Hi Johannes,
ich habe gerade nochmal eine interessante Quelle zum Verrechtlichungswahn und die Folgen gefunden:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,336340,00.html
Die Amerikaner sind uns da weit voraus ;-)
Hier ist aber meiner Meinung nach nicht die entsprechenden Gesetze an sich, sondern ihre ungenauen Formulierungen und die Möglichkeiten, die unser Rechtssystem zur Ahndung von Verstößen gegen diese bietet.
Nimm das Beispiel Softwarepatente: Hier ist die Verrechtlichung, in welcher Form auch immer, die Katastrophe an sich, vor allem für kleine Firmen. Jeder Kleinbetrieb, der in diesem Bereich tätig wird, schwebt dann in der Dauerangst, von den Großen niederprozessiert zu werden. Das gilt auch für die ganze OpenSource Bewegung. Denk mal, uns oder Christian verklagt hier jemand wegen einer Patentverletzung. Es kommmt dabei fast gar nicht darauf an, ob derjenige Recht hat, sondern eher, ob er die finanzielle Power hat, uns das Leben wirklich schwer zu machen.
Ich bin mir sicher, es gibt genügend Paragraphen im BGB die Beziehungen ohne Trauschein regeln ;-)
Es gibt ein paar, aber eben nicht die volle Breitseite, wie sie das Eherecht bietet.
Wer außer dem Sprecher der örtlichen Anwaltskammer könnte darin einen Vorteil sehen?
Menschen, die nicht selber fähig sind, sich zu einigen oder mal Kompromisse einzugehen und auf etwas zu verzichten.
Ja, vor allem aber Leute, die sich zum endgültigen Sieg im Ehekrieg endlich Fachleute engagieren können, die den EHepartner nieder machen, ksote was es wolle, und auch, wenn es den eigenen finanziellen Ruin bedeutet. Solche Amokprozesse sind keine Theorie, sondern Alltag im Scheidungskriegsgebiet Deutschland.
http://www.stover.de/scheidung.htm#2
http://www.kern-home.de/deutsch/Ehe01.htm
Nach der Scheidung sieht das Bild so aus:
"85% aller geschiedenen Ehepaare und deren Kinder landen auf dem Niveau des Sozialhilferichtsatzes.
(Siegfried Willutzki, Deutscher Familiengerichtstag und Focus spezial 5/98)
Geschiedene haben nach der Scheidung durchschnittlich 15.000 DM Schulden
(Edda Castello, Verbraucherberatung Hamburg in Focus 40/1994)
Bislang funktionierende Familien landen an der Armutsgrenze.
Ein Drittel aller Geschiedenen beantragt Prozesskostenhilfe.
60% der Obdachlosen rutschen laut Statistik erst nach der Scheidung in die Gosse.
(Peter Eschweiler, Familienrichter/Frankfurt in Focus 40/1994) "
Viele Grüße
Mathias Bigge