Hej Gunnar,
@@Gunnar Bittersmann
Jüngstes Beispiel: Artikel „Exklusiv: Verwerter planen Lobby- und Medienkampagne gegen Digitalkonzerne“ auf Netzpolitik.org. Darin:
„Das sind dieselben Medienunternehmen, die ihre Leser:innen, Zuschauende und Zuhörende überall tracken, wo sie nur können. Sie haben längst die Kontrolle darüber verloren, welche Drittanbieter ihre Kund:innen wo und wie genau tracken und was diese anschließlich mit den Daten machen.“
Wenn schon „Leser:innen“, warum nicht „Zuschauer:innen und Zuhörer:innen“? Oder wenn „Zuschauende und Zuhörende“, warum nicht auch „Lesende“?
Wo wir bei Inkonsistenzen sind: „Verleger“ wird im Artikel ungegendert im Maskulinum verwendet. Ebenso „(Mit)absender“, „Entscheider“, „Drittanbieter“. Hm, die Bösen sind männlich, die Guten divers?
Aber macht das Gendern den Text „nicht lesenswert“? Nein.
Für mich schon. Unwillkürlich denke ich nämlich genau die von dir hier niedergeschriebenen Gedanken. Ich müsste beim zweiten Lesen versuchen, das auszublenden und würde vermutlich daran scheitern und mich darüber ärgern, dass es mir nicht gelingt und dass das jemand von mir verlangt.
Ob ich dann noch einen dritten Anlauf mache - keine Ahnung, denn wenn mir das Thema nicht irre wichtig ist, ist der Text den für das Verständnis nötigen Aufwand nicht mehr wert und also nicht lesenswert.
Obwohl das Thema vielleicht eine Beschäftigung wert wäre, ist es dieser Text nicht.
Marc
Ceterum censeo Google esse delendam