Hi Swen,
Das Volk hat häufig keine Ahnung.
Das haben sie mit den Politikern gemeinsam.
<g> Nur die Fürsten und Könige wussten, wo es lang geht: "Es ist den Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen." (Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg zugeschrieben)
Vielleicht sollte sich Bio mal als Kurfürst bewerben. Meines Wissens hat er die dazu notwendige Ausbildung (Knobelschule Asseln)
Was mich an der Rechtschreibereform vor allem gestört hat, war dass das alte offene, beschreibende System einer lebendigen Entwicklung von ahnungslosen Gremienhengsten über Bord geworfen wurde.
Kannst Du mir bitte mal anhand des alten Regelwerkes erklären, wo da das "offene beschreibene System" war?
Die Beschreibungen der Sprache richteten sich nach dem tatsächlichen Gebrauch, zumindest in einigen Bereichen. So wurde etwa der regelmäßige Gebrauch einiger unregelmäßiger Verben in den Standard aufgenommen oder der Gebrauch einiger Präpositionen mit dem Dativ, die ursprünglich nur den Genitiv forderten. Dieses System sollte man m.E. weiterentwickeln.
Für die Schule hielte ich einige Vereinfachungen auch durchaus für akzeptabel, etwa eine Zeichensetzungsregel wie:
"Man setzt ein Komma, wenn ein neuer Sinnabschnitt beginnen soll."
Wer Spaß an der Sprachgeschite hat, könnte dan ja zum eigenen Vergnügen die alten Regeln lernen.
Zu der Frage der Getrennt/Zusammenschreibung: Hätte sie Kommission sich dazu durchgerungen, auch bei der Zusammen/Getrenntschreibung konsequenter zu sein Etwa so: Im Deutschen wird getrennt geschrieben. Punkt. Basta.
Das funktioniert leider nicht, weil je nach Schreibung sich der Sinn verändert. Aber tendenziell würde ich eher beide Varianten erlauben.
Mir ist auch nicht klar, wen Du mit den ahnungslosen Gremienhengsten meinst, die da am Werk waren. Die zwischenstaatliche Kommission jedenfalls, die da über Jahre tätig war, besteht fast ausschließlich aus "Fachidioten"
Genau die meine ich.
Es ist ganz interessant, wie schnell das Chaos der Durchführung mit den diversen Ungereimtheiten und Korrekturen in Vergessenheit geraten ist. Aber davon lebt ja Politik meistens, von der Vergesslichkeit der Wähler. Hatte da nicht einmal ein Herr Schröder die Reduktion der Arbeitslosenzahlen versprochen?
Viele Grüße
Mathias Bigge