Thomas J.S.: Sprachgebrauch

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Hallo,

Mir ist der Begriff beim Lesen auch unangenehm aufgefallen und

?? Warum. Mir ist das Wort überhaupt nicht aufgefallen.

Endlösung ist eben ein Begriff, der ganz eindeutig unangenehme Assoziationen weckt

Bei wem? Bei mir war es nicht der Fall.
OK, Deutsch ist bei mir lediglich eine Framdsprache, dementsprechend bin ich auch frei von irgendwelchen "Vorbelasungen" die ein Wort haben könnte.
Ich habe sicher auch mal in dem einen oder anderen Zusammenhang das Wort "Endlösung" benutzt und ich fühle mich deshalb keines wegs wegen irgendwas "schuldig".

und außerdem problemlos durch "endgültige Lösung" oder "dauerhafte Lösung" ersetzt werden kann, ohne Bedeutungsnuancen einzubüßen.

Keines wegs, die Bedeutung büßt einiges ein. Eine dauerhafte Lösung ist nicht zwangsläufig eine endgültige Lösung und ebenfall nicht unbedingt eine Endlösung.
Eine endgültige Lösung ist dafür mehr als bloß eine Endlösung, da sie eben unabänderlich ist.
Eine Endlösung beschreibt einen Zustand der im hier und jetzt die Lösung ist. Sie ist immer wieder im Moment die Lösung, sie kann, muss aber nicht dauerhaft sein und ebenso steht es mit ihrer Endgültigkeit.

Wo schränkt dich eine Rücksicht auf die Geschichte mancher Wörter oder Sätze in deiner Möglichkeit ein, etwas zu sagen? Nein, dass Endlösung um ein paar Buchstaben kürzer ist, gilt nicht als Grund.

Dort wo ein Wort, das nicht die Erfindung der Nazizeit ist, ohne auf ihrem Kontext zu achten dazu verwendet wird etwas oder jemand zu stigmatisieren.
Ich möchte darauf hinweisen, dass es sehr wohl wörter gibt die Erfingug der Nazizeit waren/sind, dass man bei diesen Wörter in erster Linie auf dem historischen Kontext des Wortes aufmerksam wird, ist dann an sich selbstverständlich.

Grüße
Thomas