Richard Rüfenacht: MS Word als Austauschformat?

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Hallo Schuer,

Nein, bitte kein Geplänkel, sondern mal ganz konkret:

ja, ganz meine Meinung.

"Wenn mir allerdings einige Hundert Teilnehmer und Teilnehmerinnen
    eines Online-Kurses sagen, sie möchten schriftliches Material als
    *.doc haben, weil sie das praktischer finden, kann ich denen nicht
    mit deinen Argumenten antworten."
Warum kannst du ihnen nicht mit Argumenten antworten?

Es geht um Online-Kurse. Aber gehen wir mal davon aus, dass dazu auch Präsenzseminare stattfinden und ich deiner Empfehlung folge. Eine Stunde Seminarzeit kostet pro Teilnehmer zwischen 100 und 250 EUR. Bildet eine Firma an 4 Orten 50 Leute aus kostet allein eine Stunde Diskussion über PDF das Unternehmen sagen wir mal um die 8'000 Euro. Diesem Aufwand steht nun der Nutzen durch Vermeidung eines Sicherheitsrisikos entgegen. Dafür brauche ich eine Berechnung des VOI des ROI, sonst bleibt das vom Bildungs-Contolling blockiert. Welchen Wert hat das Risiko, das durch PDF statt DOC tatsächlich vermieden wird?

Okay, nicht du, da du anderer Meinung bist und zu Word neigst, aber jeder beliebige andere Seminarleiter?

Falls diese anderen Seminarleiter nicht gerade versuchen, mich vom Einsatz von Word zu überzügen. ;-)
Es geht einmal um die generelle Frage, wie im Rahmen des eLearning der Wunsch der Teilnehmer nach ausdruckbarem Lernmaterial erfüllt werden kann. Es sind also alle denkbaren Möglichkeiten zu prüfen. Zum andern geht es aber auch um konkrete Projekte, bei denen die Bedingungen bekannt sind, also etwa das Arbeiten mit Word vorausgesetzt werden kann.

Die Argumente sind stichhaltig und lassen sich wunderbar aufzeigen.

Bis jetzt sehe ich nur ein relevantes Argument, das der Sicherheit. Deine anderen Argumente sind sicher nicht falsch, aber sie sind für die Praxis weitgehend bedeutungslos. Dein Sicherheitsargument bezieht sich aber lediglich auf irgendwelche Datenschutzverletzungen, die ich aber nicht nachvollziehen kann.

Ich bin mir sicher, dass sie von den Teilnehmern verstanden und umgesetzt würden, indem sie danach auf andere Dokumentenformate für den Einsatz im Web ausweichen.

Ich bezweifle nicht, dass es angenehm sein kann, mit den Teilnehmern darüber zu diskutieren. Wir wollen aber nicht zusätzlichen Ausbildungsbedarf schaffen. Die Leute können mit Word-Dokumenten umgehen, daraus kopieren, eigene Dokumente erstellen, mit beliebigen Schriftgrössen ausdrucken ... und sie wollen deshalb Word-Dokumente angeboten bekommen. Mit PDF, einem reinen Dokumentenformat, ist das alles sehr viel schwieriger und müsste gelernt und geübt werden.

Rich Text wurde genannt [...]

Das DOC-Format baut auf RTF auf. RTF-Code kann ähnlich wie HTML von Hand erstellt werden. Diese Dateien können in *.doc umbenannt und vom Anwender als ganz normale Word-Dateien benutzt werden. Reine Textdateien sind dadurch für den Transport sehr viel kleiner, beim Einbiden von Bildern funktioniert Word allerdings anders. RTF verwendet HexDumps von Bitmaps, wodurch die Datein grösser werden als beim Einbinden von *.jpg in Word. Zwar können auch bei RTF Bilder nur eingebunden werden, was aber die Struktur komplizierter macht.

Es geht hier ganz bestimmt nicht darum, die Gewohnheit der Kursteilnehmer zu befriedigen und sie dumm sterben zu lassen.

Genau! Wer aber einen Kurs, sagen wir mal "Über das Arbeiten in Teams" belegt, fühlt sich möglicherweise von seinem Ziel abgebracht, wenn er statt dessen ein Geplänkel über PDF statt Word ertragen muss.

Beste Grüsse
Richard