprietäre Formate. Bei simplem HTML, CSS und größtenteils bei JavaScript ist eine Kompatibilität einfach. Allerdings sind die wenigsten großen Sites in einfachem HTML/CSS/JS geschrieben. HTML schreibt man z.B. in HAML, CSS in SASS und JavaScript in CoffeeScript oder direkt mithilfe einer IDE. Wer da neu ins Team kommt, hat wenig Freiheiten, andere Tools zu verwenden, die diese Schnittstellen bedienen können. Selbst bei offenen Formaten wie Microsoft Office und OpenOffice kann man nicht ernsthaft gleichzeitig mit MS Office und OpenOffice an denselben Dateien arbeiten, da kommt sonst viel Schmus heraus.

            Mathias

      2. Micrografx hatte schon 1989 tolle Grafiksoftware, mit der man in ganz kurzer Zeit ganz tolle Ergebnisse erzieken konnte, sogar auf einem Pentium 120 mit 512MB Arbeitsspeicher und Win98SE als OS.

        Der gute alte MGX Picture Publisher, damals in Version 6, lief unter Win98 (nicht SE!) sogar schon mit 128MB Arbeitsspeicher tadellos. Und Micrografx hat damals schon verstanden, dass nicht jeder immer die neueste Version braucht: Dieses Unternehmen hat die nicht mehr ganz aktuelle Vorversion regelmäßig für'n Appel und'n Ei angeboten! So bin ich seinerzeit zu Picture Publisher 8 gekommen, ganz regulär im Fachhandel für 30 EUR.

        So ähnlich lief es bei mir mit Corel.
        Die jeweils aktuellen Vollprodukte laufen ja um die 400-1400 Euro (oder Mark, das nahm sich nichts ^^).
        Die damals aktuelle 3er-Version ist mir erm "zugefallen", danach hatte ich 6,7 und 9. Ich erwarb jeweils eine Version, hinter der aktuellen (gebraucht oder Restbestände) oder sog. "selected Edition", in der _nur_ Draw und Photopaint enthalten waren.

        Ich habe irgendwann versucht ausschließlich freie Software zu verwenden (und tue das weitestgehend noch immer mit Erfolg/Zufriedenheit), der Umstieg von Photopaint nach GIMP fiel mir relativ leicht, Masken heißen eben Auswahl, Objekte eben Ebenen, sonst tat sich nicht so viel...
        CorelDraw war allerdings das unfreie Produkt, auf dem ich am Längsten hängen geblieben bin, weil ich mit Inkscape &Co einfach nicht warm wurde. Da sind/waren die Unterschiede einfach zu groß.
        Vor relativ kurzer Zeit (~6 Monate) habe ich diesen Absprung aber geschafft und kann mit Inkscape nun (fast) die gleichen Sachen wie mit dem uralten Draw, nur ist der Wirkflow durchaus deutlich anders. Und wenn es nur darum geht, dass bei Corel skalieren mit gleichbleibendem Seitenverhältnis default ist und ich bei Inkscape dafür eine Taste drücken muss (damit hab mich anfangs echt schwer getan).

        Ich behaupte, dass heutzutage man mit freier Software genauso gut arbeiten kann wie mit proprietärer. Das Argument mit der "Toolchain" ist durchaus schlüssig, aber angesichts dessen wie leicht mir der Umstieg von Photopaint auf GIMP gefallen ist, vermute ich mal kommt man auch flott in Photoshop rein... wenn man einen Tutor hat um so besser :) "Sag mal Heinz, wo ist hier eigentlich der Verpixelungs-Effekt?"
        Ansonsten, mithilfe von Hilfedateien und Internetz kriegt man das sicher hin.

        Der Arbeitgeber muss eben damit klar kommen, dass man nicht alle Tools beherrscht (was eh unwahrscheinlich ist) wohl aber bereit und vermeintlich in der Lage ist sich dort einzuarbeiten.

        Andererseits nach nunmehr ~15 Jahren Star- und OpenOffice kotzt es mich jedes Mal tierisch an wenn ich MS-Office benutzen muss, weil ich es als unzulänglich empfinde. In Wirklichkeit sind die Funktionen, wahrscheinlich einfach nur wo anders als ich sie suche ^^
        Aber sowas muss man dem künftigen Betrieb ja nicht unbedingt stecken :)

        --
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