Hallo Raik,
die frage eines testes stellt sich ja auch nicht immer, sondern nur, wenn z.b. die beiden ein eher loses verhältnis haben oder der mann sich keiner unterlassungssünde im zusammenhang mit der verhütung bewusst ist.
Das es um diese Fälle geht bezweifle ich, wenn wir uns anschauen, wie Männer mit solchen Konstellationen (plus der einer bekannten Zeugungsunfähigkeit) umgingen, bevor es diese heimlichen Tests gab:
Die Vaterschaft wurde einfach nicht anerkannt.
Die Frau muss dann entsprechend den Vaterschaftstest beantragen.
Es geht also nicht um Fälle, wo zum Zeitpunkt der Schwangerschaft und (spätestens) Geburt schon ein Zweifel bestand, sondern um Fälle, bei denen später Zweifel auftraten.
Hier dürften vor allem zwei Szenarien vorkommen:
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Die Partnerschaft entwickelt sich schlecht, evtl. kommen auch Seitensprünge ans Licht. Hier würde ich das Argument der schwarzen Piste unterstützen: in dem Fall ist es immer besser, den Konflikt von vornherein offen auszutragen.
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Nach einer Trennung sucht der Mann nach Möglichkeiten, Geld zu sparen und lässt mal - ohne konkreten Verdacht - überprüfen, ob an den Alimenten was einzusparen ist. Ich vermute, 90% der Fälle, die "heimlich" überprüft, aber "offiziell" nicht überprüft würden, dürften aus dieser Kategorie stammen.
Noch was anderes, einfach weil's gesagt werden muss:
er macht den test, bei dem es um _seine_ rechte und pflichten geht und der das kind weder seelisch, noch körperlich beeinflusst, weil es nicht notwendig ist, dem kind irgend etwas zu entnehmen.
Beziehungskonflikte und Trennungen beeinflußen Kinder *immer* seelisch, insbesondere dann, wenn sie selber der (tatsächliche oder vermeintliche) Auslöser des Konflikts sind.
Grüße,
Utz
Mitglied im Ring Deutscher Mäkler