hi Rolf,
du hast mich beim Zitieren beschnitten. Gelesen hast Du meine Gegenargumente aber?
nicht nur das, ich hab sie auch beantwortet.
-ismen aller Art stehen oft für Dogmatik. Sozialismus, Kapitalismus, Militarismus, Feminismus etc[^1]. Und damit auch für extreme Positionen. Und Extremisten sind immer ein Problem.
Sozialismus ist kein Extremismus. Militarismus im Sozialismus gab es nicht, ebensowenig kab es Feminismus, stattdessen gab es Gleichberechtigung.
Das Ziel "Produktion, um Bedürfnisse zu befriedigen" besteht auch im Kapitalismus, denn ohne Bedürfnisse könnte man nichts verkaufen. Ohne das Ziel, Profit machen zu wollen, bzw. ohne die MÖGLICHKEIT, Profit machen zu KÖNNEN, klappt das aber nicht. Das haben die real existierenden Planwirtschaften hinreichend bewiesen. Profit ist nicht böse. Von der Wortbedeutung (lat. proficere) meint es vorankommen, Nutzen haben.
Siehe private Aneignung gesellschaftlich erbrachten Mehrwertes. Das ist eben der Unterschied.
Weshalb gab es denn in LPG oder VEG neben der geplanten Produktion noch Privatgärten? Weshalb waren denn die Läden in der DDR leer, bzw. gab es ewige Wartezeiten für Produkte? Weil die Arbeiter keine Motivation hatten, sich anzustrengen. Ihre Bedürfnisse wurden ja planmäßig (was nicht wunschmäßig ist) erfüllt. Und Anstrengung änderte daran nichts. Faulenzerei auch nicht.
Das ist ein bischen zuviel Klischee. Natürlich gab es Privateigentum, die Bauern sind ja nicht enteignet worden sondern haben ihr Land in Genossenschaften eingebracht zur gemeinsamen Nutzung. Natürlich durften die da nicht anbauen was die gerade wollten und nein, die Läden waren nicht leer, es gab genug zu Essen für Alle und vor Allem zu bezahlbaren Preisen.
Im Übrigen hatte die LPG Berlstedt der 70er die modernste Milchviehanlage der Welt und die LPGs waren hochmodern und sehr produktiv. Was nicht zuletzt auf eine ausgezeichnete Motivation der Landwirte und Angestellten zurückzuführen war. Techniken wie Frostbodenbestellung, Saatgutaufarbeitung und Techniken effizienter Gülleverwertung wurden ebenfalls in Thüringen, also DDR-Landwirtschaftsbetrieben entwickelt.
Landwirtschaftliche Maschinen kamen ausschließlich aus sozialistischer Produktion, ua. aus Wutha-Farnroda und aus dem Weimarwerk (Mähdrescherwerk) was unter Sauckel ein Rüstungsbetrieb der faschistischen Gustloffstiftung war. Traktoren aus Nordhausen und auch aus Rumänien!
Was tut der kluge Mensch also? Auf den Plan pfeifen.
Ne, höchstens ein paar Doofe. Aber glaubs mir, ich habe auch mit Knastis zusammengearbeitet, selbst die waren oftmals motivierter als manch Andere.
SOZIALE Marktwirtschaft muss hier eingreifen und lenken. Das setzt in Politik und Wirtschaft Menschen mit hinreichend Ethos voraus, um ihre Gier zu zügeln. Leider sind sie selten geworden.
Nochmal: Es gibt keine Soziale Marktwirtschaft. Die gibt es nur als Propagandalüge.
Schöne Grüße.