MamboJambo: Was kostet die Welt?

Hallo zusammen,
ich wurde gestern gefragt, ob ich für jemanden eine Webseite programmieren könnte, und wieviel das bei mir kosten würde.
Da ich in einem anderem Beruf tätig bin, und Seiten bisher nie für Fremde gebaut habe, habe ich keine Ahnung, wie so etwas üblicherweise abgerechnet wird.
Ich weiß, ich steche hier vermutlich in ein Wespennest mit dieser blauäugigen Frage, aber vielleicht gibt es branchenübliche Tarife und Bedingungen oder Abrechnungsverfahren, auf die ich mich als Grundlage stützen könnte.

Geht man z.B. eher von Pauschalpreisen oder von einem festen Stundenlohn aus, oder ist beides gebräuchlich?

  1. Tach!

    ich wurde gestern gefragt, ob ich für jemanden eine Webseite programmieren könnte, und wieviel das bei mir kosten würde.
    Geht man z.B. eher von Pauschalpreisen oder von einem festen Stundenlohn aus, oder ist beides gebräuchlich?

    Bei einer individuellen Lösung errechnet sich der Preis aus Stundensatz mal benötigter Zeit. Pauschalpreise solltest du nur anbieten, wenn die Leistung "im Paket" erbracht werden kann, also du einen fertigen Baukasten da hast, den nur noch etwas konfigurieren musst, Texte rein, Kundenlogo dazu und fertig ist die Website.

    dedlfix.

    1. Vielen Dank für die vielen Einschätzungen und Kommentare, und sorry für meine lange Abwesenheit.
      Besonders rührt mich natürlich die Sorge um meinen Arbeitgeber, bei mir als selbstständiger Kleinunternehmer wird der das aber wohl billigend in Kauf nehmen..
      Obschon ich eigenhändig noch nie ein Haus gebaut habe, habe ich gelegentlich die ein oder andere Webseite geschrieben, deren Kenntnis nun Anlass zur genannten Anfrage gab.

      Eure Antworten dienen mir als Orientierung, wenn ich jetzt die offenen Fragen mit dem Interessenten bespreche. Deswegen sind sie mir bestimmt sehr nützlich.
      Besten Dank nochmals

  2. Geht man z.B. eher von Pauschalpreisen oder von einem festen Stundenlohn aus, oder ist beides gebräuchlich?

    Geht beides, je nach Kunde und Umfang.

    Die Preise gehen dabei von 100€ bist zu ca. 120.000.000€.
    Du siehst, du kannst deinem Kunden ein sehr genaues Angebot machen, was in etwa der Aussagekraft deiner Anfrage entspricht.

  3. Hi

    Geht man z.B. eher von Pauschalpreisen oder von einem festen Stundenlohn aus, oder ist beides gebräuchlich?

    Je nach Kunden-Typ musst du auch bedenken, dass es nicht unbedingt bei der Initialentwicklung der Seite bleibt. Wer wird die Website nachher warten und Inhalte auffrischen? Wäre vielleicht ein Servicevertrag sinnvoll? Der wäre dann wohl eher auf Stundenlohn-Basis.

    Bevor du dir Gedanken darüber machst was eine Webseite normalerweise so kostet, solltest du dir darüber im klaren sein was DU erwartest und vor allem was der Kunde bereit ist zu bezahlen. Meiner Erfahrung nach ist es nicht selten der Fall dass diese Werte um zweistellige Faktoren vom üblichen Marktpreis abweichen. ;-)

    Gruss
    splinter

    1. Om nah hoo pez nyeetz, splinter!

      Meiner Erfahrung nach ist es nicht selten der Fall dass diese Werte um zweistellige Faktoren vom üblichen Marktpreis abweichen. ;-)

      Dies setzt voraus, dass es einen üblichen Marktpreis gibt.

      Matthias

      --
      1/z ist kein Blatt Papier.

  4. Moin!

    ich wurde gestern gefragt, ob ich für jemanden eine Webseite programmieren könnte, und wieviel das bei mir kosten würde.
    Da ich in einem anderem Beruf tätig bin, und Seiten bisher nie für Fremde gebaut habe, habe ich keine Ahnung, wie so etwas üblicherweise abgerechnet wird.

    Ich würde mindestens den Stundenlohn ansetzen, den du in deinem anderen Job verdienst. Denn so ein Auftrag kann ja immer bedeuten, dass du auch mal länger oder dringend dran arbeiten musst, und dann ist es ein besseres Gefühl, wenn du damit dieselbe Kohle verdienst, als wenn du das für einen Hungerlohn tust.

    Und mit diesem Stundenlohn kannst du die gestellte Frage sehr gut beantworten. Dein professionelles Lohnniveau hat diese Höhe, und wenn deinem Auftraggeber dein Können im Webseitebauen diesen Lohn nicht wert ist, ist auch beantwortet, warum du im Beruf was anderes machst: Weil dir das mehr Geld bringt.

    Übrigens dran denken, deinen Bruttolohn anzusetzen, nicht das, was nach Steuern bei dir rauskommt. :)

    Geht man z.B. eher von Pauschalpreisen oder von einem festen Stundenlohn aus, oder ist beides gebräuchlich?

    Stundenlohn - ich würde mich auf nichts anderes einlassen. Bei Pauschalpreisen geht das gesamte Projektrisiko auf dein Konto - wenn du länger brauchst, weil irgendwas nicht klappt oder erst gelernt werden muss, senkt das deinen Stundenlohn, letztendlich damit auch die Motivation, und vor allem sinkt die Priorität gegenüber deinem Berufsjob.

    - Sven Rautenberg

    1. Stundenlohn - ich würde mich auf nichts anderes einlassen. Bei Pauschalpreisen geht das gesamte Projektrisiko auf dein Konto - wenn du länger brauchst, weil irgendwas nicht klappt oder erst gelernt werden muss, senkt das deinen Stundenlohn, letztendlich damit auch die Motivation, und vor allem sinkt die Priorität gegenüber deinem Berufsjob.

      Sofern es nicht grade etwas tatsächlich absehbares ist, ja - aber eine Website auf Pauschalbasis ist nur dann sinnvoll, wenn man ein ausführliches Pflichtheft verfasst - das wollen aber die wenigsten Kunden bezahlen und einfach "mal machen lassen".

    2. Hallo,

      Stundenlohn - ich würde mich auf nichts anderes einlassen. Bei Pauschalpreisen geht das gesamte Projektrisiko auf dein Konto - wenn du länger brauchst, weil irgendwas nicht klappt oder erst gelernt werden muss, senkt das deinen Stundenlohn, letztendlich damit auch die Motivation, und vor allem sinkt die Priorität gegenüber deinem Berufsjob.

      ...und ich würde "NIEMALS" mehr einen Auftrag aus Stundenbasis vergeben.

      1. Programmierer brauchen immer (viel)länger als sie vorher sagen(mich eingeschlossen).

      2. Wieviele Stunden wirklich gearbeitet werden, kann keiner kontrollieren, genau wie bei Anwälten usw..

      3. Festpreis für Basis(Pflichtenheft) + Zuzahlung bei Extras(spätere Kundenwünsche) ist für beide Seiten die fairste Lösung. Alles andere ist ein Blankoscheck.

      Übrigens, der Grund warum ich heute alles selber programmiere (stamme aus ganz anderer Branche) ist aus dem Ärger mit Programmierern und der Unzuverlässigkeit entstanden.

      Herbie

        1. Programmierer brauchen immer (viel)länger als sie vorher sagen(mich eingeschlossen).

        Ja :)

        1. Wieviele Stunden wirklich gearbeitet werden, kann keiner kontrollieren, genau wie bei Anwälten usw..

        Darum gibts bei Anwälten und Notaren - zumindest hier in Österreich - einen Tarif bzw. ein Kostenverzeichnis nachdem abzurechnen ist.

        1. Darum gibts bei Anwälten und Notaren - zumindest hier in Österreich - einen Tarif bzw. ein Kostenverzeichnis nachdem abzurechnen ist.

          Du meinst damit maximal festgelegte Stundenanzahlen für die verschiedneen Fallszenarien?

          Hm, schätze das gibts in Deutschland auch. Aber jeder fall ist anders und ich kann Dir aus meiner Erfahrung sagen, ich hatte mal einen ziemlich komplizierten Steuerprozess am Hals. Und da war nach obenhin von der Stundenzahl des Anwalts keine Grenze.

        2. Om nah hoo pez nyeetz, suit!

          1. Wieviele Stunden wirklich gearbeitet werden, kann keiner kontrollieren, genau wie bei Anwälten usw..

          und Architekten und Ingenieuren, deren Tätigkeit schon mehr mit Webseitenerstellung verwandt ist.

          Darum gibts bei Anwälten und Notaren - zumindest hier in Österreich - einen Tarif bzw. ein Kostenverzeichnis nachdem abzurechnen ist.

          und in Deutschland für Architekten und Ingenieure die HOAI, für Anwälte das RVG und für Notare die KostO.

          Matthias

          --
          1/z ist kein Blatt Papier.

    3. Stundenlohn - ich würde mich auf nichts anderes einlassen.

      Bekommst du auf dieser Basis echt Aufträge?
      Der einzige Kunde, für den ich auf Stundenbasis gearbeitet hab, war T-Systems und da war ich im Büro vor Ort, wo die Stunden nachvollziehbar waren.

      Allerdings kann ein Festpreis einen höheren Stundensatz bedeuten, wenn z.B. schon Code vorhanden ist, den man wieder verwenden kann oder die Arbeit entsprechend schnell erledigt ist.

      Hatte schon Projekte, bei der der Stundensatz effektiv 250-300€ vor Steuern war, ds wäre auf Stundenbasis gar nicht möglich.

      Grundsätzlich nur auf Stundenbasis zu arbeiten halte ich nicht für sinnvoll, aber das ist wohl Geschmacksache.

  5. Hi,

    ich wurde gestern gefragt, ob ich für jemanden eine Webseite programmieren könnte, und wieviel das bei mir kosten würde.
    Da ich in einem anderem Beruf tätig bin,

    solltest Du erst mal überprüfen, ob eine solche Nebentätigkeit laut Arbeitsvertrag melde- und/oder genehmigungspflichtig ist - Du hast Deine Arbeitskraft ja schon an einen Arbeitgeber "verkauft", und der könnte "beleidigt" sein, wenn Du wegen der Nebentätigkeit bei Ihm ständig erschöpft einschläfst ...

    cu,
    Andreas

    --
    Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
    O o ostern ...
    Fachfragen per Mail sind frech, werden ignoriert. Das Forum existiert.
    1. Hallo,

      Da ich in einem anderem Beruf tätig bin,
      solltest Du erst mal überprüfen, ob eine solche Nebentätigkeit laut Arbeitsvertrag melde- und/oder genehmigungspflichtig ist - Du hast Deine Arbeitskraft ja schon an einen Arbeitgeber "verkauft", und der könnte "beleidigt" sein, wenn Du wegen der Nebentätigkeit bei Ihm ständig erschöpft einschläfst ...

      das ist zwar eine Klausel, die in vielen Arbeitsverträgen steht, aber ich find's unverschämt. Man hat mit seinem Arbeitgeber einen Vertrag über eine bestimmte wöchentliche oder tägliche Arbeitszeit. Ob man in der verbleibenden Freizeit in der Hängematte schaukelt, Leistungssport betreibt, eine weiterführende Ausbildung macht oder mit einem Nebenjob Geld verdient - kurz: worin man außerhalb der Arbeitszeit seine Energie investiert, geht den Arbeitgeber IMHO nichts an. Es sei denn, die nebenberufliche Tätigkeit stünde mit dem Hauptjob in wirtschaftlicher Konkurrenz. Das wäre dann ein Interessenkonflikt. Aber sonst ...

      So long,
       Martin

      --
      You say, it cannot be love if it isn't for ever.
      But let me tell you: Sometimes, a single scene can be more to remember than the whole play.
      Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
      1. Hello,

        das ist zwar eine Klausel, die in vielen Arbeitsverträgen steht, aber ich find's unverschämt.

        Unser Rechtssystem ist eben immer noch in weiten Teilen feudal gestrickt. Da hat die Weimarer republick nichts dran geändert und Adolf auch nicht. Und in den letzten Jahren empfinde ich die Entwicklung sowieso als "Refeudalisierung".

        Die Rechte und Freiheiten der Einzelnen werden immer weiter beschnitten zum Wohle einiger Weniger, die scheinbar machen können, was sie wollen. Zur Not machen sie sich selbst ein passendes Gesetz.

        Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

        Tom vom Berg

        --
         ☻_
        /▌
        / \ Nur selber lernen macht schlau
        http://bergpost.annerschbarrich.de
      2. Mir hat man es "damals" versucht so zu verkaufen:

        Die Freizeit / Nichtarbeitszeit sollte ich dazu nutzen, mich zu erholen, damit ich am naechsten Arbeitstag dem Arbeitgeber wieder mit "voller" Arbeitskraft zur Verfuegung stehe. Wenn ich stattdessen noch eine weitere Berufstaetigkeit ausueben wuerde, haette ich

        a) weniger Zeit um mich zu erholen
        b) muesste mich "noch mehr" erholen, da ja eine zusaetzliche Belastung hinzugekommen ist
        c) ausserdem wuerde ich evt. das maximum an zulaessiger Arbeitszeit pro Woche ueberschreiten

        Dadurch (so schloss der Arbeitgeber) wuerde meine Leistungsfaehigkeit sinken und mein Arbeitgeber bekaeme weniger fuer sein Geld.

        *g*

        Cheerio, Frank

    2. Hi.

      und der könnte "beleidigt" sein, wenn Du wegen der Nebentätigkeit bei Ihm ständig erschöpft einschläfst ...

      Es gibt sogar Arbeitnehmer, die schlafen sogar ständig ein, ohne erschöpft zu sein. (Jedenfalls hat ihre Tätigkeit verblüffende Ähnlichkeit mit dem Schlafzustand.)

      Schönen Sonntag noch!
      O'Brien

      --
      "Haalloo! Willkommen in der Show! Ihr kommt spät, aber es sind noch Plätze frei."
    3. Woher soll ein Arbeitgeber eigentlich wissen was jemand in seiner Freizeit macht?
      Wenn er nicht zufällig selber Kunde bei demjenigen wird oder ihn beim Einkaufen Regale einräumen sieht, weiß er doch nicht was da noch alles läuft.

      1. Woher soll ein Arbeitgeber eigentlich wissen was jemand in seiner Freizeit macht?
        Wenn er nicht zufällig selber Kunde bei demjenigen wird oder ihn beim Einkaufen Regale einräumen sieht, weiß er doch nicht was da noch alles läuft.

        Ungefähr so stelle ich mir die ersten zwei Sätze vor, wenn der AN sich bei der ARGE vorstellt und Gelder beantragt ;)

        Grad bei Tätigkeiten im Internet muss man immer damit rechnen, dass es jemand mitbekommt und irgendwer erzählts dem Chef.

  6. Mahlzeit MamboJambo,

    ich wurde gestern gefragt, ob ich für jemanden eine Webseite programmieren könnte, und wieviel das bei mir kosten würde.
    Da ich in einem anderem Beruf tätig bin, und Seiten bisher nie für Fremde gebaut habe, habe ich keine Ahnung, wie so etwas üblicherweise abgerechnet wird.

    Ich z.B. bin kein Maurer. Wenn mich jemand fragen würde, ob ich ihm ein Haus baue, dann würde ich - obwohl ich schon mal beobachtet habe, wie das gemacht wird und auch schon mal Steine und Mörtel in der Hand hatte - ihm sagen, er solle sich an jemanden wenden, der sich damit auskennt.

    Aber jedem dem seins ...

    MfG,
    EKKi

    --
    sh:( fo:| ch:? rl:( br:& n4:~ ie:% mo:} va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:& js:|
    1. Ich z.B. bin kein Maurer. Wenn mich jemand fragen würde, ob ich ihm ein Haus baue, dann würde ich - obwohl ich schon mal beobachtet habe, wie das gemacht wird und auch schon mal Steine und Mörtel in der Hand hatte - ihm sagen, er solle sich an jemanden wenden, der sich damit auskennt.

      Seh ich zwar genauso, aber der OP hat nicht gesagt, dass er nicht mauern kann. Er hat nur noch nie für andere gemauert und weiss daher nicht, wie er eine solche Leistung am besten in Rechnung stellt...