Moin Moin!
a) besonders zukunftssicher, sprich es werden auch in 5 jahren noch ständig Leute gesucht
Hier würd ich auch darauf achten dass dir der Beruf spaß macht bzw Spaß machen könnte. Irgendwas lernen das immer geht, macht keinen Sinn. Es werden nämlich ja nur die gesucht, die ihren Job auch gerne machen.
Und gefunden werden die, die sich gut verkaufen können. Das ist leider nicht ganz deckungsgleich. Ein Blender, der die Personal-Leute bzw. den Chef unter den Tisch quatschen kann, macht dem Rest richtig viel Arbeit ohne irgendeinen Nutzen zu bringen.
Auf jeden Fall ist Flexibilität gefragt, sowohl zeitlich als auch inhaltlich. Ich hab bei meinem jetzigen Arbeitgeber Nr. 5 "mal eben" zwei neue Programmiersprachen lernen müssen, ein C-Derivat und eine völlig wilde Kiste aus der Zeit der Lochkarten. Das wären auf meiner persönlichen Programmiersprachenliste Position 9 und 10 oder so, und bis auf Basic, Z80-Assembler und Fortran brauche ich eigentlich alle mehr oder weniger täglich. Vermutlich kommen demnächst noch ein oder zwei Sprachen dazu, wenn neue Systeme ins Haus kommen.
b) wird später im Beruf anständig bezahlt (Netto 10 bis 20 Euro/Stunde)
Für 10 Euro netto fange ich in meinem Job gar nicht an zu arbeiten.
Du hast hier Faktor 2 mit drin. Ich denk mal die meisten Berufe in dem Gebiet liegen so etwa in dieser Spanne.
Und: Geld ist nicht alles. Täglich eine Stunde länger unterwegs sein (Fahrt) oder sonstiger Ärger und Stress im Beruf sind ein paar Euro mehr auf dem Konto nicht wert.
Richtig!
Ich brauche aktuell rund 1h pro Fahrt, das ist so ziemlich meine persönliche Schmerzgrenze. Mit ÖPNV dauert die einfache Fahrt 2:15 und ich muß mich an einen Fahrplan mit einem 1h-Takt halten. (Ja, ich arbeite auf dem platten Land.) D.h. mit Bus und Bahn bin ich täglich 4:30 unterwegs, zusätzlich zu den 8h Arbeit. Das geht mal für ein paar Tage, wenn das Auto in der Werkstatt steht, auf Dauer würde ich so aber nicht arbeiten wollen.
Ich hab mal einen Job in ca. 250 km Entfernung vom Wohnort angenommen, Plan war, erstmal wöchenlich zu pendeln, parallel vor Ort eine Wohnung zu suchen und ggf. umzuziehen. Am 8. Arbeitstag hab ich gekündigt, mich bei zwei Kollegen entschuldigt und den Rest liegen lassen. Die Stadt gefiel mir nicht, die Arbeitsbedinungen (lautes Großraum-Büro) gefielen mir nicht, die Einstellung meines Vorgesetzten gefiel mir ganz und gar nicht, das Mißtrauen der Firma in ihre Angestellten gefiel mir nicht, und die Pendelei hat's auch nicht besser gemacht.
c) ist idealerweise abwechslungsreich (man "kommt rum", sieht die Welt und die Leute)
Ich komme in meinem Job als Schreibtischtäter nicht wirklich viel rum. Mit Mail und Fernwartungen und so ist das wahrscheinlich auch immer normaler.
Ständig unterwegs sein ist aber doch auch nicht schön. Ein Hotelzimmer ist nunmal nicht zuhause und das ewige Reisen verliert wahrscheinlich schnell seinen Reiz.
Manche finden im Außendienst (reisender Techniker) ihre Erfüllung. Andere machen das nur, damit Geld ins Haus kommt. Für mich wäre das nichts. Autofahren nervt mich mittlerweile, wenn dann auch noch Termindruck, dämliche, gereizte Kunden und massenhaft Überstunden dazu kämen, würde ich mir wahrscheinlich einen anderen Job suchen.
Außerdem macht man gern mal den Denkfehler und verwechselt Arbeit und Urlaub in fremden Städten. Klar ists schön wenn man mal was anderes sieht.
Aber wer beruflich reist kriegt meist auch nur eine andere Firma zu sehen.
Exakt. Und ich denke, nach dem 100. Industriegebiet am Rande irgendeines Dorfes bzw. dem 100. Büroturm hat man die Nase voll.
Was zugegebenermaßen auch schöner ist als immer nur die selbe Umgebung, aber eben alles in Maßen.
Alexander
Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".