Lesetipp: Von Windows zu Linux umsteigen

[Felix Riesterer]

Liebe(r) brainstuff,

Das mit dem Umsteigen zu Linux ist eigentlich ein künstlich erzeugtes Problem. Alle Betriebssysteme werden, so scheint es jedenfalls zu sein, von "Bastlern" gemacht, die nicht begreifen, dass die meisten Nutzer keine angefressenen Computer- und Elektronik-Bastler sind, sondern ganz einfach Programme nutzen wollen, die es ihnen ermöglichen, besser und effizienter zu arbeiten.

was auch immer Du eigentlich sagen willst (verstehe die Absicht hinter diesem Absatz nicht), so ist es dem 0815-Computeruser sicherlich nicht egal, was das alles kosten soll. Insbesondere sollte es ihm nicht egal sein, dass er sein teuer erworbenes Gerät nach einer Zeitspanne von wenigen Jahren nicht mehr nutzen können soll, nur weil der Hersteller entschieden hat, die kaputte Software nicht mehr weiter zu flicken.

Auch vor dem Hintergrund der Klimakrise hat es einen Sinn, ältere Geräte, deren Hardware noch korrekt funktioniert, weiter zu betreiben, anstatt Rohstoffe und Resourcen für die Herstellung neuerer Geräte zu verbrauchen. Und wenn das mit einem freien Betriebssystem gelingt, welches diese Hardware (sehr!) gut unterstützt, warum sollte man dann Gelder nach Redmond pumpen?

Es darf auch nicht nötig sein, dass die Nutzer von einem Smartphone, erst umständlich lernen müssen irgendwelche Fehlermeldungen wegzuschieben, bevor sie mit dem Ding telefonieren können.

Alle Technik, deren Nutzung ein Risiko darstellt, unterliegt Beschränkungen. Entweder braucht es eine behördliche Erlaubnis, dass Du sie nutzen darfst, oder aber es gibt behördliche Einschränkungen, wo oder wie oder wo Du sie wie benutzen darfst. Warum sollte das bei einem Computer anders sein? Nur weil die Allgemeinheit noch nicht verstanden hat, dass das eigene Gerät zu einer Art Waffe umfunktioniert werden könnte?

Eine Art Führerschein für einen PC gibt es nicht, weil Geräte wie Desktop, Drucker(!), Smartphone, -TV, Tablet oder IoT-Geräte als Verbrauchergeräte für die eigenen vier Wände betrachtet werden, obwohl gerade ihre Vernetzung sie aus dieser räumlichen Vorstellung heraus in die Welt wirken lässt.

LINUX hat angeblich einen Marktanteil von weniger als 5% obwohl es nur noch wenige Unterschiede gibt, die den Nutzern von Programmen auffallen. Libre office zum Beispiel läuft genau gleich auf einem Windows wie auch auf einem Linux Rechner.

Soll das heißen, dass es aus Anwendersicht keinen Grund gibt nicht doch auf Linux umzusteigen? Oder meintest Du das Gegenteil? Aber wenn der eigene Linux-Rechner „spinnt“, kann dann der Nachbar helfen, der natürlich Windows einsetzt? Wohl eher kaum. Leider ist das ein vermeintlich sehr wichtiges Argument. Natürlich sollte das nicht so sein, ist es aber.

Was die Zuverlässigkeit von Microsofts Bürosoftware angeht, liest man ja mitunter Apokalyptisches. Aber wie hoch muss die Schmerzgrenze eigentlich werden, bis auch der 0815-User kapiert, dass er sich mit der bisherigen Vorgehensweise selbst keinen Gefallen tut?

Liebe Grüße

Felix Riesterer