Lieber TS,
Denn ich muss es nachher erklären können.
dann sag' doch, dass der Bootvorgang so programmiert ist, dass er bei Erkennen des Schlüsselwortes "persistent" nach einer Partition mit dem Namen "casper-rw" auf demselben Laufwerk sucht, um diese dann transparent zu mounten. Dann noch erklärt, dass "transparent" bedeutet, dass diese Partition nur Änderungen am darunter liegenden Dateisystem speichert, deshalb transparent wie eine Glasscheibe, auf der man auch nur das sieht, was man entweder selbst draufgekritzelt hat, oder was eben an den freien Stellen "durchscheint".
#Dumme Rückfrage:
Ja klar. Dumme Fragen sind die, bei denen der Fragende entweder genau das fragt, was ein anderer gerade eben gesagt/erklärt/beantwortet hat, oder wenn die Fragestellung ein Mindestmaß an eigenem Nachdenken vermissen lässt.
Warum kann ich nicht das System "ganz normal" auf dem Stick als Laufwerk installieren und soll ein Image nehmen? Wenn der Stick groß genug ist (> 32GB), sollte es doch auch funktionieren, als hätte ich eine HDD vor mir?
Diese Frage ist keine dumme Frage. Aber denken wir einmal an die Belastung des Sticks hinsichtlich seiner begrenzten Schreibzyklen. Wenn Du wirklich eine SWAP-Partition darauf anlegen willst, dann schrottest Du Dir den Memory-Chip schneller als notwendig. Bei ausreichend dimensioniertem Arbeitsspeicher (schon ab 4GB kein Problem mehr) kannst Du auch ohne Swap-Speicher zufriedenstellend arbeiten.
Warum Du ein ISO darauf ablegen sollst, anstatt das Dateisystem dort "richtig auszupacken" liegt einfach darin begründet, dass die von mir beschriebene Variante beim Einrichten deutlich schneller von der Hand geht und auch später wesentlich leichter wartbar ist. TinyCore Linux nutzt diesen Ansatz z.B. konsequent, um Manipulationen am System generell fast unmöglich zu machen, da ein Reboot wirklich alles im Dateisystem zurücksetzen würde, wie bei der Live-Session. Puppy-Linux will mit diesem Ansatz speziell auf schmalbrüstiger/alter Hardware eine Leistungssteigerung erreichen, da die HDD durch eine RAM-Disk (fast schon) ersetzt wird.
#Ziel:
Aha, jetzt wird es sehr konkret. Das ist sehr gut, da kann man vernünftig empfehlen.
Wichtig ist mir, dass das System später vollständig vom Stick läuft, also z. B. auch die SWAP-Partition auf dem Stick benutzt wird und nicht im Hauptsystem, usw. Das kostet zwar auch schon mal locker 8-12GB für "nix", aber dafür hinterlässt der Stick keine (oder weniger) Spuren auf dem Hauptsystem.
Wenn das "Hauptsystem" ein Laufwerk mit einer Swap-Partition hat, dann wird diese automatisch verwendet. Linux kann mehrere solche Swap-Partitionen auf verschiedenen Laufwerken nutzen. Du kannst meines Wissens nur per swapon
bzw. swapoff
das Swapping generell ein- oder ausschalten, nicht jedoch laufwerksspezifisch steuern... es sei denn, Du pflegst /etc/fstab manuell, was aber nicht ratsam ist, da bei der Live-Session diese anhand des "Hauptsystems" dynamisch erstellt wird.
Meines Erachtens hat es einen Sinn, auf dem Hauptsystem eine dort eventuell vorhandene Swap-Partition zu nutzen, jedoch hat es nur sehr bedingt einen Sinn, eine Swap-Partition auf einem Memory-Stick anzulegen, wenn der verfügbare Arbeitsspeicher nicht unter 4GB liegt.
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.