Jumar: Forums-Suche funktioniert nicht

Hi!

Ok, so ganz stimmt die Überschrift nicht.
Man bekommt zwar die gewünschten Resultate, aber die Links zu den jeweiligen Forums-Archiv-Beiträgen funktionieren nicht.

Weiß jemand, ob gerade daran gearbeitet wird?

Bye,
Jumar

  1. Tach,
    wenn ich das so aufn ersten Blick richtig erkenne, funktioniert das gesamte Archiv nicht.

    tschüss,
    scorn

    1. Stimmt.

      Habe gerade eine E-Mail an selfhtml@teamone.de rausgeschickt.

      Bye,
      Jumar

      1. Moin!

        Stimmt.

        Habe gerade eine E-Mail an selfhtml@teamone.de rausgeschickt.

        "Forumssuche will nicht, die 1325ste".

        Ja, ist bekannt. Das Suchskript ist ein paar Jahre alt und hat mit der Entwicklung der Forumssoftware nicht mitgehalten.

        Eine super Endlösung ist in der Mache und braucht noch Zeit. Eine schnelle Zwischenlösung wird diskutiert. Bis dahin einfach mal drüber hinwegsehen. Das Problem ist bekannt!

        - Sven Rautenberg

        --
        Diese Signatur gilt nur am Freitag.
        1. Huhu Sven

          es gibt ein paar Begriffe die man IMHO im alltäglichen Sprachgebrauch vermeiden sollte.

          Ein bischen mehr Sensibilität in dieser Richtung ist IMHO angebracht.
          Das wird ja z.Zt. aus aktuellem Anlass auch gerade wieder breit  durchdiskutiert obwohl das viele wohl auch nur zur reinen Profilierung nutzen.

          Vielleicht bin ich da auch zu empfindlich, aber wie gesagt gibt es leider in der deutschen Sprache einige Wörter die mich, wenn sie mir in einem Text begegnen, regelrecht ankotzen.

          Das ist jetzt nicht gegen Dich persönlich gerichtet, da ich weiss das Du den Begriff ohne den negativen Beigeschmack, den ich ihm beimesse, benuzten wolltest.

          so short und viele Grüße

          lulu

          --
          bythewaythewebsuxgoofflineandenjoytheday
          1. Hallo

            es gibt ein paar Begriffe die man IMHO im alltäglichen Sprachgebrauch vermeiden sollte.

            Ich denke du beziehst dich jetzt auf "Endlösung", richtig?

            Ein bischen mehr Sensibilität in dieser Richtung ist IMHO angebracht.

            Die Frage ist wie weit man mit der Zurückhaltung gehen sollte, da man meiner Meinung nach auf beiden Seiten Grenzen setzen sollte. Womit ich meine, dass man _sehr_darauf achtn muss, keine zu "verächtliche Wörter" zu benutzen, aber auch nicht sich dafür schämen ein Deutsche/r zu zu sein und deutsch zu sprechen. Ich glaube, man darf nicht, weil etwas _sehr_ schlimmes geschehen ist, sich verstecken, sondern man muss offen darüber reden. Ausserdem finde ich nicht, dass man Wörter die von den Nationalsozialisten benutzt wurden, aus dem Wortschatz streichen sollte, sondern einfach sehr auf den Zusammenhang achten sollte. Wobei Endlösung natürlich schen einen sehr bitteren Beigeschmack hat.

            Vielleicht bin ich da auch zu empfindlich, aber wie gesagt gibt es leider in der deutschen Sprache einige Wörter die mich, wenn sie mir in einem Text begegnen, regelrecht ankotzen.

            Da fällt mir immer ausmerzen, ein von Hitler erfundenes Wort, ein. Ich habe das mal in einem ähnlichen Kontext wie diesen gehört: Man müsse dafür sorgen, dass der Nationalsotzialismus endgültig ausgemerzt wird. Und das in einer Zeitung, Naja.

            mfg Andres

            1. Hallo,

              Die Frage ist wie weit man mit der Zurückhaltung gehen sollte, da man meiner Meinung nach auf beiden Seiten Grenzen setzen sollte. Womit ich meine, dass man _sehr_darauf achtn muss, keine zu "verächtliche Wörter" zu benutzen, aber auch nicht sich dafür schämen ein Deutsche/r zu zu sein und deutsch zu sprechen.

              Genau! Endlösung ist _nur_ in einem bestimmten Zusammenhang schlimm, nämlich immer dann, wenn es eine menschliche Ungeheuerlichkeit durch technisierende Sprache verniedlicht.

              Ausserdem finde ich nicht, dass man Wörter die von den Nationalsozialisten benutzt wurden, aus dem Wortschatz streichen sollte, sondern einfach sehr auf den Zusammenhang achten sollte.

              Dazu ist zum Beispiel das Wort "Volk" zu nennen. Die Nazis haben unentwegt vom Volk geredet. Seit 1989 hat das Wort aber einen durchaus positiven Sinn. Den Begiff "völkisch" würde ich allerdings nicht verwenden.

              Da fällt mir immer ausmerzen, ein von Hitler erfundenes Wort, ein.

              Na, na! Billige mal dem großen, blonden, blauäugigen Führer nicht zu viel zu. Das Verb "ausmerzen" wird im Deutschen seit dem 16. Jahrhundert verwendet. Es kommt aus der Schäferei-Fachsprache und meint das Aussondern der zur Zucht untauglichen Schafe im Monat März.

              Gruß

              Axel

            2. Hallo!

              Wobei Endlösung natürlich schen einen sehr bitteren Beigeschmack hat.

              zumal die "Endlösung" vermutlich gar keine endgültige Lösung bleiben wird sondern in ein paar Jahren vermutlich genauso antiquirt ist wie die aktuelle Löäsung heute ;-)

              Grüße
              Andreas

          2. Hallo,

            es gibt ein paar Begriffe die man IMHO im alltäglichen Sprachgebrauch vermeiden sollte.

            Ja, die gibt es.

            Ein bischen mehr Sensibilität in dieser Richtung ist IMHO angebracht.
            Das wird ja z.Zt. aus aktuellem Anlass auch gerade wieder breit  durchdiskutiert obwohl das viele wohl auch nur zur reinen Profilierung nutzen.

            Vielleicht bin ich da auch zu empfindlich, aber wie gesagt gibt es leider in der deutschen Sprache einige Wörter die mich, wenn sie mir in einem Text begegnen, regelrecht ankotzen.

            So ein Wort ist z.B. "ankotzen".

            Das ist jetzt nicht gegen Dich persönlich gerichtet, da ich weiss das Du den Begriff ohne den negativen Beigeschmack, den ich ihm beimesse, benuzten wolltest.

            Ich habe keine Ahnung was du eingentlich an Svens Posting bemängelst. Ich habe jetzt seinen Text 5 mal durchgelesen, aber ich kann nichts sehen was mir zur Entrüstung ausreichen würde. Bei dir ist das dafür schon weit eher der Fall.

            Vielleicht sagst du mal konkret was du meinst?

            Grüße
            Thomas

            1. Hallo Thomas,

              Ich habe keine Ahnung was du eingentlich an Svens Posting
              bemängelst. Ich habe jetzt seinen Text 5 mal durchgelesen,
              aber ich kann nichts sehen was mir zur Entrüstung ausreichen
              würde.

              Ging mir aehnlich, bis mir ein Licht aufgegangen ist: das Wort
              "Endloesung" wurde bemaengelt. Tjaja, die Hysterie und die PC
              bleibt auch hier nicht aus.

              Gruesse,
               CK

          3. Moin!

            es gibt ein paar Begriffe die man IMHO im alltäglichen Sprachgebrauch vermeiden sollte.

            Vulgärausdrücke und Fäkalsprache.

            Ein bischen mehr Sensibilität in dieser Richtung ist IMHO angebracht.
            Das wird ja z.Zt. aus aktuellem Anlass auch gerade wieder breit  durchdiskutiert obwohl das viele wohl auch nur zur reinen Profilierung nutzen.

            Ich habe insbesondere was dagegen, wenn Zitate oder gar Wörter aus dem Zusammenhang gerissen werden.

            Wenn ich nun zum Beispiel über "Vernichtung" schreiben würde, gar über "Massenvernichtung" - jeder wird bei diesem isolierten Wort sofort ultra-hellhörig werden.

            Wenns aber um "Vernichtung von sensiblen Akten" geht, bzw. um "Massenvernichtung von Akten in der Zentrale der Stasi", dann klingt das sofort ganz anders.

            Sorry, aber ein Wort steht nicht nur als Wort da, und ein Wort ist nicht allein ein Unwort, weil jemand es mal zur Beschreibung greulicher Taten benutzt hat. Ein Wort steht immer im Zusammenhang mit dem ihm umgebenden Text.

            Insofern dürfte es allen (außer vielleicht dir) klargewesen sein, was ich meinte: Lösung: "keine Lösung", "Zwischenlösung", "Endlösung" des Suchproblems im Forum.

            Vielleicht bin ich da auch zu empfindlich, aber wie gesagt gibt es leider in der deutschen Sprache einige Wörter die mich, wenn sie mir in einem Text begegnen, regelrecht ankotzen.

            Ja, du bist zu empfindlich.

            Alle Welt kämpft gegen Nazis - zumindest die aufgeklärte, demokratische Welt in Deutschland (Amiland sieht das seltsamerweise noch etwas anders). Du solltest die Benutzung von damals bzw. in diesem Kontext mit unheilvoller Bedeutung belegten Worten nicht als Gutheißung der Vorgänge bzw. als fahrlässig und gedankenlos auffassen, sondern als Rückeroberung des deutschen Wort-Raumes durch Normalisierung der Begriffsverwendung. Ich halte es nämlich für ziemlich übertrieben, wenn irgendwelche Menschen bei Verwendung gewisser Worte gleich ohne Beachtung des Kontextes losheulen. Sind die meine "_Rechts_-Schreib-Kontrolle"? Ich denke, sowas benötige ich, benötigt Deutschland nicht. Denn sonst würde außer Geheuel nicht mehr viel Kommunikation wahrnehmbar sein, denn im dritten Reich wurden natürlich _alle_ deutschen Wörter verwendet, nicht nur die inkriminierten. Würde man alle Wörter meiden, die im dritten Reich verwendet wurden, hätten die Deutschen jetzt keine Sprache mehr. Und das ist reichlich unsinnig.

            Das ist jetzt nicht gegen Dich persönlich gerichtet, da ich weiss das Du den Begriff ohne den negativen Beigeschmack, den ich ihm beimesse, benuzten wolltest.

            Ich fasse es auch nicht persönlich auf.

            Eine Frage sei gestattet: Du hast meinem Posting-Text einwandfrei entnehmen können, wie ich meine Aussagen gemeint habe. Trotzdem bemängelst du die Verwendung des Begriffs "Endlösung", machst einen Aufstand draus, zeigst mit dem Posting (weil: Finger gibts hier ja nicht) auf mich und willst mir ein schlechtes Gewissen einreden. Warum?

            Im Grunde genommen ist deine Aussage doch nur: Hm, ich habe schon ganz exakt verstanden, was gesagt wurde, aber ich will doch nochmal vollkommen vom Thema abweichen und dafür das Thema "Nazi-Zeit" hervorholen, indem ich einen unter Umständen mißverständlichen Begriff ins Zentrum der Betrachtung zerre. Sind wir Deutschen diesen Reflexen nicht längst entwachsen? Gut, dass sich die Opposition über Herrn Koch echauffiert, ist zentrale Aufgabe der Opposition (das ist Wahlkampfgehabe in der Hoffnung, dass schon irgendwas hängenbleibt, wenn man nur genug Schlamm schmeißt), aber wir haben hier keinen Wahlkampf, und ich kandidiere auch nicht für irgendein repräsentatives Amt. Insofern halte ich den Verweis nicht für zulässig.

            - Sven Rautenberg

            --
            Diese Signatur gilt nur am Freitag.
            1. Hallo!

              Mir ist der Begriff beim Lesen auch unangenehm aufgefallen und obwohl ich kein Posting geschrieben hätte, wäre es mir doch lieber, solche Begriffe würden nicht eingesetzt werden. Ich will ja keine Debatte über diese komplexe Materie anfangen, aber trotzdem finde ich die Kritik zumindest teilweise berechtigt.

              Endlösung ist eben ein Begriff, der ganz eindeutig unangenehme Assoziationen weckt und außerdem problemlos durch "endgültige Lösung" oder "dauerhafte Lösung" ersetzt werden kann, ohne Bedeutungsnuancen einzubüßen. Warum sollte man diese Wörter nicht einsetzten? Ist es wirklich notwendig eine "Rückeroberung des deutschen Wort-Raumes durch Normalisierung der Begriffsverwendung" zu versuchen? Wo schränkt dich eine Rücksicht auf die Geschichte mancher Wörter oder Sätze in deiner Möglichkeit ein, etwas zu sagen? Nein, dass Endlösung um ein paar Buchstaben kürzer ist, gilt nicht als Grund.

              Nebenbei gibt es auch noch Wörter, die gar nicht normalisiert werden können, weil sie eben in dieser Zeit geprägt wurden (durch den Rost fallen, bis zur Vergasung, sich brausen gehen, aber auch ausradieren oder das Zitat "Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe") und trotzdem eingesetzt werden, aber das ist eine andere Geschichte und ich habe wenig Lust, darüber hier zu diskutieren.

              emu
              [...]

              1. Hallo emu,

                Endlösung ist eben ein Begriff, der ganz
                eindeutig unangenehme Assoziationen weckt

                Bei mir nicht. Nur, wenn du explizit den Kontext
                nennst.

                Warum sollte man diese Wörter nicht einsetzten?

                Warum sollte man den oben genannten Begriff nicht
                einsetzen?

                Ist es wirklich notwendig eine "Rückeroberung
                des deutschen Wort-Raumes durch Normalisierung
                der Begriffsverwendung" zu versuchen?

                Ja! Sonst haengen wir ewig an den Zeiten fest. Ich
                will sicher nicht, dass das vergessen wird, aber
                ich finde es einfach masslos uebertrieben, wenn
                ich bei jedem Wort, dass ich sage, aufpassen muss,
                nicht als Nazi zu gelten. Oder man keinerlei
                Kritik an bestimmten Bevoelkerungsgruppen aeussern
                kann, ohne als Nazi beschimpft zu werden. Oder
                man sich staendig und dauernd schuldig fuehlen
                muss. Zum kotzen! Das einzige, was dagegen hilft,
                ist die normative Kraft des Faktischen.

                Wo schränkt dich eine Rücksicht auf die
                Geschichte mancher Wörter oder Sätze in deiner
                Möglichkeit ein, etwas zu sagen?

                Die Tatsache, dass auf soetwas achten zu muessen,
                engt ein. Ich habe mit der Zeit damals nichts zu
                tun, gar nichts. Es nervt, und zwar gewaltig.

                Gruesse,
                 CK

              2. Hallo,

                Mir ist der Begriff beim Lesen auch unangenehm aufgefallen und

                ?? Warum. Mir ist das Wort überhaupt nicht aufgefallen.

                Endlösung ist eben ein Begriff, der ganz eindeutig unangenehme Assoziationen weckt

                Bei wem? Bei mir war es nicht der Fall.
                OK, Deutsch ist bei mir lediglich eine Framdsprache, dementsprechend bin ich auch frei von irgendwelchen "Vorbelasungen" die ein Wort haben könnte.
                Ich habe sicher auch mal in dem einen oder anderen Zusammenhang das Wort "Endlösung" benutzt und ich fühle mich deshalb keines wegs wegen irgendwas "schuldig".

                und außerdem problemlos durch "endgültige Lösung" oder "dauerhafte Lösung" ersetzt werden kann, ohne Bedeutungsnuancen einzubüßen.

                Keines wegs, die Bedeutung büßt einiges ein. Eine dauerhafte Lösung ist nicht zwangsläufig eine endgültige Lösung und ebenfall nicht unbedingt eine Endlösung.
                Eine endgültige Lösung ist dafür mehr als bloß eine Endlösung, da sie eben unabänderlich ist.
                Eine Endlösung beschreibt einen Zustand der im hier und jetzt die Lösung ist. Sie ist immer wieder im Moment die Lösung, sie kann, muss aber nicht dauerhaft sein und ebenso steht es mit ihrer Endgültigkeit.

                Wo schränkt dich eine Rücksicht auf die Geschichte mancher Wörter oder Sätze in deiner Möglichkeit ein, etwas zu sagen? Nein, dass Endlösung um ein paar Buchstaben kürzer ist, gilt nicht als Grund.

                Dort wo ein Wort, das nicht die Erfindung der Nazizeit ist, ohne auf ihrem Kontext zu achten dazu verwendet wird etwas oder jemand zu stigmatisieren.
                Ich möchte darauf hinweisen, dass es sehr wohl wörter gibt die Erfingug der Nazizeit waren/sind, dass man bei diesen Wörter in erster Linie auf dem historischen Kontext des Wortes aufmerksam wird, ist dann an sich selbstverständlich.

                Grüße
                Thomas

            2. Hallo Sven

              Ja, das hier ist ein technisch orientiertes Forum.

              Es geht thematisch fast immer um die Einhaltung von syntaktischen Regeln, Konventionen, Standards - oder allgemeiner gesagt um Präzision.

              Meiner Meinung nach kann man aber auch für die Sprache ein gewisses Maß an Präzision einfordern. Dazu gehören dann nicht nur formale Kriterien sondern auch inhaltliche.

              Sprache ist mehr als die Aneinanderreihung von Wörtern, sie hat auch immer mit Kultur, Politik und Geschichte zu tun.
              Eine lebendige Sprache ist stets im Wandel begriffen, Begriffe und Redewendungen unterliegen im Laufe der Zeit einer Bedeutungsentwicklung.

              Es gibt Wörter die durch den Kontext ihrer Verwendung oder auch durch ihren historischen
              Hintergrund eine über den reinen Wortsinn hinaus gehende Bedeutung erhalten.
              So etwas bezeichnet man als Synonym.

              So wird z.B. vor allem in der Werbung versucht Produktbezeichnungen als Synonym für
              Dinge des Alltags zu etablieren ("Tempo", "Nivea" etc.).

              Politische Gruppierungen versuchen im öffentlichen Diskurs Schlagworte für sich zu besetzen um sich zu profilieren und Kompetenz auf dem jeweiligen Gebiet zu signalisieren.

              Begriffe können auch zu stellvertretenden Bezeichnungen für bestimmte Ereignisse oder ganze Epochen werden (z.B. "Aufklärung", "Reformation", "Machtergreifung", "Kuba-Krise", "Mauerfall").

              Dann gibt es auch Begriffe die zentrale Bedeutung für Religionen oder Ideologien haben (z.B. "Auferstehung", "Klassenkampf" oder "Marktwirtschaft").

              Ein Wort kann somit auch ausserhalb des ihn umgebenden Textes und losgelöst vom Kontext eine Bedeutung transportieren.

              Neben ideologisch stark belasteten Begriffen wie z.B. "Rasse", "Volk" oder "Reich" gibt es auch solche die zum Synonym für die menschenverachtende Politk der NS-Zeit geworden sind.
              Dazu würde ich in jedem Fall die sog. "Endlösung" zählen.

              Mir ist keine Verwendung dieses Wortes in einem anderen Zusammenhang bekannt.
              Darüber hinaus macht die Verwendung des Begriffes "Endlösung" inhaltlich keinen Sinn, da
              "Lösung" völlig ausreichen würde.
              Es ist IMHO jedenfalls sehr naiv zu glauben man könnte ihn wertfrei benutzen.

              Man kann sich jetzt natürlich beklagen, dass man sich durch solche Bedeutungsentwicklungen und Begriffsumdeutungen in der Benutzung der Sprache eingeengt fühlt und für sich in Anspruch nehmen einen Begriff "neutral" oder im reinen Wortsinne zu gebrauchen.

              Dann muss man allerdings auch in Kauf nehmen, dass man bei seinem Gegenüber einen Eindruck von Unwissenheit, Naivität, Gedankenlosigkeit oder mangelndem Geschichtsbewusstsein hinterlässt.

              Natürlich ist es jedem freigestellt sich so auszudrücken wie es ihm gefällt.

              Der Hinweis darauf, dass auch alle anderen Wörter der deutschen Sprache von Nazis benutzt wurden, um daraus zu schlussfolgern das entweder alle Begriffe inkriminiert sein müssen oder keiner zeugt von einer gewissen Ignoranz.

              Die Konventionen für Sprache sind meist informeller Natur, bieten also viel Raum für und
              Interpretationen und auch Missverständnisse.
              Dennoch glaube ich das es bei manchen Dingen einen gesellschaftlichen Konsens gibt resp. geben sollte.

              Ich gebe Dir recht, das man sich nicht zu Wortklaubereien herablassen sollte.
              Nicht jeder Fußballkommentator ist ein Kriegstreiber.

              Auch möchte ich hier niemanden diskreditieren und ihm gar eine Gesinnung unterstellen bloß weil er dieses Wort oder jene Formulierung gewählt hat.

              In der politischen Auseinandersetzung ist dies ja inzwischen üblich geworden, was der Sachdiskussion an sich einen Bärendienst erweist.
              (Allerdings kann man in der Politik die Messlatte meiner Meinung nach deutlich höher anlegen, da man bei Politikern eine professionelle Auseinandersetzung mit ihrer Rhetorik und ihrem (Wahlkampf-) Vokabular voraussetzen sollte. )

              Es geht mir nur darum für mehr Sensibilität bei der Benutzung von bestimmten Begriffen einzutreten.

              Viele Grüße

              Stefan Eickhoff (aka lulu)

            3. Hallo, Sven,

              Ich will gar nicht viel zum Thema sagen, da ich dazu schon öfters hier etwas gesagt habe (finde es nicht - dürfte in etwa »Dekonstruktion von Sprache« betitelt sein, </archiv/2002/11/29201/#m158485> ist es nicht wirklich). Ich stehe auch für eine »Rückeroberung«, aber keine »Normalisierung« ein. Ich gehe aber sogar sehr offensiv mit diesen Wörtern um (alles andere als in der typischen abgegriffenen Betroffenheitsrhetorik - jeder wird damit auf seine Art fertig, ich auf die »absurde«), bin mir dann aber immer bewusst, dass ich ein »semantisch vorbelastetes« Wort verwende. Ich würde, wenn ich es in einem anderen Zusammenhang verwenden würde, es sicher zu vermeiden suchen, aber ich würde niemanden fehlende Sensibilität vorwerfen, wenn ein solch vieldeutiger Begriff in einem eindeutigen Kontext verwendet wird (oder denjenigen gar als »Nazi« oder $wasweißich denunzieren, aber dieser Fall lag hier auch nicht vor).
              lulu hat aber insofern Recht, dass du dir der Konnotationen bewusst sein solltest, wenn du diese Wörter verwendest - du kannst es gar nicht unterbinden, dass einem Leser das Wort aufstößt. Was lulu mit »Bedeutungsentwicklungen und Begriffsumdeutungen« meinte, ist ein grundlegender Mechanismus, über welchen Sprache funktioniert. Verallgemeinert gesehen ist es deshalb meiner Meinung nach gar keine Frage der antifaschistischen Praxis, sondern im Grunde ein kommunikatives Problem. Den Vorschlag, solche Wörter zur Vermeidung dieser sprachlichen Doppeldeutigkeiten aus dem Wortschatz zu streichen und es durch einen »gesellschaftlichen Konsens« - m.E. hier ein Euphemismus für »jeder sollte durch Druck dazu gezwungen werden« - zu untersagen, halte ich keinesfalls für adäquat. Dass sich jeder Schreibende beziehungsweise Sprechende der Assoziationen bewusst sein sollte, welche (relativ naheliegend) evoziert werden können, halte ich hingegen für essentiell.

              emus Posting kann ich persönlich nur rhetorische Fragen und den Hinweis, dass er nicht diskutieren möchte, entnehmen... Obwohl mich gerade die von ihm aufgegriffene/kritisierte »Rückeroberung der Sprache« interessiert. Leider hat kein anderer direkt dazu etwas gesagt.

              Ich will dich nur noch auf eines aufmerksam machen:

              Sind wir Deutschen ...

              Bitte vermeide in Zukunft solche Argumentationsmuster beziehungweise solche Rhetorik. Das ist natürlich deine freie Entscheidung, ich halte es dir nicht vor, mache dich »nur« darauf aufmerksam (wie es auch anscheinend lulu vorhatte, er hat sich auch zurückhaltend genug ausgedrückt, ich fand diese Art akzeptabel). Ich persönlich finde es <del>lächerlich</del><ins>unpassend</ins>, da du eine seltsam zusammengehörige Gruppe konstruierst. Die Tatsache, ob der Sprecher die deutsche Staatsbürgerschaft hat oder nicht ist für diesen Diskurs IMHO völlig irrelevant. Jemand, der die Geschichte des Nationalsozialismus samt seinen »sprachlichen Stilblüten« nicht kennt (das könnte ihm zweifelsohne vorgeworfen werden), würde bei der Verwendung von semantisch vorbelasteten Begriffen genauso schief angeschaut, ohne dass ihm bewusst ist, dass er einen empfindlichen Nerv getroffen hat. Solche »Tabus« gibt es in jeder (Sprach-)Gemeinschaft, was nicht bedeutet, dass sie nicht hinterfragt werden sollten.

              Grüße,
              Mathias

              --
              Mein Leben, ein Leben ist es kaum, / Ich gehe dahin als wie im Traum.
              Wie Schatten huschen die Mensch hin, / Ein Schatten dazwischen ich selber bin.
              Und im Herzen tiefe Müdigkeit - / Alles sagt mir: Es ist Zeit ...
              (Theodor Fontane, Mein Leben)
  2. Ihr Lieben,

    wenn ich einmal Jürgen Syberberg (sinngemäß) zitieren darf: (mit) das schlimmste, was uns der Nationalsozialismus beschert hat ist die Unmöglichkeit, bestimmte Wörter und Zeichen zu gebrauchen bzw. uns auf einen Teil unserer (germanischen) Geschichte u. Mythologie beziehen zu dürfen.

    Wenn ich dann überlege, mit welcher Leichtigkeit uns (Politiker, Journalisten, Mitbürger) die  Harmlosigkeiten über die Lippen gehen, um den Weltkrieg zu rechtfertigen, der derzeit gegen alle geführt wird, die nicht "für uns" sind, dann finde ich es müßig, sich über die "Endlösung" aufzuregen. Der Eklat über den "Stern an der Brust" scheint mir im Vergleich zu den in aller sprachlicher Harmlosigkeit daherkommenden Scheußlichkeiten, die wir mittlerweile bereit sind zu begehen bzw. zuzulassen, von geringerer Bedeutung.

    Was in einem wie im anderen Fall zu berücksichtigen ist, ist der Kontext. Wörter und Dinge im Zusammenhang zu sehen bzw. darzustellen scheint mir zur Zeit die oberste Bürgerpflicht aller, die mit Information umgehen.

    Wolfgang P.

    1. Hallo Wolfgang,

      wenn ich einmal Jürgen Syberberg (sinngemäß) zitieren darf:

      Du darfst.

      Was in einem wie im anderen Fall zu berücksichtigen ist, ist der Kontext. Wörter und Dinge im Zusammenhang zu sehen bzw. darzustellen scheint mir zur Zeit die oberste Bürgerpflicht aller, die mit Information umgehen.

      Ich möchte dich hiermit an dine "heilige" Bürgerpflicht erinnern und dich bitten mir zu erklären, was deine Posting mit der Frage von Jumar (auf die du geantwortet hast) zu tun hat bzw. in welchem Kontext deine Antwort im Zusammenhang mit dem Problem des Archivs steht!

      Grüße
      Thomas