Diejenigen aber, die sich auf HTML und CSS einlassen wollen, müssen sich halt auf die Spezifikationen einlassen.
Tolle Spezifikationen, deren Inhalt sich nur mit subtiler Sachkenntnis, außerordentlichen methodischen Fähigkeiten und einer gewissen Lust zum Lösen von Denksport-Aufgaben erschließt.
zumal es in Fachenglisch erklärt ist, das man selbst als der englischen Sprache Mächtiger erstmal verstehen muss.
Es gibt auch Übersetzungen.
Wer garantiert für die Richtigkeit der Übersetzung? Schließlich geht es nicht um Harry Potter, Teil 7.
Aber es nicht nicht mehr unwichtig, wenn fehlerhafter Quelltext Folgen hat: bspw. wenn Browser unterschiedlich rendern, weil sie fehlerhaften Quelltext unterschiedlich interpretieren.
Man mag sich trefflich darüber streiten, aber wenn eine Norm unübersichtlich ist, kann ich es keinem Browserhersteller verübeln, dass er an so mancher Stelle sein eigenes Süppchen kocht. Der Quirksmode ist mit Sicherheit nicht erfunden worden, um das Postingaufkommen zum Thema HTML und CSS in Foren wie diesem konstant hoch zu halten ;)
dass HTML und CSS von verschiedenen Technokraten dermaßen verkompliziert wurden/werden,
Nicht von Technokraten des W3C, sondern von den Browserherstellern, die anfangs ihr eigenes Süppchen kochten und immer neue „Features“ zu ihrem „HTML“ hinzufügten. So kam dann sowas verkompliziertes wie HTML 3.2 heraus.
Wer die Technokraten sind, ist doch nebensächlich. Und HTML 4.01 halte ich in der Tat auch für einen Laien anwendbar. Doch denke mal an Sachen wie XHTML 1.1 oder gar 2. Oder daran, dass es für jeden Anwendungsfall irgendeine Norm gibt (RSS, Atom, diverse Mikroformate). Das sind technokratische Barrieren, die möglicherweise in Zukunft Otto Normaluser das Publizieren von Inhalten im WWW nahezu unmöglich machen. Und die Plattformen, die Schuer ansprach, sind m.E. keine dauerhafte Lösung.
Vielleicht wäre es Zeit, eine Spezifikation zum World Wide Web zu erarbeiten, an die sich Webautoren und Webnutzer gleichermaßen zu halten haben.
Die gibt es.
Nein, ich meine nicht HTML, CSS, XML, WCAG usw., ich meine eine Art Webverfassung. Mal wieder aus dem Nähkästchen geplaudert: Es gibt den Verfassungsgrundsatz, dass Gesetze so formuliert sein müssen, dass der durchschnittlich gebildete Bürger sie verstehen und sich danach richten kann. Davon sind die momentanen Spezifikationen im Webbereich meilenweit entfernt. Alle machen sich Gedanken um Barrierefreiheit von Inhalten, doch wie wäre es mit barrierefreien Spezifikationen?
Siechfred
Ein Selbständiger ist jemand, der bereit ist, 16 Stunden am Tag zu arbeiten, nur um nicht 8 Stunden für einen Anderen arbeiten zu müssen.