Hi,
Ich hoffe hiermit eine Diskussion mit vielen guten Argumenten loszutreten.
Hm, dazu solltest du aber selbst erst mal was diskussionswürdiges liefern.
Ich selbst bin kein Gegner der Todesstrafe. Wenn jemand so kaltblütig ist und es tatsächlich über das Herz bringt, für Geld oder noch geringere Gründe, Menschen zu töten, dann ist eine Reintegration für denjenigen, meiner Meinung nach, unmöglich und ausgeschlossen.
Das würde zumindest eine lebenslange Haftstrafe rechtfertigen.
Unser westliches Justizsystem hat - neben dem Schutz der Allgemeinheit - als oberste Priorität, Menschen wieder zu resozialisieren.
Menschen machen Fehler - so ist nun mal unsere Natur.
Zu beurteilen, wer resozialisierbar ist und wer nicht, solltest du dir nicht anmaßen - ich würde es mir auch nicht.
Und auch bei der Beurteilung passieren Fehler - in den Kopf eines Menschen kann man nun mal nicht reinschauen.
Und für Fälle, in denen die Beurteilung negativ ausfällt, haben wir [in Deutschland] bspw. die Sicherungsverwahrung.
In diesem besonders schweren Fall - "Kaltblütig habe die Verurteilte eine Stunde lang zugesehen, wie ihr Ehemann neben ihr im Bett verblutete und während dieser Zeit dessen Taschen nach Geld durchwühlt, statt den Notarzt zu rufen." - finde ich auch die Todesstrafe sogar für gerechtfertigt.
Vor allem soll unsere westliche Justiz keine der *Rache* sein.
Und hier mache ich keinen Unterschied zwischen Mann und Frau.
Wie großzügig und fortschrittlich von dir. (SCNR)
Mein größtes Problem mit der Todesstrafe, neben den genannten Aspekten, ist ihre Finalität und Unumkehrbarkeit. Wenn ich Berichte darüber lese/sehe, wie viele Menschen in den USA unschuldig in der Todeszelle saßen oder sogar hingerichtet wurden ... dann weiß ich echt nicht, wie man die noch befürworten kann.
Ja, unschuldig über Jahre oder Jahrzehnte im Knast zu sitzen, ist bestimmt auch beschissen. Aber das ist ein Irrtum, der - wenn auch schwer wieder gut zu machen - zumindest noch korrigierbar ist!
Dazu sollte man sich m.E. auch noch die Lächerlichkeit besonders der US-Jury-Justiz in heutigen Zeiten vor Augen führen.
Gerichtet zu werden “by a jury of one's peers”, das mag in Zeiten der Founding Fathers noch eine gute Idee gewesen sein - keine Elite, die nach eigenem Gutdünken über den Rest des Volkes Recht spricht, denn was das angeht, hatte man im alten Europa genug Beispiele, wo das nicht gerecht zugeht, Adel etc.
Aber heutzutage?
“If you have the cash to cover, you can kill your wife or lover, cause the rockstar laywers always beat the state ...”
Man schaue sich Fälle wie den von O.J. Simpson an - “not guilty” im criminal trial, aber für die gleiche Geschichte schuldig im Zivilverfahren ...?
Und dann noch der Umstand, dass es im amerikanische Rechtssystem den Begriff der Death-qualified Jury gibt - in Fällen, wo die Todesstrafe eine Option sein könnte, werden Jury-Mitglieder danach ausgewählt, ob sie nicht generell gegen die Todestrafe sind! Was das noch mit “a jury of one's peers” zu tun haben soll, möchte ich gerne mal wissen.
Dann sollen sie doch wenigstens so ehrlich sein und zugeben, dass das die moderne Form von „Brot und Spiele“ ist - ab und zu muss mal jemand auf den Stuhl, um die konservativen Rednecks ruhig zu halten, denen eine nicht rächende Justiz sonst viel zu “liberal” ist.
Also ich für meinen Teil kann die Todesstrafe heutzutage absolut nicht für unterstützenswert oder gerechtfertigt halten.
MfG ChrisB
RGB is totally confusing - I mean, at least #C0FFEE should be brown, right?