Hi,
Weil nun mehr Eis schmilzt oder abbricht als durch Niederschläge dazu kommt. Ich weiß Du willst auf was anderes hinaus, aber das ist die einzige Erkenntnis die man aus dem Anblick eines schrumpfenden Gletschers (Joachims Vorschlag) ziehen kann.
Die Niederschläge sind aber nicht das Problem - die werden ja ebenfalls gemessen. Das Problem ist, daß die Niederschläge sich, wg. der Erwärmung, gar nicht mehr in Eis umwandeln (oder nur für einen deutlich kleineren Zeitraum).
Letztlich ist das aber natürlich alles egal, weil wir ja auch direkt auf die Temperaturen schauen können. =:-)
Die schwindenden Gletscher sollen ja kein Beweis/Nachweis für Klimawandel sein, sondern "nur" den sichtbaren Ausdruck desselben für uns darstellen.
Sondern so dramatisch viel, daß selbst die ältesten Einwohner fassungslos davorstehen?
Wie viele Zeitalter sind diese ältesten Einwohner alt, sind sie älter als das Holz das man in Gletschern findet?
Nein. Und selbst die Klimaaufzeichnungen sind natürlich ein Fliegenschiß im Vergleich zur Weltgeschichte.
Selbst die Menschheit ist ja zeitlich ein Fliegenschiß im Vergleich zur Erdgeschichte.
Auch hier soll das nicht als "Beweis" dienen, sondern einfach als Indiz, *daß* sich hier etwas wandelt - und zwar in einer Geschwindigkeit, die selbst uns Menschen, die wir kaum einen Überblick haben, beeindruckt.
Für Forschung ist die Archäologie zuständig. Ist ja nicht so, daß man das Eis (egal wo) nicht untersuchen würde.
Es gibt sehr viele solcher Gletscher. Und ich muß dir doch bestimmt nicht sagen, wie sehr sich die Tourismusindustrie in den Alpen Sorgen macht wegen der überall dort schwindenden Eis- und Schneemassen, oder?
Nur wenn ich Dir erklären soll, warum es Unsinn wäre das zu tun (bezogen auf den zweiten Satz).
Was würdest Du denn sagen, um den Alpinisten ihre Ängste zu nehmen? "Wird schon wieder?" oder "OK, die Gletscher verschwinden, die Schneefallgrenze rückt immer weiter nach oben, wenn man sich alte Fotografien der schneebedekten Hänge anschaut, stellt man fest, daß heute dort schneefreier Karst ist, und um die Skisaison, die bei uns das letzte Jahrhundert lang die Touristen beschert hat, wird immer kürzer - und braucht zudem noch menschliche Hilfe durch Schneekanonen, aber ihr müßt euch nun wirklich keine Sorgen machen!"?
Ich verstehe ja deine Argumentation, aber ich kann ihr aus praktischen Gründen nicht folgen.
Es ist alles, nicht zuletzt auch der Begriff Klima selbst, recht kompliziert.
Da stimme ich dir ja zu. Ebenso sind wir ja wohl einer Meinung, daß bei so einer komplexen Sache wie dem Klima, die Prognosen der Wissenschaftler eher seriös angehauchtes Glaskugellesen ist.
Und wenn, aufgrund des Klimawandels, der Golfstrom kippen sollte, dann wird sich niemand mehr über zu wenig Schnee udn Eis in den Alpen beklagen können. >;->
Wozu kommt das? Zur Argumentation darüber, daß es eine Klimaerwärmung gibt, einer Diskussion die ich hier bisher nicht geführt habe? Dann gibt es eben einen weltweiten Temperaturanstieg.
Du magst diese Diskussion nicht führen - aber die anderen eben. ;-)
Und wir reden, IMHO, hier doch in diesem Zusammenhang nicht von Beweisen (jedenfalls habe ich das nicht so verstanden). Aber auch mit vielen Indizien, lassen sich vor Gericht harte Urteile fällen.
Fraglich ist was "wir" über diese Entwicklung wissen. Wo man im Rest der Wissenschaft sagt, schlechter als ein nicht modelliertes Phänomen ist ein falsch modelliertes Phänomen, da sieht es bei der Klimaforschung so aus, als ob das phänomenologische Modellieren zum Kern der Wissenschaft erhoben wird. Wann immer eine Wolke auftaucht müssen die Modelle angepaßt werden und niemand stört sich dran, überspitzt ausgedrückt.
Ja, vollste Zustimmung. In diese Kerbe hatte ich ja auch bereits gehauen.
Die Frage ist nur: Reagieren wir, obwohl wir letztlich nicht genau nachvollziehen können, was sich tut/tun wird, oder lassen wir es deswegen bleiben?
Wo sind die Gefahren größer?
IMHO der sinnvollste Weg ist "einfach", so wenig als möglich in die Natur
einzugreifen.
Wenn der Mensch erst mal anfängt, die Natur nach seinem Gusto zu gestalten (welch eine Hybris BTW - als wenn sich die Natur für die Menschheit interessieren, sie beachten würde), dann ist bei anschließenden Korrekturversuchen AFAIR selten was gutes dabei rausgekommen ...
Zurück zum Eis, was ist zum ungeeigneten Beispiel mit den Gletschern die deutlich unter den Erwartung leiden? Da erdreistet sich doch ein Gletscher in Grönland nur noch mit einem Viertel der für ihn gemachten Vorhersage abzuschmelzen. Welcher das ist müßte ich suchen und natürlich ist das nur ein bestimmter Gletscher, wenn auch einer von vielen.
Ja, und es gibt auch Gletscher, die wachsen werden. Es gibt ja schließlich kein globales (im Sinne von "einheitlichem") Klima. Klima ist letztlich sehr lokal. Und wenn wir von globalem Klima reden, dann reden wir immer über einen Durchschnitt.
Um eine generelle Erwärmung nachzuweisen sind sie nicht geeignet, gleich gar nicht gegenüber einem - ich sage mal - Kritiker.
Wie gesagt: Ich sehe das nicht als Nachweis, sondern einfach als sehr augenfälliges Indiz. Eines von sehr vielen Indizen.
Und eigentlich auch nur, daß sich was ändert. Wie die Erde in sagen wir 1000 Jahren aussehen wird: wer weiß. Wer weiß auch, wie sich die Sonne entwickeln wird. Man trifft Voraussagen, aber ...
Und wer weiß schon, wie das heutige Klima wäre, wenn die menschliche Industrialisierung nicht stattgefunden hätte.
Gruß, Cybaer
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Zweck des Disputs oder der Diskussion soll nicht der Sieg, sondern der Gewinn sein.
(Joseph Joubert, Schriftsteller)