Hallo,
Vor Jahren wurde das Wort sitt kreiert. Das meint, der Durst ist gelöscht. Also brauchen wir auch hier ein neues Wort.
Dieses Beispiel ist für dein Anliegen kontraproduktiv. Von sitt habe ich gehört, aber mit einem gelangweilten Schulterzucken abgetan. Verwendet habe ich es noch nie. Sonst auch wohl keiner, denn im Duden steht es nicht.
das hätte ich nicht gewusst. Ich weiß von dieser Wortschöpfung, habe das Wort aber zumindest noch nie in freier Wildbahn gehört, im Alltag.
Ich glaube, das funktioniert so auch nicht: Ein Gremium erfindet einfach so ein neues Wort und erwartet, dass es angenommen wird? Nein. Es muss umgekehrt laufen. Die Gesellschaft muss aus einer Situation heraus ein neues Wort bilden, Nachahmer finden, die es auch verwenden, und dann kann die Gesellschaft für deutsche Sprache irgendwann feststellen, dass es sich durchgesetzt hat und nun als etabliertes deutsches Wort gelten soll, z.B. durch Aufnahme in den Duden.
Die deutsche Sprache hat für das Verlauten lassen von künstlerischem Getöne die Begriffe spielen und vorspielen.
Ja, aber das ist noch nicht das Äquivalent zum Zeigen. Zeigen heißt doch, dem Gegenüber einen visuellen Eindruck bewusst machen, den derjenige sonst nicht wahrgenommen hätte. Zum Beispiel zeige ich dem unaufmerksamen Wanderer die Blumen und Pilze am Wegesrand, die er sonst übersehen würde.
Wir brauchen also ein Wort für "auf einen akustischen Reiz aufmerksam machen". Oder gibt's da schon was von ratioph?
Das Englische ist da umständlicher; I play a song to my son = Ich spiele meinem Sohn ein Lied vor.
Das finde ich gar nicht umständlicher. Erst recht nicht, wenn "my son" nur noch durch ein Pronomen vertreten ist: "I play him a song."
Es gibt zwar noch "to audition", aber das ist ein Vorspiel zwecks Begutachtung. Ich wüsste nicht, dass im Deutschen "vorspielen" auf ein Vorspiel zwecks Begutachtung begrenzt wäre. Oder ist es?
Ich verstehe es mehr oder weniger so (wobei vorspielen auch die Bedeutung von vortäuschen haben kann). Bei vorsingen oder vorsprechen ist es IMO noch deutlicher.
Die diversen Radioshows zeigen aber den Bedarf auf. Für eine Unterhaltungssendung im Radio fehlt tatsächlich ein Begriff. Was ist es, wenn keine Show?
Gute Frage. Der Begriff Show impliziert für mich, dass die Unterhaltung vor allem visuell dargeboten wird. Beim Radiosender SWR3 heißen aber fast alle Sendungen über den Tag hinweg "Show".
You see what I show you, but you hear what I ... say? sing? play? Morningtalk ist sprachlastig, Morningplay klingt merkwürdig. "Hier ist Radio 6, willkommen zu unserem Vorspiel am Morgen" - nein, ich glaube, das kommt nicht gut an.
Bei ein paar wenigen Hörern vielleicht. 😉
STOP RUN.
Und nur, wer das Werk von Mrs. Admiral Hopper kennt, weiß, was ich damit meine.
Ich gehöre nicht dazu.
Live long and pros healthy,
Martin
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Steht'n Pils im Wald.
Kommt'n Hase vorbei und trinkt es aus.
Aber warum steht da ein Pils im Wald?
Weil die Tannen zapfen.