Rolf B: mp3 läuft, Takte der Partitur werden markiert - wie geht das?

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Hallo Linuchs,

Vor Jahren wurde das Wort sitt kreiert. Das meint, der Durst ist gelöscht. Also brauchen wir auch hier ein neues Wort.

Dieses Beispiel ist für dein Anliegen kontraproduktiv. Von sitt habe ich gehört, aber mit einem gelangweilten Schulterzucken abgetan. Verwendet habe ich es noch nie. Sonst auch wohl keiner, denn im Duden steht es nicht.

Die deutsche Sprache hat für das Verlauten lassen von künstlerischem Getöne die Begriffe spielen und vorspielen. Ein Musikstück spielen kann ich für mich selbst, zum Vorspielen brauche ich Publikum. Wobei das "vor" hier keine Präposition ist, wie behauptet, sondern ein Präfix. Und zwar ein Partikel-Präfix, denn ich vorspiele Dir nicht etwas (dann wär's ein echtes Präfix), sondern ich spiele es Dir vor.

Das Englische ist da umständlicher; I play a song to my son = Ich spiele meinem Sohn ein Lied vor. Es gibt zwar noch "to audition", aber das ist ein Vorspiel zwecks Begutachtung. Ich wüsste nicht, dass im Deutschen "vorspielen" auf ein Vorspiel zwecks Begutachtung begrenzt wäre. Oder ist es?

Die diversen Radioshows zeigen aber den Bedarf auf. Für eine Unterhaltungssendung im Radio fehlt tatsächlich ein Begriff. Was ist es, wenn keine Show? You see what I show you, but you hear what I ... say? sing? play? Morningtalk ist sprachlastig, Morningplay klingt merkwürdig. "Hier ist Radio 6, willkommen zu unserem Vorspiel am Morgen" - nein, ich glaube, das kommt nicht gut an.

Show ist etabliert, und Menschen sind träge. Sprache ist, was die gewünschte Bedeutung rüberbringt.

STOP RUN.[1]

Rolf

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sumpsi - posui - obstruxi

  1. Und nur, wer das Werk von Mrs. Admiral Hopper kennt, weiß, was ich damit meine. ↩︎