Hallo,
In der freien Wirtschaft, im Journalismus, in der Bildung und Forschung gibt es keinen solchen Zwang. Trotzdem gibt es viele freiwillige Bekennungen dazu.
Ich glaube nicht, dass diese Bekenntnisse freiwillig sind - okay, ein paar vielleicht schon. Aber ich glaube, es ist in vielen Fällen einfach die Angst, in der Öffentlichkeit an Ansehen zu verlieren, wenn man sich diesem Trend nicht anschließt.
Fällt es dir so schwer zu glauben, dass Menschen inklusive Sprache befürworten, auch wenn es ein so breites wissenschaftliches Fundament gibt, dass die positiven Effekte stützt?
nein, überhaupt nicht. Ich bin selbst ein Befürworter inklusiver Sprache, und glaube auch anderen, dass sie das sind. Die Frage ist nur nach dem Wie.
Wenn man nämlich der Inklusion und Gleichstellung wegen die Sprache verbiegt und verhunzt (z.B. durch Gender-Sternchen, Binnen-I oder Doppelnennung), halte ich das für einen falschen und völlig inakzeptablen Weg. Wenn man dagegen Wörter oder Satzkonstruktionen verwendet, die ohnehin allgemein etabliert sind, dann bin ich dabei.
Fakt ist, dass die Akzeptanz geschlechtergerechter Sprache in verschiedenen Gesellschafstbereichen unterschiedlich stark ausfällt. In der Forschung ist die Akzeptanz überdurchschnitlich hoch, in staatlichen Einrichtungen fällt sie unterdurchschnittlich niedrig aus.
Das hätte ich jetzt gerade umgekehrt erwartet.
Ohne Gewalteinwirkung: Ja. Selbständig: Nein. Ich sehe es eher als Lemming-Verhalten.
Lemmingverhalten hieße, die Menschen würden sich nicht eigentständig mit dem Thema beschäftigen, sondern blind anderen ins Unglück folgen.
Ob Unglück oder nicht - aber zumindest blind folgen, "weil's andere auch so machen".
Ciao,
Martin
Computer müssen weiblich sein: Eigensinnig, schwer zu durchschauen, immer für Überraschungen gut - aber man möchte sie nicht missen.