Hej Gunnar,
@@marctrix
Keine Ahnung, was Dein "fetter Max" ist, aber Theater oder nicht macht nicht den Unterschied zwischen arm und reich. Nicht in meiner Welt. Da will ich erst mal satt, gesund und sorgenfrei sein. Unterhaltung geht auch ohne Geld, bezahlte Unterhaltung ist Luxus.
Ich sprach nicht von Unterhaltung, sondern von Kunst. Du solltest den Unterschied kennen.
Wenn Kunst Luxus ist, ist das Teil der Erklärung für den geistigen Verfall in dem Land, das sich einst für seine Dichter und Denker rühmen könnte.
Ja, stimmt, die Deutschen unterscheiden das gerne. Ab wann ist Musik keine Unterhaltungsmusik, sondern Kultur. Ist country beispielsweise Kunst oder Unterhaltung?
Ist Kleinkunst, straßenmusik, ein spontaner Tanz – Kunst oder Unterhaltung?
Muss ein theaterstück in einem Theater aufgeführt werden? Oder ist ein kostenloser Flashmob auch Kunst. Darf man an einer Haltestelle auf Godot warten? Oder nur auf einer Bühne, auf deren Bühnenbild eine Haltestelle gemalt ist?
Den Unterschied mache ich eigentlich nicht. Ich konsumiere Kunst, um mich zu unterhalten.
Und Kunst braucht kein Geld. Es ist aber schön für den Künstler, wenn es etwas gibt.
Die 75 Millionen, die allein an Renovierungskosten in die Bonner Oper fließen sollen, machen den eintritt unnötig teuer. Das ist schon kein Luxus mehr, das ist Verschwendungssucht.
Wer Kunst in einem solchen haus genießen will, der soll auch zu 100% für die Kosten aufkommen. Die anderen müssen sich halt mit anderen Spielorten wie einer Freilichtbühne abgeben.
Ich denke nicht, dass es schlimm ist, Theater so zu sehen, wie es Menschen in Afrika tun (also in entsprechend preisgünstigen Gebäuden oder freiluft), wo man mit HartzIV ein fetter Max ist. (Sorry, dass ich auf dem Ausdruck "rumreite". Es ist der einzige, den du angeboten hast. Soll nicht despiktierlich sein…)
Marc
Ceterum censeo Google esse delendam