Hallo,
Ich bin kein Experte auf dem Gebiet, ich denke aber dass Du den zentralen Punkt des Hybridantriebs übersiehst.
Die Rückgewinnung der Energie beim Bremsen hast Du mit 30% ganz gut abgeschätzt, entscheidend ist aber nicht die Rückgewinnung, sondern dass diese Energie wieder genutzt wird, um schlechte Wirkungsgrade des Verbrennungsmotors auszugleichen:
Das Problem ist ja, dass Verbrennungsmotoren nicht in jedem Drehzahlbereich gleich leistungsfähig sind, auch wenn wir als Otto-Normal-Nutzer (haha, Wortspiel :) ), das oft annehmen.
Der Hybridmotor sorgt dafür, dass der Verbrennungsmotor besser (= energieffizienter, langfristiger,...) in seinem optimalen Drehzalbereich betrieben werden kann bzw. auch in einem Bereich, der normalerweise suboptimal ist.
Zitat o.g. Artikel:
[...]Solange die Akkus ausreichend geladen sind, kann der Verbrennungsmotor ganz abgeschaltet werden, womit der Teillastbetrieb des Verbrennungsmotors mit typischerweise schlechterem Motorwirkungsgrad vermieden wird. Muss nach einiger Zeit der Verbrennungsmotor wieder eingeschaltet werden, arbeitet dieser im Bereich des optimalen Wirkungsgrads und lädt den Akku nach.[...]
Man kann also die Wirkungsgrade von E-Motor und Verbrennungsmotor nicht einfach aufaddieren, weil letztere nicht konstant sind, und genau das macht sich der Hybridantrieb zu Nutze.
Freilich ist es (und da gebe ich Dir recht) falsch, den Hybridantrieb als den Segen des Umweltschutzes anzusehen. Er ist lediglich ein erster Schritt auf einem weiten Weg hin zu neuen, ökologischen Antriebssystemen.
Viele Grüße,
Jörg