Bürogründer: Server o. Netzwerkfestplatte?

Moinser an alle,

wir gründen gerade ein eigenes Büro und stehen vor der Frage, ob wir uns einen kompletten Server instellen oder ob eine Netzwerkfestplatte nicht ausreichen würde.

Wir finden wesetnlich mehr Argumente für die Festplatte:

Weniger Stromverbrauch
geringere Kosten
bessere Handhabung
weniger Stauraum

Für einen Server finden wir nur sehr wenig Argumente:
Nutzen von Programmen mit Einzellizenzen
Direkte Datensicherung möglich(?)

Sicherlich fällt dem Expertenforum hier noch eine Menge Punkte mehr ein - sowohl für die eine, als auch für die andere Variante - die unsere Entscheidung sicherlich beeinflussen würden.

Besten Dank für Euer Brainstorming...

  1. Hi,

    wir gründen gerade ein eigenes Büro und stehen vor der Frage, ob wir uns einen kompletten Server instellen oder ob eine Netzwerkfestplatte nicht ausreichen würde.

    Und die *Anforderungen* an die Lösung erst mal zu definieren, darauf seid ihr noch nicht gekommen, oder hast du sie nur beim Stellen der Frage unterschlagen …?

    MfG ChrisB

    --
    RGB is totally confusing - I mean, at least #C0FFEE should be brown, right?
    1. wir gründen gerade ein eigenes Büro und stehen vor der Frage, ob wir uns einen kompletten Server instellen oder ob eine Netzwerkfestplatte nicht ausreichen würde.

      Und die *Anforderungen* an die Lösung erst mal zu definieren, darauf seid ihr noch nicht gekommen, oder hast du sie nur beim Stellen der Frage unterschlagen …?

      Und um das zu vervollständigen: die Anforderungen sollte sich nicht aus den angebotenen Features ergeben, daführt schnell dazu, dass man eine Lösung bevorzugt, die Features bietet die man nicht braucht aber trotzdem haben will und dafür dann aber auf Features verzichtet die man eigentlich braucht, aber an die man in diesem Moment (dank Glanz in den Augen und Sabber am Kinn) nicht vor Augen hat.

    2. Anforderungen:

      Im Grunde genommen wollen wir unsere Kundendaten auf einem Datenträger speichern um Dubilkate zu verhindern. Auf diesen Datenträger sollte also von allen Arbeitsplätzen aus zugegriffen werden können.
      Ebenso sollen alle Scans auf diesem Träger archiviert werden.

      Es geht eigentlich in erster Linie darum, dass der Arbeitsplatz unabhängig von den anderen Arbeitsplätzen arbeiten kann. In Bezug auf Daten, Drucken, Scannen, Kundenstamm, Verkaufsunterlagen, Angebote, Rechnungen usw.

      Es werden verschiedene Programme genutzt, die jedoch über das Internet laufen und auch in längerer Zukunft eher nicht auf einem eigenen Server installiert werden können.

      In Bezug auf die erweiterten Funktionen, die _Der Martin_ angesprochen hat, denke ich, dass man auch durchaus mit einer Netzwerkplatte ein Backup erstellen kann. Ob dies auch automatisch einzurichten ist, weiß ich nicht.
      Für einen DHCP-Server sehe ich zur Zeit keine Notwendikeit, da die Rechner auf einem Switch zusammenlaufen und entsprechend verwaltet werden können.
      Ein Intranet sehe ich für ein Büro von 3-6 Mann jetzt auch nicht als so wichtig an. Da tuts auch das gute _schwarze Brett_.
      Der Mailserver bzw. eine eigene Datenbank wäre vielleicht nochmal eine Interessante Option über die man nachdenken könnte.

      Aber trotzdem waren das alles sehr gute Punkte, die ja immerhin zu berücksichtigen galt. Vielen Dank erstmal, vielleicht kommt ja noch was...

  2. Hallo,

    wir gründen gerade ein eigenes Büro und stehen vor der Frage, ob wir uns einen kompletten Server instellen oder ob eine Netzwerkfestplatte nicht ausreichen würde.

    was soll der Server leisten? - Da du direkt mit einer Netzwerkfestplatte vergleichst, gehe ich zunächst mal von einem reinen Fileserver aus. Dazu wäre mein Vorschlag:

    Ein kleiner, möglichst stromsparender PC (z.B. auf Basis eines Intel Atom) mit mehreren SATA-Ports, eine oder mehrere Festplatten mit großer Kapazität, ein minimalistisches Linux und ein Samba-Server. In der Konstellation bietet das System erstmal etwa dasselbe wie eine gängige NAS-Platte, ist dafür aber wesentlich flexibler.

    Denn erfahrungsgemäß kommen so nach und nach weitere Ideen, was man da gern hätte:
     * Ein automatisches, regelmäßiges Backup
     * Ein eigener DHCP-Server und DNS-Relay im eigenen LAN
     * Ein Webserver, mit dem man ein Intranet aufbauen könnte
     * Ein Mailserver unter eigener Kontrolle
     * Eine Datenbank
     * Upgrade auf ein RAID-System
     * u.v.m.

    Der einzige Nachteil, den ich im Moment erkenne, ist der etwas höhere Aufwand bei der Einrichtung. Aber in einem halben Tag sollte das für die erste Ausbaustufe (nur Fileserver) auch locker zu machen sein. Der etwas höhere Stromverbrauch rentiert sich dann, wenn man das System tatsächlich mit weiteren Funktionen ausbaut.

    Wir finden wesetnlich mehr Argumente für die Festplatte:

    Weniger Stromverbrauch
    geringere Kosten
    bessere Handhabung
    weniger Stauraum

    Vor allem den Punkt "bessere Handhabung" kann ich nicht bestätigen. Die preiswerten NAS-Systeme haben oft nur eine sehr eingeschränkte Benutzer- und Rechteverwaltung, und die meist über ein Web-Interface vorgesehene Konfiguration ist meistens ziemlich umständlich.

    Für einen Server finden wir nur sehr wenig Argumente:
    Nutzen von Programmen mit Einzellizenzen
    Direkte Datensicherung möglich(?)

    Leichte Erweiterbarkeit, leichtere Wartung/Ersatzbeschaffung bei Defekt wegen Standardhardware und -software, die Möglichkeit eigene Programme/Dienste zu installieren - ich hatte oben schon einiges aufgezählt.

    So long,
     Martin

    --
    Wie kann es sein, dass ich von 100 Gramm Schokolade zwei Kilo zunehme?
    Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
    1. Moin!

      Bieten nicht mittlerweile SOHO NAS schon einige der von Dir genannten Eigenschaften? Ich suche z.B. gerade eines, as mir ein Paar Platten zur Verfuegung stellt und gleichzeitig als Printserver dient. Problem is nur, dass ich mit meinem Multifunktionsdrucker im Augenblick nichtmal ueber mein Netzwerk scannen kann. Ich muss das an dem Rechner an dem er angeschlossen ist oder am Geraet selber. Waer ja ok, wenn ich es nur ueber das Geraet machen kann, steh ja eh davor. Fraglich nur, ob das an einem NAS dann auch die Datei produzieren kann...

      --
      Signaturen sind blöd!
      1. Hallo,

        Bieten nicht mittlerweile SOHO NAS schon einige der von Dir genannten Eigenschaften?

        schon möglich, aber ich habe bisher nur solche kennengelernt, die wohl auf die Heim- und Daddel-User zugeschnitten waren - also mit iTunes-Server, Torrent-Client und hastenichgesehen. Also lauter Kram, mit dem ich nichts anfangen könnte.
        Dafür scheitert das gezielte Installieren wirklich nützlicher Dinge oft daran, dass die Geräte auf irgendwelchen RISC-Architekturen aufbauen, für die man nur schwer Entwicklungstools kriegt - ganz zu schweigen davon, dass die Geräte meistens sehr knapp mit RAM und Rechenleistung sind, und die Hersteller keine ausreichende technische Doku zur Verfügung stellen.

        Sicher, man liest immer mal wieder in einschlägigen Foren, dass irgendein Gerät "geknackt" sei und dass es jemand geschafft hätte, ein selbst compiliertes Linux aufzuspielen (z.B. die AVM-Router). Aber wirklich praxistauglich ist das meist auch nicht, weil der Flexibilität durch die geringen Hardware-Ressourcen enge Grenzen gesetzt sind.

        Ich suche z.B. gerade eines, as mir ein Paar Platten zur Verfuegung stellt und gleichzeitig als Printserver dient.

        Das sollte nicht das Problem sein. Aber ...

        Problem is nur, dass ich mit meinem Multifunktionsdrucker im Augenblick nichtmal ueber mein Netzwerk scannen kann. Ich muss das an dem Rechner an dem er angeschlossen ist oder am Geraet selber. Waer ja ok, wenn ich es nur ueber das Geraet machen kann, steh ja eh davor. Fraglich nur, ob das an einem NAS dann auch die Datei produzieren kann...

        Hehe, da wird's lustig. Diese Multifunktionsgeräte (Drucker, Scanner, Fax) brauchen meistens eine direkte Interaktion mit "ihrer" Software, die auf einem Rechner installiert sein muss. Eine bloße Netzwerkfreigabe, wo das Gerät die Scans ablegen könnte (etwa als PNG oder als PDF), ist in aller Regel ein Wunschtraum.

        Ciao,
         Martin

        --
        Man sollte immer wissen was man sagt
         - aber auf keinen Fall alles sagen, was man weiß.
        Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
        1. Moin,

          Hehe, da wird's lustig. Diese Multifunktionsgeräte (Drucker, Scanner, Fax) brauchen meistens eine direkte Interaktion mit "ihrer" Software, die auf einem Rechner installiert sein muss. Eine bloße Netzwerkfreigabe, wo das Gerät die Scans ablegen könnte (etwa als PNG oder als PDF), ist in aller Regel ein Wunschtraum.

          Ja. Seh ich auch so auf mich zukommen. Muss ich den Drucker wohl an meinem Haupt PC anschliessen und das NAS als Ziellaufwerk festlegen. Dann hab ich aber wieder das Problem, dass ich fuer jeden Mist meinen PC anschalten muss. :( Das ist eigentlich nicht, was mir vorschwebt. Davon will ich ja weg. Ich brauche aber den Scanner.

          Was mir vorschwebt ist halt 'nur' Eine zentrale Einheit auf die ich Computerbackups speichern kann und die mir auch sonst von jedem PC erreichbaren Speicherplatz bietet. Dazu sollte mein Drucker/Scanner darueber laufen. Bisher hab ich dafuer nen alten PC, den ich jedesmal anwerfe. Das is aber nun wirklich nicht das gelbe vom Ei. Nen schoenes kleines NAS das neben Router und Telefon steht waere da schon ne Ecke besser.

          --
          Signaturen sind blöd!
  3. hi,

    wir gründen gerade ein eigenes Büro und stehen vor der Frage, ob wir uns einen kompletten Server instellen oder ob eine Netzwerkfestplatte nicht ausreichen würde.

    Für Backup-Lösungen bin ich nicht zuständig ;)

    Aber: Für Firmeninterne Anwendungen, die über den Browser laufen, hätte ich jede Menge Ideen (und kann die auch umsetzen)... Stichwort Intranet, Urlaubsplaung, Projektmanagement, Wiki usw. und: Evntl. auch eine Anwendung zur Verwaltung der ADSM-Nodes ;)

    Hotti

  4. Moin Moin!

    Definiere "Netzwerkfestplatte".

    Mini-Storage, dass per SMB, FTP, HTTP, NFS und ähnliche, halbwegs offene Protokolle für alle Rechner im Netz erreichbar ist

    • ODER -

    irgendein billiger Dreckschip zwischen SATA und Ethernet, der nur über propritäre Protokolle die Festplatte an exakt einen Rechner unter ein oder zwei propritären Betriebssystemen als pseudo-lokale Platte andocken kann?

    Von letzterem rate ich DRINGENSTSTSTST ab, aus offensichtlichen Gründen.

    Ersteres ist schon (fast) ein Server. Leg noch eine zweite Platte drauf, lass das Embedded-System im Gehäuse ein RAID-1 darüberlegen, dann hast Du schonmal eine Sicherung gegen den Ausfall einer einzelnen Platte.

    Pack noch eine externe Platte mit USB 3.0 oder eSATA dazu, auf die das Embedded-System automatisch nächtlich ein Backup schreibt und überprüft, und Du hast schon einen richtig guten Anfang.

    Dann hängst Du an das System noch einen guten, gebrauchten, Postscript-fähigen Laserdrucker, und Du hast auch noch einen Drucker für alle Rechner im Büro. Ein besserer Laserdrucker bringt natürlich seinen eigenen Printserver gleich mit

    Ansonsten bemüh' mal die Archivsuche, ich hab hier unter meinem aktuellen Nickname schon oft über kleine Linux-Server, Backups per rsync und Hardlinks, und Büro-Netzwerke geschrieben.

    Wenn Du etwas Zeit einen alten PC mit 4x SATA, 1 GByte RAM und einer CPU ab etwa 800 MHz hast, ist das schon mal eine brauchbare Grundlage für einen kleinen, billigen Server auf Linux-Basis.

    Mein kleinster aktiver Linux-Server ist ein alter Laptop mit einem Celeron 500 MHz, 192 MByte RAM, 40 GByte IDE-Platte und 16 GByte USB-Stick als Backup-Medium. Uptime seit dem letzten Stromausfall: 317 Tage, mit zwei sehr zufriedenen Nutzern, die den Laptop als Mail-, File- und Printserver für einen Tintenstrahler nutzen. Einziges "Kaufkriterium" war: "Darf nix kosten." Der Laptop steht in einer Ecke, mit abgeschaltetem Bildschirm (stumpf auf externen VGA-Anschluß umgestellt) und verheizt etwa 15 W.

    Alexander

    --
    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".