Hi,
Niemals aber kann das bedeuten, dass Fehler und somit auch Unglücke ausgeschlossen werden können.
ACK - allerdings bedeutet das IMHO auch, daß man von Bereichen die Finger lassen sollte, wo Fehler irreparable Schäden verursachen können!
Damit meine ich nicht "Menschenleben". So tragisch der Verlust auch ist, letztlich sorgt die fortschreitende technische Entwicklung dafür, daß wir nicht nur immer komfortabler leben (inwieweit das wirklich notwendig ist, sei jetzt mal dahingestellt), sondern daß auch immer weniger(tödliche) Unfälle zu beklagen sind.
Aber zumindest ...
Atomkraft [...]
Transgene Pflanzen [...]
... wären z.B. zwei Bereiche, wo wir uns Fehler IMHO *nicht* erlauben können (bei der Genetik IMHO sogar noch weniger als bei der Atomkraft).
Was schlägst du vor? Ich weigere mich aufgrund der Gefahren, denen wir durch diese Technologien ausgesetzt sind, von dieses abzuwenden und auf den Gewinn an Lebensqualität, der durch diese hervorgerufen wird zu verzichten.
- kritischer(er) Umgang mit Technik - auch von Seiten der Wissenschaftler und Politiker. Brauchen wir eine Technik wirklich? Wem nützt sie? Monsanto oder wirklich der Menschheit?
- prinzipieller Verzicht auf Techniken, die irreparable Auswirkungen haben können (darunter könnte man letztlich auch einen möglichst stark (staatlich) forcierten Wechsel unserer *gegenwärtigen* Energieversorgung stellen: weg von den Energiemultis hin zu dezentraler Versorgung - Blockkraftwerke, Erdwärme, etc., Stichwort: Niedrigenergiehaus oder gar Passivenergiehaus)
- Verhindern von "lässiger Aufmerksamkeit" in sicherheitsrelevanten Bereichen. "Er war ein sehr erfahrener Zugführer/Pilot/Kraftwerkstechniker/etc." wird ja gerne immer wieder vermeldet. Aber: (Positive) Erfahrung und (ggf. negative) Routine sind halt die 2 Seiten derselben Medaille. Vielleicht sollte man auch hier über prinzipielle Änderungen mal nachdenken.
In jedem Fall weigere ich mich zu akzeptieren, dass die breite Masse darüber bestimmen darf, welche Technologien zum Einsatz kommen und welche nicht.
Die "breite Masse" hat über *alles* abzustimmen (inwieweit indirekt, wie hier üblich,oder direkt, wie in der Schweiz üblich, sei jetzt mal dahingestellt - ich favorisiere eher das Schweizer Modell). Da haben wir vielleicht unterschiedliche Vorstellungen, was die Regierungsform angeht. Wenn mich jemand dazu bringen möchte, eine neue Technologie zu unterstützen, dann ist er *herzlichst* eingeladen, sie mir zu erklären und dafür zu werben. Ich werde mir das dann bestimmt anhören, ggf. gegenteilige Meinungen einholen, und versuchen, mir ein Urteil zu bilden.
Das *letzte* was ich wollte, ist, auf Wissenschaftler zu vertrauen, die auch mal davon geschwärmt haben, Flugzeuge mit Atomantrieb herzustellen (das rufe man sich heutzutage nochmal in Erinnerung! =:-)).
Zumindest solange die breite Masse entweder nicht bereit oder nicht in der Lage ist sich ernsthaft und wissenschaftlich damit auseinander zu setzen.
Dieses elitäre Gehabe, verzeih mir den Ausdruck, kotzt mich an (auch wenn ich mich dadurch nicht persönlich angesprochen fühlen muß).
Wenn vor 200 Jahren jemand gefragt hätte "Ist es denkbar dass bei einem Eisenbahnunfall viele Menschen sterben?" und die Eisenbahnen auf Basis der einzig richtigen Antwort nie entwickelt worden wären, wieviele Menschenleben hätte dies in Ermangelung an Lebensqualität gekostet?
Wieviele Menschen wären andernfalls von Pferdekutschen auf den Wegen totgefahren worden? :-)
Die Frage ist doch wohl eher: Brauchen wir Züge mit Atomantrieb, die schlimmstenfalls ganze Landstriche kontaminieren? Oder können wir nicht die (fast) gleiche Effektivität der Beförderung erreichen, mit etwas intelligenterer Technik, die vielleicht etwas später kommt, vielleicht etwas teurer ist, vielleicht etwas unpraktischer im Handling?
IMHO macht uns die Archäologie geradezu mustergültig etwas vor: Ausgegraben und untersucht wird das, was (aus welchen Gründen auch immer) *jetzt* angegangen werden *muß*. Was nicht unbedingt jetzt angegangen werden muß, läßt man der Nachwelt, in der begründeten (und bereits schon bislang auch eindrucksvoll bestätigten) Erwartung, daß unsere Nachkommen weitaus bessere Techniken haben werden, die die Probleme, die sich heute stellen würden, a) nicht aufkommen lassen sowie b) eine noch weitaus effizientere Nutzung zulassen würden.
*Das* ist doch der Punkt!
aber wenn ich mir alleine anschaue, wie dieses Unglück auf der politischen Ebene nun von denen ausgeschlachtet wird, die bereits seit Jahren gegen den Transrapid unter _wirtschaftlichen_ Gesichtspunkten argumentieren ... dann darf ich auch zynisch sein.
Zynismus sehe ich per se als positiv an - jeder hat halt so sein (Humor-)Verständnis (ich neige prinzipiell zu Ironie, Sarkasmus und Zynismus).
Also prinzipiell bin ich ein Befürworter der TR-Technik - und war es schon immer. OK, der vielbeschworene Sicherheitsaspekt der TR-Technik, hat nun einen herben Dämpfer erhalten. Der Geschindigkeitsaspekt verliert unter dem Gesichtspunkt der immer schneller werdenden ICEs und TGVs und Shinkansens auch an Relevanz. Der negative Apsekt der separaten Fahrwege hingegen bleibt. Und da spielt natürlich auch der zynische Gedanke mit rein: Wieviele Tote darf es auf herkömmlichen Hochgeschwindigkeitseisenbahnstrecken (hach, Deutsch und seine Komposita ;-)) geben, um einen Wechsel auf die (prinzipiell) sichereren TR-Strecken zu finanzieren? (Wobei ich nicht die Toten von Eschede mit eingerechnet wissen möchte, die nicht zuletzt auch Folge der IMHO vergleichsweise schlechten Konstruktion des ICE1 gegschuldet sind.)
Gruß, Cybaer
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