Hello out there!
Diejenigen aber, die sich auf HTML und CSS einlassen wollen, müssen sich halt auf die Spezifikationen einlassen.
Tolle Spezifikationen, deren Inhalt sich nur mit subtiler Sachkenntnis, außerordentlichen methodischen Fähigkeiten und einer gewissen Lust zum Lösen von Denksport-Aufgaben erschließt.
:-) Ja, gelegentlich habe ich auch meinen Spaß mit dem Hin-und-her-Springen zwischen verschiedenen Kapiteln ...
Wer garantiert für die Richtigkeit der Übersetzung?
Ich denke, die Überstezer stehen tief genug in der Materie; besitzen „subtile Sachkenntnis, außerordentliche methodischen Fähigkeiten und eine gewissen Lust zum Lösen von Denksport-Aufgaben“.
Aber es nicht nicht mehr unwichtig, wenn fehlerhafter Quelltext Folgen hat: bspw. wenn Browser unterschiedlich rendern, weil sie fehlerhaften Quelltext unterschiedlich interpretieren.
Man mag sich trefflich darüber streiten, aber wenn eine Norm unübersichtlich ist, kann ich es keinem Browserhersteller verübeln, dass er an so mancher Stelle sein eigenes Süppchen kocht.
?? Wie passt das als Antwort auf diesen Teil meines Postings? Da ging es doch gerade darum, was Browser mit Quelltext tun, der _keiner_ Norm entspricht. _Dann_ kann man es keinem Browserhersteller verübeln, dass er an dieser Stelle sein eigenes Süppchen kocht; es ist ja nichts spezifiziert.
Es ist gut, dass Browser bei fehlerhaftem Quelltext raten, was der Autor gemeint haben könnte. Dass verschiedene Browser dabei zu verschiedenen Ergebnissen kommen, ist ihnen nicht zu verübeln.
Dass _i_regend_e_in Browser hingegen bei Quelltext, der der Spezifikation entspricht, sein eigenes Süppchen kocht, das ist diesem zu verübeln.
Der Quirksmode ist mit Sicherheit nicht erfunden worden, um das Postingaufkommen zum Thema HTML und CSS in Foren wie diesem konstant hoch zu halten ;)
Aber auch nicht, damit neue Seiten in diesem designt werden; sondern damit alte Seiten, die nicht gemäß der Spezifikationen codiert wurden, auch von Browsern der neueren Generation, die sich im standard compliant mode an Spezifikationen halten, noch dargestellt werden.
Für neu erstellte Seiten sollte der Quirksmodus tabu sein.
Wer die Technokraten sind, ist doch nebensächlich. Und HTML 4.01 halte ich in der Tat auch für einen Laien anwendbar.
Und XHTML 1.0 noch mehr, weil es noch einfacher ist.
Meinst du, die Gestaltungsangaben als HTML-Attribute in Transitional wäre einfacher als die Verwendung von Strict und CSS?
Sicher muss man sich in CSS erst einarbeiten. Hat man diesen Schritt gelern, wird man durch weitaus übersichtlicheren und späteren Änderungswünschen leichter anpassbaren Quelltext belohnt.
Doch denke mal an Sachen wie XHTML 1.1
Was bis auf wenige Änderungen (die die Anwendbarkeit problemtisch machen) XHTML 1.0 Strict entspricht.
oder gar 2.
Stellenweise einfacher als XHTML 1.
Oder daran, dass es für jeden Anwendungsfall irgendeine Norm gibt (RSS, Atom, diverse Mikroformate).
Das Problem dort ist, dass es für denselben Anwendungsfall verschieden Normen gibt. Weil wieder jeder sein eigenes Süppchen kochen wollte.
Das sind technokratische Barrieren, die möglicherweise in Zukunft Otto Normaluser das Publizieren von Inhalten im WWW nahezu unmöglich machen. Und die Plattformen, die Schuer ansprach, sind m.E. keine dauerhafte Lösung.
Warum nicht? Bei einer Textverarbeitung interessiert es den Nutzer auch nicht, in welchem Format sein Text in der Datei gespeichert wird, wie Bilder eingebunden werden etc. Wer schaut sich schon eine Word-Datei im Hex-Editor an? Warum sollte das mit Webinhalten anders sein?
Nochmal das Zitat von Tim Berners-Lee etwas ausführlicher: „Ich beabsichtigte niemals, daß der HTML-Quellcode (der Text mit den spitzen Klammern) für Benutzer sichtbar sein sollte. Ein Browser/Editor würde einem Benutzer einfach die Möglichkeit bieten, die Sprache einer Hypertextseite so zu betrachten oder zu bearbeiten wie bei einer Textverarbeitung. Die Vorstellung, Leute aufzufordern, die spitzen Klammern manuell einzugeben, war für mich, und, wie ich annahm, auch für viele andere, genau so inakzeptabel wie die Aufforderung, ein Microsoft Word-Dokument [sic!] zu formatieren, indem es in seinem Binärcodeformat geschrieben wurde.“ (Tim Berners-Lee in „Der Web-Report – Der Schöpfer des World Wide Webs über das grenzenlose Potential des Internets“, Econ, München, 1999, S. 72. Originaltitel: “Weaving the Web”)
Nein, ich meine nicht HTML, CSS, XML, WCAG usw., ich meine eine Art Webverfassung. Mal wieder aus dem Nähkästchen geplaudert: Es gibt den Verfassungsgrundsatz, dass Gesetze so formuliert sein müssen, dass der durchschnittlich gebildete Bürger sie verstehen und sich danach richten kann. Davon sind die momentanen Spezifikationen im Webbereich meilenweit entfernt.
WIe gesagt, die sind für die, die sich damit beschäftigen wollen. Wer lediglich publizieren will, braucht sie nicht, weil er kein HTML und CSS braucht. Wer sich allerdings auf die „technokratische“ Ebene begeben will, der sollte HTML und CSS auch richtig beherrschen und anwenden.
See ya up the road,
Gunnar
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„Wer Gründe anhört, kommt in Gefahr nachzugeben.“ (Goethe)