Moin!
Doch. Er hat schlicht Angst davor, das Unternhemen X mit viel Geld im Ruecken seine Software nimmt und damit ordentlich Kohle macht, waehrend keine Sau das eigentliche Produkt benutzt, weil dafuer keine Fernsehwerbung gemacht wird. Ein nicht zu veraendernder Link im Produkt wuerde immerhin auf den Ursprung der Software verweisen.
Aber das ist doch Augenwischerei!
Wenn die Software tatsächlich unter einer der bekannten Open-Source-Lizenzen steht, die man auch nicht "verlieren" kann, dann ist die Software im Quellcode sowie allen davon hergestellten Compilaten etc. offen.
Wenn eine finanzstarke Firma damit Geld machen will, muss sie den Kunden überzeugen, diese Software (Suchkriterium im Google ist der Name) bei ihnen zu kaufen, bzw. den Support dafür dort zu kaufen, und dies nicht durch einen kostenlosen Download zu vermeiden.
Die Quelloffenheit der Software erlaubt aber ja gerade, dass irgendeine Art von Erwähnung (Link, Logo, sonstiges) rechtswidrig auf einfache Weise entfernt werden kann. Wenn eine Firma also wirklich die Software so toll findet, dass sie dort eigene Ressourcen für Marketing, Entwicklung und Support hineinsteckt, um Geld zu verdienen, dann:
a) setzt sie sich durch lizenzwidrige Veränderung der Software einem nicht unerheblichen Haftungsrisiko aus - es gibt schon diverse Prozesse gegen Firmen, die die GNU GPL ignoriert haben - oder
b) wird sie sich nicht auf Gedeih und Verderb den Befindlichkeiten und Unwägbarkeiten des bisherigen Einzelentwicklers ausliefern, und sich dessen Arbeitskraft in irgendeiner Form sichern, oder
c) wird sie das Projekt eventuell, weil b) nicht umsetzbar ist, im Rahmen der Lizenz forken und eigenständig weiterentwickeln.
Keines dieser Szenarien kann durch einen wie auch immer geartete Lizenz verhindert werden. Lizenzwidriges Verhalten sowieso nicht (den Rechtsstreit muss man natürlich dann führen), lizenzkonformes Verhalten sowieso nicht.
Eigentlich moechte er keine freie Software sondern nur einen guenstigen Vertriebsweg, der aber immer wieder zu ihm fuehrt. So scheints jedenfalls.
Keine Ahnung, was er möchte.
Wer sein Projekt mit Open-Source-Lizenz veröffentlicht, eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, dass weitere Autoren mit einsteigen. Er eröffnet aber genauso auch die Möglichkeit, dass sich das Projekt verselbständigt und er selbst irgendwann vor die Tür gesetzt wird, wenn er sich sehr blöd anstellt. Entweder durch Beschluss der Community, die sich gebildet hat, oder durch das Forken des Projekts. Das ist normales Risiko.
- Sven Rautenberg