Hallo mediaplay,
auch an dieser Stelle noch mal der Versuch, konstruktiv zu diesem Thread beizutragen, auch wenn es hier vielleicht nicht mehr so richtig darum geht.
Die Gruppe, die Du als "im eigentlichen Sinne die Nutznießer von Barrierefreiheit" bezeichnest, ist in Wahrheit nur eine kleine Gruppe derer, die unter Barrieren leiden. Orlando nennt weitere Formen von Barrieren, es handelt sich wiederum um einen Teil möglicher Barrieren, nicht um seine persönliche Definition.
Barrieren sind also Mängel der Benutzbarkeit durch z.B. körperliche Einschränkungen möglicher Benutzer, in Bezug auf Computer außerdem auch durch die technische Ausstattung der Benutzer. Wenn Du fragst, warum
ich Deiner Meinung nach auch die 0,25 % der Bevölkerung bedienen soll
ist das natürlich ein Totschlagargument. Umgekehrt kann man aber auch fragen, warum man Barrieren errichten sollte, wo sie nicht notwendig sind.
Trennt man Inhalt und Darstellung, lässt sich für alle <http://de.selfhtml.org/css/formate/einbinden.htm#link_media@title=CSS bekannten Klassen von Ausgabegeräten> ein eigenes Stylesheet erstellen, so dass eine Seite beispielsweise problemlos ausgedruckt oder mit einem PDA oder mobilen Telefon betrachtet werden kann. Auch das sind Barrieren. Und wenn Du der Meinung bist, dieser Aufwand stünde für Dein Projekt in keinem Verhältnis zum Nutzen, definierst Du eben nur ein Stylesheet für screen
-Medien. Enthält Dein HTML keine expliziten Angaben zur Darstellung (verzichtet also z. B. auf Layouttabellen) können andere Browser immer noch eine angemessene Darstellung Deiner Inhalte erreichen – ohne Mehraufwand für Dich.
Dieser Weg ist natürlich steiniger, aber wenn man irgendwann sicherer geworden ist und dazu gelernt hat, möchte man nicht mehr zurück.
Die, Deiner Meinung nach
inzwischen immer häufiger angebrachte Kritik an sog. Konformen Seiten
kommt üblicherweise von Menschen, die sich mit dem Thema noch nicht wirklich auseinandergesetzt haben und deren erste Gehversuche auf dem unbekannten Terrain für sie unbefriedigende Ergebnisse erzielen. Sie ist üblicherweise recht substanzlos.
Das Schaffen einer standardkonformen, barrierearmen Seite widerspricht nicht attraktiver graphischer Gestaltung, wie die Links zeigen, die ich in https://forum.selfhtml.org/?t=156891&m=1020632 genannt habe. Zugegeben, man muss heutzutage teilweise einige – für die Struktur des Dokuments eigentlich überflüssigen – Elemente wie zusätzliche divs (siehe http://csszengarden.com) hinzufügen, das ist aber wesentlich unproblematischer als das Mischen von Inhalt und Darstellung. Und wird mit CSS3 endlich besser (wenn es denn irgendwann unterstützt wird).
Noch einmal: Das Erstellen solcher Seiten bedeutet nicht, alle Tabellen durch div
s zu ersetzen, sondern die HTML-Elemente zu wählen, die für die Inhalte einer Seite angemessen sind und deren Struktur widerspiegeln; für Überschriften also die entsprechenden Elemente h1-h6, p für Absätze; em und strong für Hervorhebungen usw. Wie man heute üblicherweise eine Navigation auszeichnet (als Liste) wurde hier ja schon gesagt. Mannigfaltige Vorschläge, eine solche Liste zu formatieren, finden sich bei Listamatic.
Gruß, _david